Schwarzwald Baar - Die Köche
Schwarzwald Baar - Die Köche
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Xaver Wolfsteiner I Hotel Gasthof zum Rössle I Hüfingen-Fürstenberg<br />
Sonntagsgerichte auch werktags<br />
Hotel Gasthof zum Rössle<br />
Gastgeber Familie Wolfsteiner<br />
Küchenchef Xaver Wolfsteiner<br />
Zähringerstraße 12<br />
D-78183 Hüfingen-Fürstenberg<br />
+49 (0) 771 / 6001 0<br />
www.hotel-zum-roessle.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Freitag bis Mittwoch 11.30 bis 14 Uhr und 17.30 bis 21.30 Uhr;<br />
Ruhetag Donnerstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 34 und 5 Appartements/Suiten im renovierten Pfarrhaus<br />
Wer mitten in dem kleinen Ort Fürstenberg steht, sieht geradeaus die Kirche, links<br />
den stattlichen Gasthof zum Rössle und zwischen Kirche und Gasthaus das ehemalige<br />
alte Pfarrhaus, heute Gästehaus und Weinkeller (siehe auch: Ausgesuchte Weine<br />
im alten Pfarrhaus).<br />
Der Gasthof bietet einen traditionellen Gastraum, einen hellen Wintergarten sowie<br />
mitten im Ort eine kleine Terrasse.<br />
Ein Seminarraum befindet sich im Obergeschoss, seit dem neuen Jahr gibt es zwei<br />
weitere Seminarräume im ehemaligen Pfarrhaus.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Besteck<br />
Wo gibt es denn das noch? Im „Rössle“ in Fürstenberg stellt die<br />
Gastwirtin am Sonntagmittag jedem Gast einen Suppentopf auf<br />
den Tisch. Auch wer die Suppe nicht erwartet hat, schlürft sie<br />
gerne. „Freilich“, lacht Xaver Wolfsteiner, „die ist auch ordentlich<br />
zubereitet, mit Rinderknochen und Rinderbrust.“ Damit ist<br />
über das „Rössle“ schon alles gesagt: Ein überaus zuvorkommender<br />
Service und eine bodenständige, ehrliche Küche dazu. Wer<br />
ausgefallenere Gerichte möchte, wendet sich dem kreativen Teil<br />
der Karte zu, da kocht Wolfsteiner international: Tomatennudeln<br />
mit Muschelragout in Estragon oder Spinatnudeln mit Geflügel-<br />
Piccata an Tomaten-Basilikum-Sauce.<br />
Der Sonntagsbraten war früher meist ein Schmorbraten. Lange vor Niedertemperatur<br />
und Sous Vide-Verfahren schoben die Hausfrauen vor<br />
dem Kirchgang den Schmorbraten in die Röhre. Hier hatte der Braten<br />
Zeit, langsam zu garen. „Das mache ich heute noch genauso“, schildert<br />
Xaver Wolfsteiner seine Tätigkeit, „wir schmoren im Niedertemperaturbereich<br />
bei 100 Grad, so bleibt der Braten saftig und der Bratensaft im<br />
Topf.“<br />
Nur für den Kirchgang hat der Küchenchef am Sonntagmorgen keine<br />
Zeit, denn alles, was bei ihm auf den Tisch kommt, macht er von Hand.<br />
<strong>Die</strong> Speisekarte ist ein wahrer Klassiker typischer badischer Sonntagsgerichte.<br />
Auch Kalbsschnitzel Wiener Art oder Cordon Bleu verlangen<br />
nach ordentlicher, zeitaufwendiger Vorarbeit. Wolfsteiner reibt die hellen<br />
Brötchen vom Vortag zu Weckmehl, schlägt ein frisches Ei, verquirlt<br />
die Masse mit einer Gabel und paniert das Schnitzel darin. „Von wegen<br />
Fritteuse“, ist er entrüstet, „das Schnitzel wird in der Pfanne ordentlich<br />
gebraten.“<br />
Eine extra Rössle-Spezialität findet sich auf seiner Speisekarte nicht. „<strong>Die</strong><br />
Spezialität sind unsere klassisch, traditionellen Schmorgerichte.“ Dafür<br />
nimmt sich der Küchenchef Zeit. „Eine kräftige Rinderschulter schmoren<br />
wir sechs bis acht Stunden.“ Danach kommt erst das Finish. <strong>Die</strong> Sauce<br />
muss abgeschmeckt sein. Das ist Chefsache!<br />
„Wir kochen konservativ“, sagt Wolfsteiner, „sehr bodenständig. Das ist<br />
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auch unsere Auszeichnung.“ Doch damit gibt sich der rührige Küchenchef<br />
nicht zufrieden. Viel zu neugierig beobachtet er die neuen Trends<br />
der modernen Küche. Wenn er seinem Kaninchen mit Lakritzsauce eine<br />
besondere Note gibt, so ist das seine Experimentierfreude, wie auch<br />
Schokoladensauce mit Pfeffer und Chili. „Wir spinnen halt manchmal in<br />
der Küche rum“, schmunzelt er schelmisch und versucht sich auch ohne<br />
Molekularküche an einem raffinierten Safranschäumchen zu Dorade<br />
oder serviert Salat von Sepianudeln mit Meeresfrüchten und Zucchini-<br />
Spaghetti mit Garnelen-Bolognese.<br />
Der gebürtige Oberbayer kochte in Sterneküchen bevor er auf den Fürstenberg<br />
kam. Er war in der legendären Ente im Lehel oder bei dem heutigen<br />
2-Sternekoch Georges Wenger im schweizerischen Le Noirmont.<br />
Heute winkt er ab: „Ich koche so, wie ich gerne esse!“, verrät er seine<br />
Küchenphilosophie. „Man muss seinen eigenen Stil finden.“<br />
Deshalb stehen im „Rössle“ jeden Tag badische Sonntagsgerichte auf<br />
dem Tisch – für den traditionellen Feinschmecker, wie auch internationale<br />
Gourmethappen für aufgeschlossenen Genießer.<br />
Geschmorter Rinderbraten aus der Schulter mit Kroketten und Gemüse der Saison