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Volunteer Tourism. Instrument einer nachhaltigen ... - Tourism Watch

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<strong>Volunteer</strong> <strong>Tourism</strong>us – <strong>Instrument</strong> zur <strong>nachhaltigen</strong> Entwicklung in Südafrika? 55<br />

wicklungsländer zu fördern, d.h. die Lebensbedingungen der Bevölkerung in den Entwicklungsländern<br />

zu verbessern.“ 224<br />

In der deutschen EZ spielte der <strong>Tourism</strong>us als Handlungsfeld in der Vergangenheit eine<br />

eher untergeordnete Rolle. Dennoch gerät der <strong>Tourism</strong>us in jüngster Zeit immer wieder<br />

in die entwicklungspolitische Diskussion. Die in Kapitel 3 dargelegten Fakten bezüglich<br />

des Wirtschaftsfaktors <strong>Tourism</strong>us belegen, warum es den Standpunkt <strong>Tourism</strong>us als<br />

privatwirtschaftliche Aktivität nicht zu fördern, zu überdenken gilt. Heute wird der <strong>Tourism</strong>us<br />

als möglicher Beitrag zu umfassenden Entwicklungsimpulsen im Interesse der<br />

Entwicklungsländer gesehen und die meisten EZ-Organisationen haben strategische<br />

Papiere zum Umgang mit <strong>Tourism</strong>usförderung entwickelt.<br />

Die Minimierung der negativen Auswirkungen und Veränderungen durch den <strong>Tourism</strong>us<br />

im Interesse der Betroffenen und die gleichzeitige Maximierung positiver Effekte<br />

sind im entwicklungspolitischen Kontext von zentraler Bedeutung. Die Hauptfunktion<br />

der EZ ist dabei die Förderung stabiler Rahmenbedingungen. 225 Der <strong>Tourism</strong>us in den<br />

entsprechenden Ländern profitiert davon, denn die Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

für eine nachhaltige Entwicklung steht im direkten Bezug zu <strong>einer</strong> gesteigerten touristischen<br />

Qualität der Region. Die Förderung des <strong>Tourism</strong>us strahlt wiederum positive<br />

Entwicklungsimpulse aus. 226<br />

Die deutsche Entwicklungspolitik hat sich dem Leitbild der <strong>nachhaltigen</strong> Entwicklung<br />

verschrieben und folgt dem Ziel, Partnerländer bei ihren Bemühungen zu unterstützen,<br />

die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern. 227 Deutschland hat als erstes<br />

OECD-Mitgliedsland einen Operationsplan für ein Reformprogramm erarbeitet. Dieser<br />

Plan verknüpft die Ausrichtung der deutschen EZ auf die Millenniums-<br />

Entwicklungsziele mit Maßnahmen, welche die Qualität und Wirkung der EZ erhöhen.<br />

Die zugrunde liegenden Prinzipien sind hier neben Armutsorientierung und Kohärenz,<br />

das Partnerschaftsprinzip 228 und die Orientierung auf Wirkungen. 229<br />

Phasen der <strong>Tourism</strong>usförderung<br />

In den 1960er/ 70er Jahren wurde Entwicklungsländer-<strong>Tourism</strong>us in Deutschland sehr<br />

stark von der staatlichen und besonders der Entwicklungszusammenarbeit der politischen<br />

Stiftungen gefördert. Das Engagement konzentrierte sich vor allem auf Infrastruk-<br />

224 NOHLEN 1993, S. 215<br />

225 z.B. soziale und politische Sicherheit; Armutsbekämpfung; Erhaltung von Naturräumen und natürlichen<br />

Ressourcen; intakte Umwelt;<br />

226 vgl. DIETRICH 2007, S. 20<br />

227 vgl. RAUSCHELBACH 1998, S. 9<br />

228 Leitprinzip der Zusammenarbeit zwischen Industrie- und Entwicklungsländern (für weitere Informationen<br />

hierzu, siehe BMZ 2007, S. 178f)<br />

229 vgl. BMZ 2007, S. 177f

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