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am Werks-Piloten vorbei, wogegen sich Rea in<br />
den nächsten Runden noch die Zähne am wilden<br />
Italiener mit der Nummer 34 ausbeißt. In<br />
der 18. Runde klappt es dann für die Honda-<br />
Sperrspitze aus Ballymena und die Positionen<br />
scheinen für die letzten Runden bezogen. Als<br />
sich dann Haslam gerade den Ducati-Piloten<br />
Giugliano zum Überholen zurecht legen will,<br />
setzt seine CBR 1000 aus und innerhalb von<br />
wenigen Sekunden wird der Brite vom Irländer<br />
Laverty geschnupft. Laverty mobilisierte dann<br />
noch einmal alle Kräfte um sich auch noch den<br />
waidwunden Giugliano zu packen – was ihm<br />
aber nicht gelingt. Auf dem Podium strahlen<br />
dann zwei Kawasaki-Piloten, im Parc Ferme<br />
stehen drei Kawasakis (Salom bester Evo-Pilot)<br />
und lediglich eine italienische Aprilia, die<br />
für das 25 jährige Rennjubiläum in Loris Reggiani-Retro-Lackierung<br />
unterwegs war. Corti<br />
wird guter 13. Mit der MV, Wildcard Pilot Ivan<br />
Goi kommt dahinter ins Ziel und freut sich<br />
genauso wie Rückkehrer Sylvain Barrier über<br />
den ersten WM-Punkt der Saison. „Ein gutes<br />
Gefühl in die Punkte gefahren zu sein“, verrät<br />
der Franzose. „Es war ein hartes Wochenende<br />
und die hohen Temperaturen kamen mir nicht<br />
entgegen. Ich hatte noch Trainingsrückstand,<br />
bin aber froh, dass das Team zu mir gehalten<br />
hat.“<br />
Rennen Zwei<br />
Mit einem furiosen Start geht die Ducati mit<br />
der Nummer 34 in die vorderste Position, gefolgt<br />
von Sykes, Elias, Baz und Melandri. Doch<br />
Toni Elias geht zu wild mit der privaten Aprilia<br />
zur Sache und kann nur als 8. in die zweite<br />
Runde gehen. In dieser kommt dann die Hiobsbotschaft<br />
für die Ducati-Mannschaft: Durchfahrtstrafe<br />
für Giugliano wegen Frühstart. Der<br />
WORLD SUPERBIKE MISANO<br />
hochmotivierte Römer hatte am Start etwas<br />
gezuckt – doch die Überwachung der Piloten<br />
durch die Zeitnahme-Transponder ist hier genauso<br />
unbestechlich wie die Torkamera bei<br />
der WM in Brasilien. Schon wenige Zentimeter<br />
sind zu viel. Damit ergibt sich mit dem Abbiegen<br />
von Giugliano die altbekannte Hackordnung:<br />
zwei Werks-Kawasakis vor den beiden<br />
Werks-Aprilias. Andere italienische Motorräder<br />
werden dagegen aus dem Rennen geworfen:<br />
als Chris Iddon die Bimota im Duell mit Salom<br />
auf der Kawasaki schmerzhaft neben die<br />
Strecke befördert, ist das Bimota-Team halbiert.<br />
Eine Übung, die die EBR-Truppe schon<br />
vor dem Start erledigt hat, da die Maschine<br />
von Yates schon nicht mehr will. Es geht hektisch<br />
und frustrierend weiter, als Chaz Davies<br />
die Ducati mit der Nummer 7 dann ebenfalls<br />
wegwirft. Rea erbt damit den fünften Platz und<br />
fährt als das erste Renndrittel zu Ende geht<br />
vor Elias und seinem Teamkollegen Haslam.<br />
In der nächsten Runde kann der Schlechtstarter<br />
Eugene Laverty an Elias vorbei ziehen.<br />
Doch der schnelle Spanier ist damit noch<br />
nicht einverstanden und kontert erfolgreich.<br />
Als dann Rea einen Fehler macht, wird aus<br />
diesem Zweikampf plötzlich ein Vierkampf, da<br />
sich auch Lowes gerne einmischen möchte. Direkt<br />
hinter dieser Gruppe hatten sich auch die<br />
Evo-Piloten Salom, Barrier und Canepa in ein<br />
spannendes Markenduell verwickelt. Immerhin<br />
geht es dort um die Ehre, seine Maschine mit<br />
den ersten Drei in den Parc Ferme zu stellen.<br />
Weiter hinten pflügt ein sicherlich kochender<br />
Giugliano nach seinem Umweg über die Boxengasse<br />
durch das Feld und überholt jetzt<br />
in jeder Runde mindestens einen Gegner. In<br />
der 11. Runde ist der temperamentvolle Römer<br />
auf Position 11 angekommen. Sollte es<br />
so weiter gehen, könnte er in den nächsten<br />
10 Runden noch auf die Spitze vorstoßen.<br />
Aber in den TopTen werden die Überholmanöver<br />
natürlich schwieriger. Als dann das letzte<br />
Renndrittel eingeläutet wird verabschiedet<br />
sich Haslam mit einem Rutscher in den Dreck<br />
von einem möglichen TopFive Platz und findet<br />
sich zunächst auf Platz 19 wieder. Doch<br />
für Begeisterungsstürme bei den Zuschauern<br />
sorgt jetzt der Vierkampf zwischen Elias, Rea<br />
und den beiden Suzukis die sich herzhaft um<br />
den fünften Platz streiten. Um den zweiten<br />
Platz kämpfen Baz und Melandri und um den<br />
Evo-Sieg geht es zwischen Rückkehrer Sylvain<br />
Barrier und dem Kawasaki-Piloten Salom<br />
hin und her. Bis dann eine Sportstrafe gegen<br />
Barrier verhängt wird und der Franzose seine<br />
Position kampflos an Salom abgeben muss.<br />
Der BMW-Pilot hatte bei dem Haslam-Crash<br />
unter Gelb überholt. So bringt Salom den 10.<br />
Platz nach Hause und wird einmal mehr bester<br />
Evo-Pilot. Das Grüne Festival wird ganz vorne<br />
durch den Doppelsieg von Sykes und Baz abgerundet.<br />
Melandri kommt als dritter wieder<br />
auf das Podest, wogegen Guintoli diese Ehre<br />
als Vierter knapp verpasst. Der Franzose mit<br />
britischem Wohnsitz und italienischem Arbeitgeber<br />
hat nur noch 2 WM-Punkte Vorsprung<br />
auf Baz. „Wenigstens bin ich im Titel-Rennen<br />
noch Zweiter. Aber ich hatte mir definitiv mehr<br />
ausgerechnet. Uns fehlt es nicht am puren<br />
<strong>Speed</strong>, aber wir müssen an einer konstanteren<br />
Performance arbeiten, was die Rennen angeht.<br />
Im ersten Lauf haben wir den falschen<br />
Reifen genommen, im zweiten Rennen konnten<br />
wir mit der richtigen Wahl und ein paar<br />
Änderungen an der Geometrie den Rückstand<br />
massiv verkürzen. Als ich an Marco und Baz<br />
dran war, habe ich ein paar Fehler gemacht,<br />
Foto: Wolfgang Zech<br />
Foto: Wolfgang Zech<br />
Foto: Hans Denzler<br />
Foto: Hans Denzler<br />
Für Davide Giugliano (34), Alex Lowes (22), Marco Melandri (33) und Sylvain Barrier verlief das Wochenende in Misano recht unterschiedlich.<br />
07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
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