Volunteer Tourism. Instrument einer nachhaltigen ... - Tourism Watch
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<strong>Volunteer</strong> <strong>Tourism</strong>us – <strong>Instrument</strong> zur <strong>nachhaltigen</strong> Entwicklung in Südafrika? 18<br />
Englisch ist in allen Provinzen zumindest die meist verbreitete Zweitsprache, doch für<br />
über 90 Prozent der Bevölkerung eine Fremdsprache. Um die lokale Identität zu wahren,<br />
werden z.B. Straßenschilder in KwaZulu-Natal zweisprachig in Englisch und Zulu,<br />
in der Provinz Eastern Cape in Englisch und Xhosa, in den Regionen Northern und Western<br />
Cape und dem Free State in Englisch und Afrikaans beschriftet. 49<br />
2.3 Geschichtliche und politische Entwicklung Südafrikas<br />
2.3.1 Historischer Kontext<br />
„Das Datum 6. April 1652 sitzt fest in den Köpfen aller Südafrikaner, die<br />
je die Schulbank gedrückt haben, und stets hat es etwas ganz und gar gegensätzliches<br />
bezeichnet: Beginn <strong>einer</strong> Erfolgsgeschichte für die einen,<br />
<strong>einer</strong> Leidensgeschichte für die anderen. Und für beide Seiten gemeinsam<br />
immerhin eines: den Geburtstag des Problemfalles Südafrika.“ 50<br />
An diesem Tag landete der Holländer Jan van RIEBEECK am Kap und gründete im Auftrag<br />
der niederländischen Vereinigten Ostindien-Kompanie die erste Versorgungsstation<br />
für Schiffe nach Europa und Fernost in der Tafelbucht, dort wo anschließend als erste<br />
europäische Siedlung Cape Town 51 entstand. 52<br />
Im Laufe der nächsten Jahre begann die Besiedlung der Südspitze des Landes durch<br />
Niederländer, Deutsche und Franzosen (Hugenotten). Ende des 17. Jh. lebten etwa 1200<br />
Weiße am Kap. Sie nannten sich „Afrikaaner“ und entwickelten eine eigene Sprache<br />
(Afrikaans) 53 . Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine Gesellschaft von Buren, die als<br />
Farmer und Händler tätig waren. Ihre Ausdehnung in das Landesinnere führte zu gewaltsamen<br />
Konflikten um Landbesitz und -nutzung mit den afrikanischen Ureinwohnern.<br />
54 Im Jahr 1779 lösten sie den ersten der neun so genannten Kaffernkriege aus.<br />
1879 mussten sich die Xhosa nach <strong>einer</strong> Hungersnot geschlagen geben. 55<br />
Spannungen zwischen den Buren und den Briten, die 1814 die Verwaltung der Kapkolonie<br />
übernommen hatten, gipfelten im Jahr 1899 im South African War („Burenkrieg“),<br />
den die Briten im Jahr 1902 für sich entscheiden konnten.<br />
49<br />
50<br />
51<br />
52<br />
53<br />
54<br />
55<br />
vgl. BUSSIEK 1999, S. 120<br />
BUSSIEK 1999, S. 25<br />
noch heute wird Cape Town die Mother City genannt.<br />
vgl. BUSSIEK 1999, S. 26<br />
vgl. INTEMANN et al. 1999, S. 762<br />
Vor der Landung der Europäer wurde das Land von den San („Buschmänner“), den Khoi-Khoin (oft<br />
als „Hottentotten“ bezeichnet) und verschiedener Nguni-Völkern (z.B. Xhosa, Zulu, Swasi) bewohnt;<br />
vgl. JANSEN 2005, S. 26<br />
vgl. INTEMANN et al. 1999, S. 758