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Volunteer Tourism. Instrument einer nachhaltigen ... - Tourism Watch

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<strong>Volunteer</strong> <strong>Tourism</strong>us – <strong>Instrument</strong> zur <strong>nachhaltigen</strong> Entwicklung in Südafrika? 129<br />

Um eine gleichberechtigte Begegnung und ein Lernen auf Augenhöhe zu ermöglichen,<br />

müssen laut HENDRY, die communities das Projekt leiten. Dazu benötigen sie die richtigen<br />

Quellen und Fähigkeiten. Er betont, es sei das Projekt der communities, weshalb sie<br />

auch die Kontrolle behalten sollten. Die Touristen kämen mit ihren Fähigkeiten und<br />

ihren finanziellen Mitteln bloß hinzu, um Projekte zu unterstützen.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Beantwortung der anfangs gestellten Frage,<br />

ob der <strong>Volunteer</strong>-<strong>Tourism</strong>us den Anforderungen <strong>einer</strong> <strong>nachhaltigen</strong> <strong>Tourism</strong>usentwicklung<br />

entsprechen kann, demnach sehr stark von der Betrachtung der praktischen Umsetzung<br />

einzelner Projekte abhängig ist. Jennifer SEIF ist der Ansicht, dass der <strong>Volunteer</strong>-<br />

<strong>Tourism</strong>us für den Zeitraum des Projektes als ein <strong>Instrument</strong> der Armutsbekämpfung<br />

bezeichnet werden könne, so lange es ein sehr gut ausgearbeitetes Projekt sei. Doch<br />

könne dies ihrer Meinung nach nicht wirklich nachhaltig sein. Sie betont, dass der Erfolg<br />

eines Projektes sehr stark von der betreffenden Organisation und der jeweiligen<br />

Arbeit, die die Volontäre leisten, abhängig sei. 476 Hier stellt sich die grundsätzliche Frage<br />

ob Ferntourismus überhaupt nachhaltig sein kann. RAUSCHELBACH schreibt dazu<br />

beispielsweise, sobald man die Ressourcennutzung bzw. die tragfähige Umweltbelastung<br />

gerecht aufteile, so sei bereits die Umweltbilanz <strong>einer</strong> einzigen Flugreise eines<br />

Mitteleuropäers pro Jahr klar negativ. Allein auf seine Reiseökobilanz ist demnach der<br />

Ferntourismus nicht nachhaltig. 477 Anstatt von grundsätzlicher Nachhaltigkeit zu sprechen,<br />

sollte jedoch zumindest eine Vorstellung entwickelt werden, wie Ferntourismus<br />

umweltsensibler sowie sozial und ökonomisch gerechter gestaltet werden kann.<br />

Heinz FUCHS ist der Meinung, dass das Konzept des <strong>Volunteer</strong>-Tourimsus „grundsätzlich<br />

[...] eine hervorragende Sache ist.“ Jedoch komme es darauf an, dass es gut organisiert<br />

sei, als Lernmodell aufgebaut ist und eine sorgfältige Teilnehmerauswahl stattfinde.<br />

Außerdem sollten „Reflexionsmöglichkeiten vorhanden sein“ und das „Konzept des<br />

Reisens der Begegnung oder des Reisens auf Gegenseitigkeit“ verwirklicht werden, so<br />

FUCHS. 478<br />

Doch laut SEIF liegen die wichtigeren Fragen darin, welche Aktivitäten seitens der Touristen<br />

sich im Nachhinein ergeben, wenn sie wieder in ihrem Heimatland seien. Die<br />

Arbeit in den Projekten solle sie ihrer Meinung nach motivieren, im Anschluss eventuell<br />

Spendengelder zu sammeln oder z.B. SecondHand-Kleidung zu sammeln und in eine<br />

spezielle community zu schicken. 479<br />

Jasmin JOHNSON ist der Ansicht, dass solange “die entsprechenden Basisvoraussetzungen,<br />

wie im Code of Conduct for Responsible <strong>Volunteer</strong>ing ausgelegt, eingehalten wer-<br />

476 mündliche Aussage SEIF, 06.03.2008<br />

477 vgl. RAUSCHELBACH 1998, S. 20<br />

478 mündliche Aussage FUCHS, 07.03.2008<br />

479 mündliche Aussage SEIF, 06.03.2008

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