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Volunteer Tourism. Instrument einer nachhaltigen ... - Tourism Watch

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<strong>Volunteer</strong> <strong>Tourism</strong>us – <strong>Instrument</strong> zur <strong>nachhaltigen</strong> Entwicklung in Südafrika? 31<br />

staatlich geleitet sein, in dem Sinne, dass der Staat effiziente Strategien erarbeitet und<br />

dem Sektor adäquate Gelder zuteilt. Der Private Sektor soll die treibende Kraft und vorrangig<br />

durch Nachfrage und Angebot gesteuert sein. Außerdem soll der <strong>Tourism</strong>us<br />

community based sein. 111<br />

In ihren neuen <strong>Tourism</strong>usrichtlinien strebt die südafrikanische Regierung einen sozial,<br />

ökologisch und wirtschaftlich verantwortungsvollen <strong>Tourism</strong>us an, der in zunehmendem<br />

Maße die Partizipation der benachteiligten Bevölkerungsteile am <strong>Tourism</strong>us fördert.<br />

Verschiedene Möglichkeiten die benachteiligten Gruppen einzubinden werden<br />

aufgezeigt – z.B. als Reiseführer, als Betreiber von Gästehäusern, in Transportunternehmen<br />

sowie als Zulieferer für die <strong>Tourism</strong>usindustrie. 112<br />

Den <strong>nachhaltigen</strong> Aspekt hervorhebend, hat die Regierung zusätzlich zum White Paper<br />

im Jahr 2002 die National Responsible <strong>Tourism</strong> Guidelines for South Africa veröffentlicht.<br />

Hier stehen die ehemals unterdrückten Bevölkerungsteile sehr deutlich im Vordergrund.<br />

113<br />

Die konkrete Umsetzung der <strong>Tourism</strong>usprojekte dagegen ist nicht die Aufgabe der Regierung,<br />

sondern fällt in den Aufgabenbereich der Privatwirtschaft. Gemäß dem Subsidiaritätsprinzip<br />

gehört zu den staatlichen Aufgaben durch entsprechende Zielsetzungen<br />

und Hilfsmaßnahmen sowie Abmachungen und Verträge, die für den Fremdenverkehr<br />

notwendigen Rahmenbedingungen zu bilden, 114 was der südafrikanischen Regierung mit<br />

den oben aufgeführten Richtlinien gelungen ist. Sie hat eine Grundlage für einen soziokulturell<br />

und ökologisch <strong>nachhaltigen</strong> <strong>Tourism</strong>us geschaffen.<br />

Doch bezüglich der Umsetzung dieser vorbildlichen Richtlinien gab es in den folgenden<br />

Jahren enorme Schwierigkeiten. Der <strong>Tourism</strong>us blieb fest in weißer Hand. Im Jahr 2003<br />

befanden sich lediglich sechs Prozent aller Betriebe im Besitz der schwarzen Bevölkerungsmehrheit.<br />

115<br />

Mit der Lancierung der Black Economic Empowerment (BEE) 116 Charta sorgte Südafrika<br />

„einmal mehr für Innovation in der <strong>Tourism</strong>uspolitik.“ 117 Sie ist ein <strong>Instrument</strong> zur<br />

gezielten Förderung von ehemals benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Die Charta<br />

111 vgl. BUHLUNGU et. al. 2007, S. 273<br />

112 ausführliche Informationen siehe SOUTH AFRICAN GOVERNMENT INFORMATION 2008, o. S.<br />

113 vgl. DEAT 2008b, o. S.<br />

114 Vgl. MUNDT 2006, S. 481f<br />

115 vgl. AKTE 2008, o. S.<br />

116 Definition Black Economic Empowerment: „Black economic empowerment (BEE) is defined as an<br />

integrated and coherent socio-economic process that directly contributes to the economic transformation<br />

of South Africa and brings about significant increases in the number of black people (Black people<br />

include all African, Indian and Coloured South African Citizens) that manage, own and control the<br />

country’s economy, as well as significant decreases in income inequalities.“ (DEAT 2005, S. 3)<br />

117 AKTE 2008, o. S.

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