Volunteer Tourism. Instrument einer nachhaltigen ... - Tourism Watch
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<strong>Volunteer</strong> <strong>Tourism</strong>us – <strong>Instrument</strong> zur <strong>nachhaltigen</strong> Entwicklung in Südafrika? 54<br />
wirklich fair könnte <strong>Tourism</strong>us sich erst nennen, wenn bei jeder Reise in den Süden<br />
einem der Bereisten die Möglichkeit gegeben würde, einen Gegenbesuch in den Norden<br />
wahrzunehmen. 217 Noch drastischer ist die Aussage, dass <strong>Tourism</strong>us zu fremden Kulturen<br />
grundsätzlich unterbleiben sollte, da er immer eine Art von Neokolonialismus mit<br />
sich tragen würde. Die einzige sinnvolle Möglichkeit wäre demnach also, dass alle dort<br />
blieben, wo sie geboren sind. 218<br />
In dieser Arbeit wird anders als von obigen Autoren davon ausgegangen, dass New<br />
<strong>Tourism</strong> auch im großen Maßstab funktionieren kann. Es kann allerdings keine einheitliche<br />
Strategie für dessen Durchführung formuliert werden. Diese müsste sich von <strong>einer</strong><br />
Destination zur anderen unterscheiden und "should focus on the individuality, uniqueness,<br />
and particular strengths of its communities and regions”. 219 Ausschlaggebend für<br />
eine Entwicklung durch <strong>Tourism</strong>us ist, dass nicht auf <strong>Tourism</strong>us allein als Wachstumsmotor<br />
gesetzt wird und die Einsicht, dass “at least in the short term, alternative tourism<br />
cannot realistically be expected to replace mass tourism in most Third World countries”.<br />
220<br />
Grobe Schätzungen der Nachfrage nach New <strong>Tourism</strong>-Angeboten sprechen von einem<br />
Anteil von 5 bis 10 Prozent des gesamten Reisemarktes, wobei die Bedeutung in Großstädten<br />
und für jugendliche Reisende weitaus höher sein dürfte. 221 Außerdem würden<br />
sich aus der „erfolgreichen praktischen Umsetzung neuer Konzepte [...] Wettbewerbsvorteile<br />
ergeben. Überzeugende nachhaltige Angebote sowie neue Möglichkeiten der<br />
interkulturellen Erfahrung und Begegnung könnten im internationalen Entwicklungsländer-Reisemarkt<br />
eine Attraktivität bekommen, die möglicherweise auch solche Urlauber<br />
erreicht, die bisher nur bedingt oder schwer ansprechbar sind.“ 222<br />
3.6 Nachhaltiger <strong>Tourism</strong>us und<br />
Entwicklungszusammenarbeit<br />
Entwicklungspolitik oder Entwicklungszusammenarbeit 223 ist als die „Summe aller Mittel<br />
und Maßnahmen zu verstehen [...], die von Entwicklungs- und Industrieländern eingesetzt<br />
und ergriffen werden, um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Ent-<br />
217 vgl. KAMP 1997, S. 204<br />
218 vgl. BERTRAM 1997, S. 110<br />
219 BROHMAN 1996, S. 65<br />
220 BROHMAN 1996, S. 65<br />
221 FREYER 2006, S. 520<br />
222 ADERHOLD et. al. 2006, S. 243<br />
223 genaue Definition von Entwicklungszusammenarbeit im Anhang B2