Volunteer Tourism. Instrument einer nachhaltigen ... - Tourism Watch
Volunteer Tourism. Instrument einer nachhaltigen ... - Tourism Watch
Volunteer Tourism. Instrument einer nachhaltigen ... - Tourism Watch
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Volunteer</strong> <strong>Tourism</strong>us – <strong>Instrument</strong> zur <strong>nachhaltigen</strong> Entwicklung in Südafrika? 53<br />
Gastland verbunden sein kann, wird erkannt“ 209 . Da die Reiseveranstalter jedoch oft<br />
keine monetären Vorteile erkennen können, setzen sie ein solches Konzept nicht um.<br />
Die Verpflichtung für Reiseanbieter, die sich dem New <strong>Tourism</strong> verschrieben haben,<br />
läge darin, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und auf die Veränderungen der<br />
Einstellung der Reisenden zu reagieren. Gerade das immer stärker an Beliebtheit gewinnende<br />
Dynamic Packaging 210 macht die Umsetzung von maßgeschneiderten Reisen<br />
einfach. Ein sanfter Übergang zum New <strong>Tourism</strong> wäre damit zu erreichen. Auch bei der<br />
Förderung von Fair Trade und der Zertifizierung nachhaltiger <strong>Tourism</strong>usprojekte ist die<br />
Reisewirtschaft bisher noch sehr zögerlich. 211<br />
Der Staat, als Richtlinien- und Gesetzesgeber, trägt in der <strong>Tourism</strong>usentwicklung eine<br />
besonders große Verantwortung. Eine starke Einmischung des Staates in die <strong>Tourism</strong>uswirtschaft,<br />
zur Förderung eines New <strong>Tourism</strong>, ist also unabdingbar. „Market forces<br />
by themselves [...] are incapable of resolving issues related to either long-term sustainability<br />
or the distribution of costs and benefits generated by tourism“ 212 . Wichtige Aufgaben<br />
des Staates wären zum Beispiel: Untersuchungen zum sektor- und gebietsspezifischen<br />
Einfluss von <strong>Tourism</strong>us, Unterstützung der Regional-/ Lokalregierungen bei der<br />
Entwicklung von touristischen Strategien und Strukturen, Festlegung von Standards und<br />
Regulierungen für ökologische und kulturelle Auswirkungen und Kontrolle der schon<br />
existierenden touristischen Nachfrage und Infrastruktur. 213 Von großer Bedeutung ist<br />
dabei die Integration des <strong>Tourism</strong>us in ein größeres Entwicklungsprogramm.<br />
Auch in den Quellländern hat die Regierung Einfluss auf die Entwicklung von New<br />
<strong>Tourism</strong> wie z.B. durch die Zertifizierung von Touristikunternehmen. 214<br />
Die Ausführungen machen deutlich, dass durch gemeinsame Bemühungen aller Beteiligten<br />
eine positive Veränderung in der <strong>Tourism</strong>uswirtschaft möglich wäre. Allerdings<br />
gab es und gibt es nach wie vor Autoren die der Meinung sind, dass nachhaltiger <strong>Tourism</strong>us<br />
in Entwicklungsländern schon allein auf Grund des enormen Verbrauchs von<br />
Primärenergie und den daraus resultierenden Klimawirkungen unmöglich sei. 215 So könne<br />
der <strong>Tourism</strong>us in Entwicklungsländern allenfalls einen „Beitrag (…) zur <strong>nachhaltigen</strong><br />
Entwicklung in den Zielländern“ 216 leisten. Andere Autoren sehen in der Umsetzung<br />
eines <strong>nachhaltigen</strong> <strong>Tourism</strong>us schwerwiegendere Hindernisse. Sie sind der Meinung,<br />
209 ADERHOLD et al. 2006, S. 227<br />
210 Der Begriff Dynamic Packaging bezeichnet einen flexiblen und interaktiven Produktionsprozess, bei<br />
dem ein touristisches Leistungsbündel aus unterschiedlichen Quellen erstellt wird.<br />
211 ADERHOLD et al. 2006, S. 244<br />
212 BROHMAN 1996, S. 62<br />
213 vgl. BROHMAN 1996, S. 62<br />
214 vgl. ADERHOLD et al. 2006, S. 231<br />
215 vgl. Kapitel 3.4.5<br />
216 JOB/ WEIZENEGGER 2004, S. 636f