Schwarzwald Baar - Die Köche
Schwarzwald Baar - Die Köche
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Klaus Wehinger I Landgasthof Weinstube I Bräunlingen<br />
„<strong>Die</strong> wichtigste Zutat ist Zeit!“<br />
Landgasthof Weinstube<br />
Gastgeber Birgit und Klaus Wehinger<br />
Küchenchef Klaus Wehinger<br />
Spitalplatz 5<br />
D-78199 Bräunlingen<br />
+49 (0)771 / 61685<br />
www.Landgasthof-Weinstube.de<br />
Öffnungszeiten<br />
<strong>Die</strong>nstag bis Sonntag 10 bis 14.30 Uhr und 17 bis 23 Uhr,<br />
Donnerstag ab 15 Uhr geschlossen.<br />
Küche von 12 bis 14 Uhr und 17.30 bis 21 Uhr;<br />
Ruhetag Montag und Donnerstagabend<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Zimmer 8<br />
Zwischen typischer Dorfgaststätte und stattlichem Restaurant. Der Charakter des<br />
Landgasthofs bietet ein bodenständiges Ambiente mit HolzVertäfelung an den Wänden,<br />
Herrgottswinkel und Stammtisch vor der Theke; auf der anderen Seite weisen<br />
weiße Tischdecken und Stoffservietten auf den gehobenen Anspruch.<br />
Im Biergarten sind die Gäste umringt von traditionell, gewachsenen Bauerngärten<br />
am „Brändbach“ (wie der Bräunlinger sagt) bzw. Rötenbach<br />
Auszeichnungen<br />
Varta Empfehlung<br />
„Ich koche heute noch vieles, wie meine Oma oder Tante, nur<br />
anders“, sagt Klaus Wehinger, Wirt und Koch im Landgasthof<br />
Weinstube. „Gut bürgerlich“ wurde hier schon immer gekocht.<br />
„Ich koche sehr gut bürgerlich“, stapelt er tief. Nur weil er, wie in<br />
der guten alten Zeit, auch heute noch gefüllte Kalbsbrust, Rehragout<br />
oder Rinderrouladen serviert. Aber wie! Wer seine Saucen<br />
probiert, schmeckt schnell die Kunst des heutigen Küchenchefs.<br />
Wenn er „gut bürgerlich“ sagen will, fügen wir hinzu: mit raffiniertem<br />
Pfiff!<br />
„<strong>Die</strong> wichtigste Zutat ist Zeit!“, weiß Klaus Wehinger, „gleichgültig was<br />
man kocht, man braucht Geduld und Langmut.“ Das Rindfleisch für seinen<br />
Tafelspitz siedet er lange und sachte, das Kalbsgulasch schmort er<br />
sanft im Niedertemperaturbereich und für gute Saucen arbeitet er stundenlang.<br />
Bescheiden vergleicht er seine Speisekarte mit dem Angebot<br />
seiner Vorfahren und findet dabei viele Parallelen. Doch es sind meist<br />
nur die Grundlebensmittel, die sich da gleichen. Den Aufwand, den<br />
Wehinger heute betreibt, haben Köche früher gescheut.<br />
„Natürlich arbeite ich mehr mit Kräutern und Gewürzen in der Küche“,<br />
gesteht er schließlich und verrät, wie er heute aufwendig mit über zehn<br />
verschiedenen Zutaten seine Sauce zu der traditionell gefüllten Kalbsbrust<br />
montiert. Dabei setzt er den Saucenfond klassisch mit Knochen,<br />
Parüren, Röstaromen und Wurzelgemüse an, gibt Rotwein und Gewürze<br />
hinzu, reduziert und reduziert. Dann passiert er zum ersten Mal den<br />
Fond. Glasiert erneut in einer Pfanne Zwiebeln und Röstgemüse, verfeinert<br />
mit Wacholder, Rosmarin, Thymian, Majoran, Knoblauch und Tomatenmark.<br />
Löscht erneut, jetzt mit Portwein und gibt erneut Parüren<br />
hinzu und nochmals Rotwein und füllt diesen Ansatz mit dem Fond auf.<br />
Dann lässt er die Sauce drei bis vier Stunden leise köcheln. Reduziert<br />
sie wieder. Und wieder passieren und reduzieren und reduzieren. „Ja“,<br />
lacht er, „das ist zeitaufwendig, bis ich schließlich im Finish die wenige,<br />
dunkle Sauce, die übrig bleibt, mit Gewürzen und Kräutern abschmecken<br />
kann.“<br />
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Wehinger zaubert die kräftigsten Bratensaucen, dabei liebt er auch die<br />
Arbeit am Fischposten. Seeteufel oder Dorade stehen auf der Karte, oder<br />
seine Bouillabaisse mit Jakobsmuscheln und Riesengarnele. Im Sommer<br />
beweist der <strong>Schwarzwald</strong>-Koch mit Scampi und Melone, Salat Nizza mit<br />
Thunfisch, Vitello Tonnato und Provenzialischem Grillfischfischspieß mit<br />
Tomaten-Oliven-Gemüse seine mediterrane Ader.<br />
Den Rehrücken oder Wildschweinbraten schießen ihm die Jäger rund<br />
um Bräunlingen. Auch Rind- oder Schweinefleisch bezieht er am liebsten<br />
vom Metzger aus dem Ort. Nur das Rib Eye Steak mit Sour Cream und<br />
Grillgemüse kommt aus Argentinien. Dafür das Gemüse vom Kaiserstuhl.<br />
„Wenn‘s geht Bio“, garantiert er, „weil man‘s schmeckt!“<br />
Dass es schmeckt ist das einzige Kriterium das Wehinger gelten lässt. Er<br />
ist viel zu bescheiden um nach hohen Auszeichnungen zu greifen. <strong>Die</strong><br />
schönste Auszeichnung für ihn sind neue Gäste, die in der Zwischenzeit<br />
selbst aus entfernteren Gegenden zu ihm pilgern. „Wir haben die<br />
Stammgäste behalten“, zieht er nach 20 Jahren zufrieden Bilanz, „und<br />
ganz neue Freunde unserer Küche hinzugewonnen.“<br />
Schweinerückensteak unter Kürbiskruste mit Steinpilzravioli