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Speed-Magazin Sachsenring 2014 (Vorschau)

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am Werks-Piloten vorbei, wogegen sich Rea in<br />

den nächsten Runden noch die Zähne am wilden<br />

Italiener mit der Nummer 34 ausbeißt. In<br />

der 18. Runde klappt es dann für die Honda-<br />

Sperrspitze aus Ballymena und die Positionen<br />

scheinen für die letzten Runden bezogen. Als<br />

sich dann Haslam gerade den Ducati-Piloten<br />

Giugliano zum Überholen zurecht legen will,<br />

setzt seine CBR 1000 aus und innerhalb von<br />

wenigen Sekunden wird der Brite vom Irländer<br />

Laverty geschnupft. Laverty mobilisierte dann<br />

noch einmal alle Kräfte um sich auch noch den<br />

waidwunden Giugliano zu packen – was ihm<br />

aber nicht gelingt. Auf dem Podium strahlen<br />

dann zwei Kawasaki-Piloten, im Parc Ferme<br />

stehen drei Kawasakis (Salom bester Evo-Pilot)<br />

und lediglich eine italienische Aprilia, die<br />

für das 25 jährige Rennjubiläum in Loris Reggiani-Retro-Lackierung<br />

unterwegs war. Corti<br />

wird guter 13. Mit der MV, Wildcard Pilot Ivan<br />

Goi kommt dahinter ins Ziel und freut sich<br />

genauso wie Rückkehrer Sylvain Barrier über<br />

den ersten WM-Punkt der Saison. „Ein gutes<br />

Gefühl in die Punkte gefahren zu sein“, verrät<br />

der Franzose. „Es war ein hartes Wochenende<br />

und die hohen Temperaturen kamen mir nicht<br />

entgegen. Ich hatte noch Trainingsrückstand,<br />

bin aber froh, dass das Team zu mir gehalten<br />

hat.“<br />

Rennen Zwei<br />

Mit einem furiosen Start geht die Ducati mit<br />

der Nummer 34 in die vorderste Position, gefolgt<br />

von Sykes, Elias, Baz und Melandri. Doch<br />

Toni Elias geht zu wild mit der privaten Aprilia<br />

zur Sache und kann nur als 8. in die zweite<br />

Runde gehen. In dieser kommt dann die Hiobsbotschaft<br />

für die Ducati-Mannschaft: Durchfahrtstrafe<br />

für Giugliano wegen Frühstart. Der<br />

WORLD SUPERBIKE MISANO<br />

hochmotivierte Römer hatte am Start etwas<br />

gezuckt – doch die Überwachung der Piloten<br />

durch die Zeitnahme-Transponder ist hier genauso<br />

unbestechlich wie die Torkamera bei<br />

der WM in Brasilien. Schon wenige Zentimeter<br />

sind zu viel. Damit ergibt sich mit dem Abbiegen<br />

von Giugliano die altbekannte Hackordnung:<br />

zwei Werks-Kawasakis vor den beiden<br />

Werks-Aprilias. Andere italienische Motorräder<br />

werden dagegen aus dem Rennen geworfen:<br />

als Chris Iddon die Bimota im Duell mit Salom<br />

auf der Kawasaki schmerzhaft neben die<br />

Strecke befördert, ist das Bimota-Team halbiert.<br />

Eine Übung, die die EBR-Truppe schon<br />

vor dem Start erledigt hat, da die Maschine<br />

von Yates schon nicht mehr will. Es geht hektisch<br />

und frustrierend weiter, als Chaz Davies<br />

die Ducati mit der Nummer 7 dann ebenfalls<br />

wegwirft. Rea erbt damit den fünften Platz und<br />

fährt als das erste Renndrittel zu Ende geht<br />

vor Elias und seinem Teamkollegen Haslam.<br />

In der nächsten Runde kann der Schlechtstarter<br />

Eugene Laverty an Elias vorbei ziehen.<br />

Doch der schnelle Spanier ist damit noch<br />

nicht einverstanden und kontert erfolgreich.<br />

Als dann Rea einen Fehler macht, wird aus<br />

diesem Zweikampf plötzlich ein Vierkampf, da<br />

sich auch Lowes gerne einmischen möchte. Direkt<br />

hinter dieser Gruppe hatten sich auch die<br />

Evo-Piloten Salom, Barrier und Canepa in ein<br />

spannendes Markenduell verwickelt. Immerhin<br />

geht es dort um die Ehre, seine Maschine mit<br />

den ersten Drei in den Parc Ferme zu stellen.<br />

Weiter hinten pflügt ein sicherlich kochender<br />

Giugliano nach seinem Umweg über die Boxengasse<br />

durch das Feld und überholt jetzt<br />

in jeder Runde mindestens einen Gegner. In<br />

der 11. Runde ist der temperamentvolle Römer<br />

auf Position 11 angekommen. Sollte es<br />

so weiter gehen, könnte er in den nächsten<br />

10 Runden noch auf die Spitze vorstoßen.<br />

Aber in den TopTen werden die Überholmanöver<br />

natürlich schwieriger. Als dann das letzte<br />

Renndrittel eingeläutet wird verabschiedet<br />

sich Haslam mit einem Rutscher in den Dreck<br />

von einem möglichen TopFive Platz und findet<br />

sich zunächst auf Platz 19 wieder. Doch<br />

für Begeisterungsstürme bei den Zuschauern<br />

sorgt jetzt der Vierkampf zwischen Elias, Rea<br />

und den beiden Suzukis die sich herzhaft um<br />

den fünften Platz streiten. Um den zweiten<br />

Platz kämpfen Baz und Melandri und um den<br />

Evo-Sieg geht es zwischen Rückkehrer Sylvain<br />

Barrier und dem Kawasaki-Piloten Salom<br />

hin und her. Bis dann eine Sportstrafe gegen<br />

Barrier verhängt wird und der Franzose seine<br />

Position kampflos an Salom abgeben muss.<br />

Der BMW-Pilot hatte bei dem Haslam-Crash<br />

unter Gelb überholt. So bringt Salom den 10.<br />

Platz nach Hause und wird einmal mehr bester<br />

Evo-Pilot. Das Grüne Festival wird ganz vorne<br />

durch den Doppelsieg von Sykes und Baz abgerundet.<br />

Melandri kommt als dritter wieder<br />

auf das Podest, wogegen Guintoli diese Ehre<br />

als Vierter knapp verpasst. Der Franzose mit<br />

britischem Wohnsitz und italienischem Arbeitgeber<br />

hat nur noch 2 WM-Punkte Vorsprung<br />

auf Baz. „Wenigstens bin ich im Titel-Rennen<br />

noch Zweiter. Aber ich hatte mir definitiv mehr<br />

ausgerechnet. Uns fehlt es nicht am puren<br />

<strong>Speed</strong>, aber wir müssen an einer konstanteren<br />

Performance arbeiten, was die Rennen angeht.<br />

Im ersten Lauf haben wir den falschen<br />

Reifen genommen, im zweiten Rennen konnten<br />

wir mit der richtigen Wahl und ein paar<br />

Änderungen an der Geometrie den Rückstand<br />

massiv verkürzen. Als ich an Marco und Baz<br />

dran war, habe ich ein paar Fehler gemacht,<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Für Davide Giugliano (34), Alex Lowes (22), Marco Melandri (33) und Sylvain Barrier verlief das Wochenende in Misano recht unterschiedlich.<br />

07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

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