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Volunteer Tourism. Instrument einer nachhaltigen ... - Tourism Watch

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<strong>Volunteer</strong> <strong>Tourism</strong>us – <strong>Instrument</strong> zur <strong>nachhaltigen</strong> Entwicklung in Südafrika? 52<br />

strengungen zur Infragestellung der eigenen ‚mentalen Software’ auf sich zu nehmen“.<br />

201<br />

Aktuelle Daten zeigen jedoch, dass ein großes Interesse an der Andersartigkeit und den<br />

Problemen von Entwicklungsländern bei Touristen, die in diese Regionen reisen, vorhanden<br />

ist. Bei den Fernziel-Reisenden interessieren sich 28 Prozent ‚stark’ oder sogar<br />

‚sehr stark’ für die Probleme dieser Länder. 202 Von der Reiseleitung erwarten 85 Prozent<br />

„eine objektive, glaubwürdige Information über Land und Leute; 73 Prozent eine einfühlsame<br />

Vermittlung der Alltagsrealität des Gastlandes, 63 Prozent die Vermittlung<br />

von Fachwissen“ 203 . Reisende, vor allem erfahrene Entwicklungsländertouristen, sind<br />

sich der durch <strong>Tourism</strong>us verursachten Probleme durchaus bewusst. Vor allem Umweltschäden<br />

werden sehr stark wahrgenommen. 204<br />

Bei den <strong>Tourism</strong>usbetrieben sieht die Situation anders aus: Die Reiseanbieter haben erst<br />

in den letzten Jahren angefangen, ihr Angebot auf die veränderte Nachfrage auszurichten.<br />

CSR ist zu einem vieldiskutierten Thema im <strong>Tourism</strong>us geworden und es wurde<br />

eine Reihe von Selbstverpflichtungen verabschiedet. Trotzdem sehen die Reiseveranstalter<br />

noch immer eher die Vorteile des konventionellen <strong>Tourism</strong>us. Probleme wie<br />

Umweltbelastungen und Prostitution werden kaum wahrgenommen. <strong>Tourism</strong>us wird bei<br />

den Reiseveranstaltern nach wie vor überwiegend als ein Geschäft gesehen, von dem<br />

vermeintlich alle Seiten profitieren. 205<br />

In den Reisebüros finden die Kunden meist ausschließlich Informationen über Hotels,<br />

Preise und touristische Sehenswürdigkeiten. Dabei sollte das „Interesse an Information<br />

und an Begegnung [...] von der Anbieterseite konsequenter aufgegriffen und berücksichtigt<br />

werden“ 206 . Die Leute bevorzugen kleine Hotels mit landestypischer Atmosphäre<br />

und erhoffen sich „kreative, erlebnisreiche Land-und-Leute-Ausflugsprogramme“ 207 .<br />

Vor allem in der Reiseleiterausbildung, „als potenzieller Brückenbauer zwischen der<br />

Kultur der Urlauber und der des Gastlandes“ 208 ließe sich viel verbessern. Zwar ist überraschenderweise<br />

die „mehrheitliche Auffassung der Reiseveranstalter, dass es spezielle<br />

Begegnungs-Angebote wie ,Meet-the-people’ in möglichst vielen Entwicklungsländern<br />

geben sollte [...] Die Chance, dass solche Programme auf beiden Seiten dazu beitragen<br />

können, interkulturelle Erfahrungen zu machen, Vorurteile und Klischees abzubauen<br />

und dass damit ein entsprechend positiver Multiplikatoreffekt im Entsende- wie im<br />

201 vgl. KAESBACH 1997, S. 130<br />

202 vgl. ADERHOLD et al. 2006, S. XVII<br />

203 ADERHOLD et al. 2006, S. XVI<br />

204 vgl. ADERHOLD et al. 2006, S. 216<br />

205 vgl. ADERHOLD et al. 2006, S. XVI<br />

206 ADERHOLD et al. 2006, S. 227<br />

207 ADERHOLD et al. 2006, S. 229<br />

208 ADERHOLD et al. 2006, S. 227

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