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Volunteer Tourism. Instrument einer nachhaltigen ... - Tourism Watch

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<strong>Volunteer</strong> <strong>Tourism</strong>us – <strong>Instrument</strong> zur <strong>nachhaltigen</strong> Entwicklung in Südafrika? 21<br />

Freiheitspartei), wurde der bisherige Vize-Präsident Thabo Mvuyelwa Mbeki neuer<br />

Staats- und Regierungschef. 63<br />

Auf politischer Basis wurde mit dieser Wende der Weg für ein gemeinsames, besseres<br />

Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen und Mentalitäten in Südafrika geebnet.<br />

Die politische Szenerie wird also von der ehemaligen Befreiungsbewegung und jetzigen<br />

Regierungspartei ANC dominiert. Hier bleibt abzuwarten, ob es gelingen wird, eine<br />

bislang fehlende starke und handlungsfähige Opposition zu entwickeln, die ein Gegengewicht<br />

zur Macht des ANC bilden könnte.<br />

Bedingt durch die politische Wende kam es ebenso zu <strong>einer</strong> Änderung der administrativen<br />

Gliederung Südafrikas. Vor 1994 gab es vier Provinzen: Natal, Orange Free State<br />

(OFS), Transvaal und Kapprovinz. Daneben gab es noch vier, zumindest auf dem Papier,<br />

unabhängige Homelands: Ciskei, Bophuthatswana, Transkei und Venda und sechs<br />

„selbstverwaltete“ Gebiete: Gazankulu, KaNgwane, KwaNdebele, KwaZulu, Lebowa<br />

und Qwaqwa. Das neue Südafrika präsentiert sich mit neun Provinzen: Gauteng, Mpumalanga,<br />

Limpopo Province (ehem. Northern Province), North West, Western Cape,<br />

Eastern Cape, Northern Cape, KwaZulu-Natal und Free State. 64<br />

2.3.3 Die aktuelle soziale und wirtschaftliche Situation<br />

Heute leben fast 48 Millionen Menschen in der „Regenbogennation“, die noch immer<br />

mit der Hinterlassenschaft des Apartheidregimes zu kämpfen hat. Die Folgen der<br />

Rassentrennung sind noch nicht überwunden. Das rassistische Denken ist in vielen Köpfen<br />

der Weißen noch immer präsent und lässt sich nur langsam abschalten. Es wird sich<br />

wohl erst in einigen Jahren zeigen, ob der Vielvölkerstaat Südafrika die jahrzehntelange<br />

Diskriminierung bestimmter Bevölkerungsteile überwinden kann, um einen friedlichen<br />

und gemeinsamen Weg für die Zukunft zu finden.<br />

Auch die heutige soziale Situation ist alles andere als positiv zu bewerten. In wenigen<br />

Ländern ist die Kluft zwischen Arm und Reich so stark ausgeprägt, wie in Südafrika. In<br />

den Townships am Rande der Großstädte und in den ehemaligen Homelands leben nach<br />

wie vor viele Menschen unter sehr schlechten Bedingungen. Laut BUSSIEK 65 sind etwa<br />

95 Prozent der Menschen, die in Südafrika unter der Armutsgrenze (180 Rand im Monat<br />

= ca. 15 !) leben schwarz und nur 0,5 Prozent weiß. Fast ein Viertel der weißen Familien<br />

hat ein Monatseinkommen von mehr als 9.000 Rand, wohingegen nicht einmal ein<br />

Prozent der Schwarzen verdient so viel. Auch der Präsident Mbeki spricht von zwei<br />

Nationen in einem Land. „Die eine weiß und wohlhabend, die andere schwarz und<br />

63<br />

64<br />

65<br />

vgl. BUSSIEK 1999, S. 234<br />

vgl. LAW 1999<br />

vgl. BUSSIEK 1999, S. 86

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