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64 - <strong>Orkus</strong>!<br />
Wie kann eine Gruppe junger Menschen am besten ein paar freie Tage verbringen? Genau, man<br />
geht auf die Suche nach einer geeigneten Location, lädt noch mehr Leute ein und eröffnet ein<br />
Wochenende, das vorrangig für ein fettes Paintballturnier dienen soll. Binnen kurzer Zeit ist der<br />
perfekte Spot gefunden – ein verlassenes Hospital, dessen riesiger Gebäudekomplex mitten im<br />
Nirgendwo zu verfallen droht. Neue Gäste stoßen hinzu, darunter zwei offenherzige Blondinen und<br />
zwei Kantinenköche, und die Runde nutzt die Gelegenheit, jegliche Hemmungen abzustreifen. Man<br />
spielt Strip-Paintball, gießt sich einen hinter die Binde und lässt den Alltag mal beiseite. Es werden<br />
Drogen konsumiert, Musik donnert durch die kargen Klinikflure, und alle Sorgen scheinen vergessen.<br />
Doch als plötzlich so mancher Spieler verschwindet, müssen die Jugendlichen feststellen, dass sie<br />
nicht die einzigen Besucher in diesem Krankenhaus sind. Kein Geringerer als „Hazard Jack“ – welcher<br />
an einer durch den Afghanistankrieg entstandenen posttraumatischen Störung leidet – treibt, mit<br />
Machete und Schlagbohrer bewaffnet, in den weitläufig verzweigten, angsteinflößenden Korridoren<br />
sein Unwesen... und sein Trauma kann er nur auf eine einzige Weise bewältigen: Er muss töten – egal<br />
wen, egal wo, wie oder wann!<br />
Das Drehbuch stammt von David Worth, der auch Regie führte, und Doug Vandegrift. Genannt<br />
wird Hazard Jack meist in einem Atemzug mit dem amerikanischen Sweatshop (2009), was aber bloß<br />
bedingt als Kompliment gelten darf, denn Horrorliebhaber erwartet hier definitiv nichts Neues.<br />
Hazard Jack ist ein Film im wirklich typischen Slashergewand: Man nimmt einen Haufen Jugendliche,<br />
die sämtlich nicht allzu viel Grips und Überlebenswillen zu haben scheinen, steckt sie mit einigen<br />
blankbusigen Blondinen, die für eine Prise Erotik sorgen, einer Lesbe und ein paar hohlbirnigen<br />
Prolos in eine heruntergekommene Baracke und lässt einen wild gewordenen Schlächter auf sie los.<br />
Das Resultat sind spritzendes Blut, gellend schreiende Opfer sowie ein wahrhafter Schlachthof.<br />
Spannung und Nervenkitzel bleiben dabei leider etwas auf der Strecke, wofür sicherlich auch die<br />
Zensurschere verantwortlich ist, wurden doch in Deutschland brutalere Szenen entfernt, die wohl<br />
noch ein wenig deftiger gewesen wären. Übrig sind Unmengen Blut, deren genaue Herkunft man<br />
oftmals nicht nachverfolgen kann. Aber eines sei schon verraten: bald gibt es in Österreich die<br />
„Uncut“-Version zu erwerben...<br />
Manuela Ausserhofer<br />
Erhältlich als DVD und Blu-ray!