Volunteer Tourism. Instrument einer nachhaltigen ... - Tourism Watch
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<strong>Volunteer</strong> <strong>Tourism</strong>us – <strong>Instrument</strong> zur <strong>nachhaltigen</strong> Entwicklung in Südafrika? 20<br />
Walter Sisulu). Beide Gruppen setzten daraufhin ihren Widerstand aus dem Untergrund<br />
fort. 59<br />
Anfang der 1970er Jahre entfachten sich die Unruhen erneut. Dies wurde der Beginn<br />
eines unerbittlichen Kampfes gegen alle Sympathisanten des Systems sowie <strong>einer</strong> nicht<br />
mehr kontrollierbaren Gewaltkultur. 60<br />
2.3.2 Die politische Wende<br />
Der ungebrochene Widerstand der schwarzen Bevölkerungsmehrheit, eine schwindende<br />
Legitimation der Apartheidpolitik innerhalb der weißen Bevölkerung, als auch der<br />
wachsende Protest seitens der internationalen Staatengemeinschaft, bewegten die Regierung<br />
gegen Ende der 1980er Jahre zu <strong>einer</strong> Aufnahme von Gesprächen. 61<br />
Willem De Klerk, südafrikanisches Staatsoberhaupt von 1989 bis 1994, unternahm erste<br />
Schritte zur Abschaffung der Rassendiskriminierung. 1989 wurde die Politik der Apartheid<br />
offiziell für gescheitert erklärt. 1990 wurden der ANC und andere bis zu diesem<br />
Zeitpunkt verbotene Oppositionsparteien wieder zugelassen, Nelson Mandela wurde aus<br />
s<strong>einer</strong> 27-jährigen Gefangenschaft entlassen. Gemeinsam wurden die Richtlinien <strong>einer</strong><br />
grundlegenden Reformpolitik bestimmt, die auch von einem Großteil der weißen Bevölkerung<br />
unterstützt wurden 62 . Dennoch kam es weiterhin zu Unruhen zwischen rivalisierenden<br />
Bewegungen schwarzer Bevölkerungsteile (ANC-Anhänger vom Volk der<br />
Xhosa gegen die Inkatha-Bewegung des Zulu-Chefs Mangosuthu Buthelezi), die sich<br />
untereinander bekämpften. Auch eine Minderheit der weißen Bevölkerung war nicht<br />
bereit die neue Ordnung anzuerkennen.<br />
Im April 1994 durften erstmals alle Südafrikaner wählen. Damit gab es offiziell keine<br />
Apartheid mehr. Der ANC gewann die Mehrheit der Stimmen, Nelson Mandela wurde<br />
der neue Regierungschef und Staatspräsident. Zu seinem Vizepräsidenten erklärte er De<br />
Klerk und zum Innenminister berief er seinen stärksten Widersacher Buthelezi. Noch im<br />
gleichen Jahr wurde Südafrika Mitglied der Organisation of African Unity (OAU) und<br />
trat wieder in den Commonwealth ein. Südafrika löste sich zunehmend aus s<strong>einer</strong> politischen<br />
Isolation und nahm vielfältige wirtschaftliche und politische Beziehungen zu anderen<br />
afrikanischen Ländern, zu den westlichen Industrienationen und zu asiatischen<br />
Ländern auf.<br />
Nach den Wahlen 1999, bei denen der ANC erneut die Mehrheit der Stimmen erhielt<br />
(zweitstärkste Partei wurde die Demokratische Partei, dann folgte die Inkatha-<br />
59<br />
60<br />
61<br />
62<br />
vgl. WEISS 1997, S. 28f<br />
vgl. BUSSIEK 1999, S. 44ff<br />
vgl. JANSEN 2005, S. 27<br />
vgl. BUSSIEK 1999, S. 50