Volunteer Tourism. Instrument einer nachhaltigen ... - Tourism Watch
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<strong>Volunteer</strong> <strong>Tourism</strong>us – <strong>Instrument</strong> zur <strong>nachhaltigen</strong> Entwicklung in Südafrika? 50<br />
no longer be about tourism per se, but embody other activities.“ 190 Für die Fragestellung,<br />
wie man den <strong>Tourism</strong>us für die Entwicklung nutzbar machen kann und welchen Zusatznutzen<br />
er durch Kombination mit anderen Aktivitäten erbringen kann, wird der Begriff<br />
New <strong>Tourism</strong> übernommen. Folgende Eigenschaften prägen den Begriff:<br />
1. Partizipation<br />
Für die Menschen, die in touristischen Destinationen leben, ist der Urlaubsort ihre Heimat.<br />
Sie sollten daher die Möglichkeit haben, die Entwicklung der Region so zu gestalten,<br />
dass sie ihren Bedürfnissen entspricht. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist<br />
ein Mitentscheidungsrecht für regionale Gruppen, das erlaubt, gemeinsam mit der Wirtschaft<br />
und der (Regional-) Regierung langfristige <strong>Tourism</strong>uskonzepte zu entwickeln.<br />
Vor allem Letztere ist bei der Schaffung geeigneter Partizipationsstrukturen gefordert.<br />
Ziel ist es, die Verantwortungen zu streuen und „den ökonomischen, sozialen und kulturellen<br />
Nutzen möglichst breiter und benachteiligter Bevölkerungsteile in den Zielgebieten<br />
zu erhöhen.“ 191 Um dieser Anforderung gerecht zu werden muss die regionale Wirtschaft<br />
gefördert werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass „small, locally ownded<br />
firms have been more successful in generating income, employment, and government<br />
revenue than larger, internationally-owned establishments.“ 192 Kleine Familienbetriebe<br />
tragen dazu bei, dass sich die Einnahmen auf die Gemeinschaft verteilen und die Sickerquote<br />
193 sinkt. Aber auch bei schon ansässigen Großbetrieben sollten Strukturen geschaffen<br />
werden, die die Beteiligung von lokalen Organisationen oder Personen, vor<br />
allem in der (Land-) Wirtschaft, ermöglichen und fördern. “Community based tourism<br />
development would seek to strengthen institutions designed to enhance local participation<br />
and promote the economic, social, and cultural well-being of the popular majority.”<br />
194<br />
2. Globales Lernen<br />
Durch die Globalisierung wird es immer notwendiger „globale Zusammenhänge zu verstehen,<br />
interkulturell zu lernen, Distanzen, Klischees und Vorurteile gegenüber Ländern<br />
und Menschen anderer Kulturen abzubauen.“ 195 Eine wichtige Voraussetzung hierfür<br />
sind interkulturelle Begegnungen. Durch „ein vertieftes Erleben und Erfahren von kultureller<br />
Vielfalt und Andersartigkeit und ein größeres Verständnis für die Entwick-<br />
190 MOWFORTH/ MUNT 1998, S. 101<br />
191 ADERHOLD et al. 2006, S. 224<br />
192 BROHMAN 1996, S. 56<br />
193 Die Sickerquote beschreibt den Anteil am im <strong>Tourism</strong>us verdienten Geld, der nicht in der Destination<br />
verbleibt. In der Literatur werden synonym die Begriffe leakage factor oder Sickerrate verwendet.<br />
194 BROHMAN 1996, S. 60<br />
195 ADERHOLD et al. 2006, S. 238