Orkus! ASP (Vorschau)

mit einer Rakete dorthin, steckt die amerikanische Flagge in dieses
Stück Stein und denkt, man hätte den Mythos bezwungen. Je mehr
wir die Welt versuchen zu erklären, desto unverständlicher wird sie
für uns. Selbst Wissenschaften, wie beispielsweise die Quantenphysik,
betreten einen Raum, der vor wenigen Jahren noch als Spiritualität
abgetan worden wäre. Ich glaube, es ist ein guter Ansatz, die Welt
wieder in Ehrfurcht und mithilfe alter Mythen zu betrachten.
O: Welche Personifizierung des Mondes, welche ihn betreffende Sage
gefällt dir am besten?
OP: Eindeutig die immer wiederkehrende Königin der Nacht. Letzten
Winter stand ich durch Zufall vor einem jahrtausendealten sumerischen
Relief im British Museum in London. Die dort abgebildete Königin der
Nacht hätte ebenso Isis aus Ägypten, Griechenland oder Rom sein
können, ebenso wie zahllose andere Göttinnen aus verschiedensten
Kulturen und Zeiten.
O: Luna entstand auf einem alten Rittergut. Wie habt ihr eure Tage
dort verbracht? Gab es feste Rituale oder Abläufe?
OP: Wir haben uns vor mehr als einem Jahr in ein Rittergut
zurückgezogen, um Lieder zu schreiben. Einen festen Ablauf gab es da
eigentlich nicht. Wir haben einfach einen großen Raum mit allerhand
Instrumenten und Mikrophonen gefüllt und dann sehr, sehr viel Musik
gemacht.
O: Die ist jetzt auf Luna zu hören. Das Material changiert von
beschwingt und heiter zu mystisch, gedankenverloren, ja auch düster.
Welche Stimmungen des neuen Albums sind dir am ähnlichsten?
OP: Ich glaube, dass es wichtig ist, sich nicht ausschließlich in einer
Grundstimmung zu verlieren. Dennoch fiel es mir dieses Mal beim
Liederschreiben am leichtesten, in die Rolle der fast mystischen
Verehrung von Luna zu schlüpfen. So sind etwa Hekate und Hymne der
Nacht entstanden.
O: Und welche Stimmungen dominierten die Aufnahmen?
OP: Ich glaube, uns ist dieses Mal ein sehr gutes Gleichgewicht
gelungen. Von archaischen, nächtlichen Tänzen (Walpurgisnacht, Hörst
du die Trommeln) bis hin zu mystischen Klängen, wie beispielsweise in
Frau Erde oder Cuncti Simus.
1349
MASSIVE CAULDRON OF CHAOS
OUT OCTOBER 03RD
1349.INDIERECORDINGS.NO
POSTHUM
BLACK NORTHERN RITUAL
OUT SEPTEMBER 17TH
POSTHUM.INDIERECORDINGS.NO
O: Erzähl’ doch ein bisschen über die besonderen Performances, die
ihr 2015 plant. Was dürfen wir erwarten?
OP: Wir wollten schon lange aus dem Konzept eines Konzertes
ausbrechen. Viel stärker visuell arbeiten, mit Licht und wechselnden
Bühnenbildern. Hierfür bieten sich die Lieder von Luna nun einfach
hervorragend an – mit ihren sehr intensiven Stimmungen und Farben.
Das heißt, wir werden uns von Oktober 2014 bis März 2015 völlig
von der Bühne zurückziehen, um das Spektakel der „Luna“-Tour zu
erarbeiten. Im März und April 2015 geht es dann auf Tour. Mit einem
ganz neuen Lichtkonzept, einem neuen Bühnenbild, welches sich
während der Show verändern soll, tollen Gastmusikern aus aller
Welt, Artisten, Tänzern und noch vielem mehr. Wir haben bei unseren
bisherigen Konzerten erlebt, dass gerade wenn die Musik und die
optische Umsetzung ein Ganzes ergeben, diese magischen und
ergreifenden Momente entstehen. So haben wir uns nun zum Konzept
gemacht, möglichst viele dieser Momente zu schaffen, um ein wirklich
einmaliges Event zu präsentieren.
O: Ist das ein Ausblick in die Faun-Zukunft? Mehr Bühnenstück als
bloßes Konzert?
OP: Ich glaube, die „Luna“-Tour mit diesem gewaltigen Aufwand wird
vorerst eine einmalige Sache bleiben. Aber wo die Reise genau hingeht,
das weiß wahrscheinlich nicht einmal die Frau im Mond. (lächelt)
www.faune.de
Björn Springorum
Discographie (Alben):
Zaubersprüche (2002)
Licht (2003)
Renaissance (2005)
Totem (2007)
Faun & the Pagan Folk Festival (live, Split mit Sieben & In Gowan Ring, 2008)
Buch der Balladen (2009)
Eden (2011)
Von den Elben (2013)
Luna (2014)
Line-Up:
Oliver S. Tyr – Gesang, irische Bouzouki, Nyckelharpa, Mandocello, keltische Harfe,
Saz, Tar, Gitarre, Flöten
Fiona Rüggeberg – Gesang, Dudelsack, Flöten, Rebab, Blockflöte, Fujara, Seljefloit,
Harmonium, Chalumeaux, Pommer
Katja Moslehner – Gesang, Percussion
Stephan Groth – Gesang, Drehleier, Cister, Whistles
Rüdiger Maul – Darabuka, Davul, Bendir, Tamburello, Riq, Berimbau, Percussion
Niel Mitra – Computer, Sampler, Synthesizer
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Putting back the FUN
in FUNERAL since 2008
Orkus! - 123
RIWEN
DEBUT EP “RIWEN”
OUT SEPTEMBER 17TH
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