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„Ich musste mich mit<br />
einer Krebserkrankung<br />
herumschlagen...“<br />
Die Progressive Metaller Halcyon Way sind eine echte Überraschung. Auf<br />
ihrem neuen Werk präsentieren sie eine eigenständige Interpretation des<br />
Genres, welche spätestens beim zweiten Durchlauf ihre ganze Pracht entfaltet.<br />
Künstlerisch gut, kommerziell möglicherweise ein Problem, wie auch Leadgitarrist<br />
Jon Bodan einräumt: „Wir nehmen das als Kompliment, aber natürlich ist es ein<br />
zweischneidiges Schwert. Als Musiker willst du nicht wie der Klon einer anderen<br />
Band klingen, sondern eigene Gefühle ausdrücken. Und das tun wir, indem wir<br />
viele verschiedene Möglichkeiten nutzen. Doch es gibt durchaus Leute, die nicht<br />
so genau wissen, was sie mit uns anfangen sollen.“<br />
Das Album heißt Conquer, daher bietet sich die Frage an, was Halcyon Way denn<br />
gerne erobern möchten. Jon lacht. „Die Welt natürlich, wer will das nicht? Oder<br />
zumindest Europa. Wir kommen im Herbst zum dritten Mal über den Großen<br />
Teich, um mit Saxon und Skid Row aufzutreten. Tatsächlich spielt der Name aber<br />
auf uns als Band an. Wir hatten in den letzten Jahren mit einigen Widrigkeiten<br />
zu kämpfen, die viele andere Gruppen wohl zerstört hätten. So gab es diverse<br />
Wechsel im Line-Up, außerdem habe ich binnen kurzer Zeit beide Eltern verloren<br />
und musste mich mit meiner eigenen Krebserkrankung herumschlagen, die ich<br />
jedoch überwunden habe. Deshalb fanden wir, dass Conquer ein passender Titel<br />
ist.“<br />
Ein passender Titel und eine passende Tour. Vor zwei Jahren waren die US-<br />
Amerikaner noch mit Delain unterwegs. Eine ziemlich abenteuerliche Mischung.<br />
„Ja, aber es hat trotzdem prima geklappt. Die ersten Abende stiegen wir zu hart<br />
in unser Set ein, was das Publikum ein wenig verwirrte. Doch im Laufe der Tour<br />
änderten wir das und steigerten uns zum Schluss. Für uns eine wichtige Erfahrung.“<br />
Neben dem tollen Tonträger haben Halcyon Way zu Web of Lies auch einen<br />
sehenswerten Clip gestaltet. Menschen mit Arachnophobie sollten sich allerdings<br />
genau überlegen, ob sie ihn anschauen. „Frag mal das Model aus dem Video, Alina!<br />
Sie ist kein großer Fan von Spinnen, musste aber auf einem Thron sitzen und sexy<br />
gucken, während diese Vogelspinne über ihren Körper kroch. Wir hatten einen<br />
Experten am Set, der das Tier ein bisschen lenken sollte. Doch das Vieh machte,<br />
was es wollte. Überflüssig zu erwähnen, dass sich Alina zwischen den Einstellungen<br />
ein paar Drinks genehmigte, haha...“<br />
www.halcyonway.com<br />
Marc Halupczok<br />
Discographie (Alben):<br />
A Manifesto For Domination (2008)<br />
Building The Towers (2010)<br />
Conquer (2014)<br />
Line-Up:<br />
Steve Braun – Gesang<br />
Jon Bodan – Gitarre, Gesang<br />
Max Eve – Gitarre, Gesang<br />
Skyler Moore – Bass, Gesang<br />
Ernie Topran – Schlagzeug<br />
Klar: The Cure sind eine der einflussreichsten, wenn nicht DIE<br />
einflussreichste Band, welche die Goth-Welt je hervorgebracht<br />
hat. Das scheint nichts Neues und eine legitime Auszeichnung.<br />
Allerdings haben wir das Ganze einzig Siouxsie and the<br />
Banshees zu verdanken. Ja, richtig gelesen! Dies behauptet<br />
zumindest deren Ex-Bassist Steven Severin. Und begründet<br />
es durch die Tatsache, dass unser aller Lieblingshaarwuschel<br />
Robert Smith 1979 mit Siouxsie tourte. Damals hatten sie<br />
gerade Join Hands veröffentlicht und verstanden sich prächtig<br />
mit The Cure. Innerhalb der Banshees rumorte es jedoch<br />
derart lautstark, dass Gitarrist John McKay sowie Drummer<br />
Kenny Morris während der Reise ausstiegen. Keinesfalls<br />
gewillt, jene prestigeträchtige Tournee auf solche Weise enden<br />
zu lassen, sprang Robert als Ersatzklampfer ein, während The<br />
Cure weiterhin die Vorgruppe bildeten. Dieses Ereignis, so<br />
Severins Überzeugung, war verantwortlich für Smiths Wandel<br />
vom mehr oder weniger blassen Gitarristen zum ikonischen<br />
Vogelscheuchenfronter, der er bis heute ist. „Ich glaube, es<br />
genügte, dass er Abend für Abend neben uns auf der Bühne<br />
stand“, stapelt Steven nicht eben tief. Und vergleicht man<br />
frühere The Cure-Auftritte mit ihren Performances danach,<br />
könnte sogar etwas Wahres dran sein. Robert Smith würde<br />
das aber wohl niemals zugeben...<br />
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