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as in die Serie gebracht. Ach ja lieber Gregorio<br />
Lavilla, bitte erinnere dich neben dem Reglement-Tüfteln<br />
auch an deine nationalen Titel in<br />
Spanien und England, sowie den deutschen Vizetitel<br />
und sorge dafür, dass auch bald wieder<br />
ein deutscher Superbiker in der WM fährt. Max<br />
Neukirchner, Reiti, Kevin Wahr, Marvin Fritz<br />
– genug Auswahl wartet auf eine Chance.<br />
Doch jetzt endlich zum Geschehen auf dem<br />
Misano World Circuit „Marco Simoncelli“. Zunächst<br />
sah es danach aus, als hätte Sepang-<br />
Doppelsieger Marco Melandri die Aprilia RSV4<br />
nun perfekt im Griff. Mit 1.36,938 lieferte er<br />
die schnellste Zeit vor<br />
seinem Teamkollegen<br />
Sylvain Guintoli ab.<br />
Chaz Davies fuhr mit<br />
der Ducati Panigale auf<br />
Position Drei vor Weltmeister<br />
Tom Sykes,<br />
Ducati Werkspilot Davide<br />
Giugliano, Loris<br />
Baz mit der Kawasaki,<br />
Alex Lowes mit der<br />
GSXR (Platz 7) sowie<br />
Jonathan Rea auf Honda.<br />
Fast vier Stunden<br />
später trieb die Sonne<br />
das Thermometer immer<br />
noch auf über 30<br />
Grad. Giugliano fühlte<br />
sich nun pudelwohl<br />
und sicherte sich die<br />
Freitags-Bestzeit vor<br />
Weltmeister Sykes und<br />
Melandri. Auch Davies,<br />
Baz, Lowes und Guintoli blieben unter der<br />
1:37 im zweiten Training. Zweimal wurde das<br />
Training unterbrochen: zunächst sorgte der<br />
Schweizer Wildcard-Pilot Michael Savary aus<br />
Genf mit der MV für eine Ölspur, bevor 20 Minuten<br />
später (und unmittelbar nach Trainingsfortführung)<br />
Aaron Yates mit EBR Öl für den<br />
nächsten Abbruch sorgte. Auch am Samstagmorgen<br />
holte sich dann Giugliano mit der Ducati<br />
die Bestzeit vor Melandri, dessen Teamkollegen<br />
Guintoli, Baz und Davies. Sykes war<br />
lediglich 6., aber genauso wie die Suzuki- und<br />
Honda-Paare direkt für die Superpole 2 qualifiziert.<br />
Im vierten Training setzte sich dann<br />
wieder Marco Melandri an die Spitze vor Baz,<br />
Guintoli, Sykes und Giugliano. Aufhorchen ließ<br />
einmal mehr Elias als 6., der sich aber noch in<br />
der Superpole 1 durchsetzen müsste. Und das<br />
36 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
WORLD SUPERBIKE MISANO<br />
Foto: Hans Denzler<br />
tat er dann auch; gemeinsam mit Niccolo Canepa<br />
zog er souverän in die Superpole 2 ein.<br />
Superpole<br />
Zunächst lieferte Baz die Bestzeit ab, wurde<br />
aber schon nach einer halben Minute von Aprilia-Pilot<br />
Guintoli an der Spitze abgelöst. Doch<br />
schon im Windschatten der Aprilia lieferte<br />
dann der Römer Giugliano mit der Ducati eine<br />
Bestzeit ab, die so lange Bestand hatte, bis sie<br />
von dem Ducati Piloten verbessert wurde. Die<br />
strahlenden Gesichter in der Ducati-Box verfinsterten<br />
dann aber deutlich, als wenige Minuten<br />
vor dem Ende Tommy Sykes als erster<br />
und Einziger eine 1:34 in den heissen Asphalt<br />
brannte. Der Rest der Aufmerksamkeit in dieser<br />
Zeitenjagd gehörte dann dem 31jährigen<br />
Leon Haslam, als er das Kunststück fertig<br />
brachte, innerhalb von 80 Sekunden zweimal<br />
zu stürzen. Damit blieb dem Mann aus Mittelengland<br />
nur der letzte Platz in der vierten<br />
Startreihe. Die Plätze ganz vorne sicherte sich<br />
Landsmann Sykes vor Giugliano und Guintoli.<br />
Reihe Zwei ging an Baz vor Melandri und dem<br />
sehr starken Elias mit der privaten Aprilia. Davies<br />
distanzierte als 7. Rea, Laverty, Canepa<br />
und Lowes.<br />
Rennen Eins<br />
Einmal mehr sorgten die EBRs für Aufregung.<br />
Dieses Mal war es Geoff May, der für einige<br />
Streckenposten überraschend in die Boxengasse<br />
abbog, um dort seinen Strafstart (Motorenkontingent<br />
überschritten, bzw. „abgeraucht“)<br />
zu absolvieren. Dessen ungeachtet kommt<br />
Sykes gut von der Pole weg. Doch Guintoli<br />
