CONNECTED HOME Apple steuert das Haus (Vorschau)
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07.2014 // connected-home.de<br />
Sowohl der Buderus-Herd mit Spüle als auch die<br />
Schrankwand der Küche scheinen in der Luft zu<br />
schweben - dank cleverer Innenarchitektur.<br />
Durch helle Farben und die großflächigen Fenster<br />
wird der eher kompakte Wohnraum optisch vergrößert<br />
und wirkt alles andere als gedrungen.<br />
In die Decke eingelassene, Strom sparende LEDs<br />
sorgen für Beleuchtung im ganzen <strong>Haus</strong> – im<br />
Schlafzimmer auch als stylische Wand-Highlights.<br />
Beleuchtung sorgen LEDs, die im ganzen<br />
<strong>Haus</strong> in den Decken eingelassen<br />
sind. Womit wir auch schon bei der<br />
Technik wären.<br />
Platzwunder<br />
Auch was die technische Einrichtung<br />
angeht, wurde ganz auf eine Platz<br />
sparende Lösung gesetzt. Anstatt in<br />
einem kompletten Technikraum, wie<br />
man ihn sonst oft vorfindet, steckt <strong>das</strong><br />
Herz der Vernetzung in einem gerade<br />
einmal 2,37 Meter großen Schrank im<br />
Gäste-WC. Darin befinden sich der<br />
Stromspeicher für die Photovoltaikanlage<br />
auf dem Dach, die <strong>das</strong> <strong>Haus</strong><br />
fast autark mit Storm versorgt, sowie<br />
die Belüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />
und automatischer<br />
Befeuchtung durch eine sogenannte<br />
Hygrobox. Um dies zu erreichen, wurde<br />
auf eine traditionelle Heiz- und<br />
Warmwasseranlage verzichtet. Stattdessen<br />
sorgt im ganzen <strong>Haus</strong> eine<br />
elektrische Fußbodenheizung für angenehme<br />
Temperaturen, während<br />
Durchlauferhitzer <strong>das</strong> Wasser in Bad<br />
und Küche erwärmen.<br />
Sesam, öffne dich!<br />
Das eigentliche Highlight ist jedoch<br />
die komplette Vernetzung und<br />
Sprachsteuerung. Als Herzstück der<br />
Anlage dient ein Gira Home Server,<br />
während die Oberfläche von den Systemintegratoren<br />
der Holzgerlinger<br />
Firma Systec selbst entwickelt wurde.<br />
Es zeigt den Grundriss des <strong>Haus</strong>es<br />
und die verschiedenen Funktionen<br />
anhand von Icons. Als Bedien-Panel<br />
im <strong>Haus</strong>flur dient ein <strong>Apple</strong> iPad, <strong>das</strong><br />
durch eine Halterung fest in der Wand<br />
integriert wurde. Dank einer kostenlosen<br />
App kann <strong>das</strong> <strong>Haus</strong> aber auch<br />
über ein anderes Tablet sowie ein<br />
Smartphone ge<strong>steuert</strong> werden.<br />
Eigentlich ist aber die Sprache für<br />
die Bedienung des <strong>Haus</strong>es vorgesehen.<br />
Dafür sind in der Decke eines jeden<br />
Raums Grenzflächenmikrofone<br />
eingebaut. In Größe und Form an<br />
Knöpfe erinnernd, sind sie fast unsichtbar,<br />
sollen jedoch trotzdem Stimmen<br />
im ganzen Raum erkennen und<br />
verstehen können. Mit einem besonderen<br />
Wort (voreingestellt ist „Luxhaus“)<br />
wird die Erkennung aktiviert,<br />
Befehle wie „Licht an“ oder „Rollläden<br />
hoch“, aber auch Szenarien wie „Kochen“<br />
oder „Schlafen“ lassen die entsprechenden<br />
Geräte reagieren. Rollläden,<br />
Licht und Heizung sind eingebunden<br />
in <strong>das</strong> System. In ausgewählten<br />
Räumen befindet sich auch ein<br />
Multiroom-Audiosystem von Sonos<br />
mit Helos-In-Wall-Lautsprechern von<br />
Martin Logan. Dieses lässt sich ebenfalls<br />
mit Sprachbefehlen steuern.<br />
INTERVIEW<br />
MIT ALEXANDER LUX,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER VON LUXHAUS<br />
„WIR LEGEN WERT<br />
AUF INNOVATION“<br />
Warum setzen Sie im Luxhaus<br />
fine auf Sprachsteuerung?<br />
Bei unseren Musterhäusern legen<br />
wir viel Wert auf Innovationen. Die<br />
Sprachsteuerung ist ein Beispiel dafür.<br />
Die Möglichkeit, auf Schalter zu<br />
verzichten, erlaubt eine ganz neue<br />
Optik. So etwas bleibt in Erinnerung.<br />
Sie haben Wert darauf gelegt,<br />
<strong>das</strong>s der Technikraum so klein<br />
wie möglich ist. Warum?<br />
Der Technikraum ist in jedem <strong>Haus</strong><br />
notwendig, sein Nutzwert ist also hoch. Sein Aufenthaltswert<br />
ist dagegen gering, weshalb er oft in den Keller verbannt<br />
wird. Ihn auf ein Minimum zu reduzieren ist ein echter<br />
Mehrwert, denn so bleibt mehr Platz für Wohnräume.<br />
Das <strong>Haus</strong> ist mit 110 qm Wohnfläche eher klein.<br />
Was hat Sie bewogen, so zu bauen?<br />
In der Vergangenheit haben wir eher große Musterhäuser<br />
gebaut. Daher hat es uns gereizt, zu beweisen, <strong>das</strong>s man ähnliche<br />
Effekte auch auf klein(st)er Fläche erzielen kann. Zudem<br />
war die Problematik des Münchner Grundstücksmarkts<br />
ein Motivator, um Fläche zu sparen.<br />
Das Luxhaus fine ist weitgehend energieautark.<br />
Wird Eigenstromerzeugung immer mehr zur Norm?<br />
Angesichts von EnEV-Vorgaben und des weiterhin wachsenden<br />
Bewusstseins für Energieeinsparung und Ressourcenschonung<br />
wird sich dieser Trend fortsetzen. Bis es zur<br />
Norm wird, wird aber wohl noch einige Zeit ins Land gehen.<br />
Wählt man <strong>das</strong> Szenario „Automatik“<br />
aus, <strong>steuert</strong> sich <strong>das</strong> <strong>Haus</strong> bis zu<br />
einem gewissen Grad von selbst.<br />
Dann wird nämlich die Verschattung<br />
des <strong>Haus</strong>es automatisch geregelt, so<strong>das</strong>s<br />
der Energiebedarf optimiert<br />
wird. Im Winter wird die Sonneneinstrahlung<br />
dazu verwendet, um die<br />
Räume des <strong>Haus</strong>es aufzuheizen. Und<br />
bei einem Sturm fahren die Außenjalousien<br />
hoch. Das Luxhaus fine hört<br />
also nicht nur, es denkt auch mit.<br />
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