erwischt einen noch besseren Start und kann<br />
zu Sykes fast aufschließen. Aber nur fast, den<br />
zum einen wird der Vorwärtsdrang der Werks-<br />
Aprilia mit der Nummer 50 auf der letzten<br />
Hälfte der Startgerade nicht mehr perfekt.<br />
Foto: Wolfgang Zech<br />
Tom Sykes bestimmte das Wochenende nach Belieben.<br />
Und zum anderen katapultiert sich ein unerschrockener<br />
Toni Elias mit der privaten Red<br />
Devils Roma Aprilia sensationell in Führung.<br />
Der Brite mit der Kawasaki versucht einen<br />
Angriff in der ersten Kurve, doch Elias kann<br />
den Angriff abwehren und startet bereits jetzt<br />
einen Fluchtversuch. Der Weltmeister Sykes ist<br />
durch sein angeschlagenes Handgelenk zwar<br />
etwas behindert, stellt den frechen spanischen<br />
Privatfahrer aber noch in der ersten Runde,<br />
kurz nachdem sich Guintoli neben ihm zeigt.<br />
Melandri verpasst den Einlenkpunkt in der<br />
Kurve „Rio“, als er in Gedanken scheinbar bei<br />
der Fußball-WM ist. Wenige Sekunden später<br />
nimmt auch Guintoli bei der Anfahrt zur langsamen<br />
Passage Carro die „Rettungslinie“ und<br />
verliert seinen dritten Platz an Loris Baz, der<br />
damit hinter Elias und dem führenden Teamkollegen<br />
in die zweite Runde geht. Hinter dem<br />
jungen Franzosen fährt Landsmann Guintoli<br />
vor Giugliano, Melandri, Davies, Rea, Laverty<br />
und Lowes. Canepa ist Elfter und bester Evo-<br />
Pilot vor Haslam, Badovini, Salom und Corsi,<br />
der sich erstmals als echter Werksfahrer fühlen<br />
darf, da er ja unter der Bewerbung von MV<br />
Reparto Corse unterwegs ist. Doch die Reihenfolge<br />
hält nicht lange, da Baz sich in dieser<br />
Runde hinter den Führenden Sykes bringt,<br />
Elias noch einen weiteren Platz an Guintoli<br />
verliert und Marco Melandri nach schlechtem<br />
Start und dem Fahrfehler in der ersten Runde<br />
nun vor die beiden Werks-Ducatis mit Giugliano<br />
(6.) und Davies<br />
gehen kann. Diesen<br />
folgt das Honda-Sandwich<br />
aus Rea (8.) und<br />
Haslam (10.), mit den<br />
beiden Suzukis von Laverty<br />
und Lowes in der<br />
Zange. Als es dann in<br />
die dritte Umrundung<br />
des 4226 Meter langen<br />
Misano World Circuits<br />
Marco Simoncelli geht<br />
ist Guintoli wieder als<br />
Dritter auf Podestkurs<br />
und sein Markenkollege<br />
Toni Elias versucht<br />
mutig die in der zweiten<br />
Runde verlorenen<br />
Plätze wieder zurück<br />
zu erobern. Als der<br />
Spanier aber innen<br />
Davies attackiert, übertreibt er es und muss<br />
den Notausgang nehmen. Der Waliser Davies<br />
hatte in diesem Augenblick einen Vorderrad-<br />
Rutscher und muss ebenfalls vom Gas gehen.<br />
Damit lautet die Reihenfolge an der Spitze<br />
Sykes-Baz-Guntoli-Melandri-Giugliano und Davies.<br />
Doch die Runde ist noch nicht zu Ende,<br />
den Sepang-Doppelsieger Melandri greift sich<br />
jetzt Guintoli. Herzhaft geht es hinter Giugliano<br />
zu: Davies und Elias tauschen ständig die<br />
Positionen, während Sykes vorne einen neuen<br />
Rundenrekord aufstellt. In der sechsten<br />
Runde kann sich Davies vor den Römer Giugliano<br />
aus dem eigenen Team setzen. Als das<br />
erste Drittel fast um ist wird heftig um Platz<br />
Vier zwischen Guintoli und Davies gestritten.<br />
Und weiter im Feld um die Ehre des besten<br />
Evo-Piloten zwischen Salom und Canepa, die<br />
um Platz 12 unterwegs sind und Badovini mit<br />
der Bimota und Corti mit der MV im Windschatten<br />
haben. Haslam erbt den 9. Platz als<br />
Landsmann Lowes die Suzuki neben die Piste<br />
wirft. Der Brite Davies will beim Heimrennen<br />
des Teams unbedingt bestes italienisches<br />
Motorrad werden – doch Melandri wehrt sich<br />
hartnäckig gegen die Attacken des Walisers. In<br />
der 16. Runde haben sich Elias und Rea in den<br />
Windschatten von Trainings-Dominator Giugliano<br />
gebracht. Elias ist überraschend schnell