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ARCHEAGE TEST<br />
Streitgespräch:<br />
„ArcheAge ist ein tolles Sandbox-MMO!“<br />
Für Maria ist ArcheAge mehr als die Summe seiner Teile.<br />
Mein Spiel ist besser als deins!<br />
Was viele Dispute in Gaming-Foren<br />
auf den Punkt bringen, lässt<br />
sich auch auf ArcheAge anwenden, denn<br />
das Sandpark-MMORPG besteht in der Tat<br />
aus zwei Teilen, die nicht immer recht zusammenpassen<br />
wollen. Sandbox-Fans<br />
kommen auf ihre Kosten – Themenpark-Fans<br />
ohne Handwerks- und PvP-Ambitionen<br />
sind dagegen enttäuscht. Ein Streitgespräch:<br />
Maria: Dank ArcheAge habe ich meinen<br />
MMO-Burnout überwunden, denn endlich<br />
habe ich ein Spiel gefunden, bei dem ich<br />
Quests machen kann, aber nicht muss,<br />
sondern, wenn mir danach ist, einfach<br />
ein Bauern-, Handwerker- oder Vagabundenleben<br />
führe.<br />
Matthias: Ich glaube, du verherrlichst das<br />
ein wenig. Im Kern ist es doch wieder nur<br />
ein Themenpark mit angeflanschten Sandbox-Elementen.<br />
Es gibt Quest-Hubs, Instanzen,<br />
große Zonen-Events und PvP – das<br />
gibt’s doch auch alles so schon in Guild<br />
Wars 2 oder Rift, weshalb sollte ich dann<br />
eigentlich ArcheAge spielen? Was Besonderes<br />
konnte ich nicht entdecken.<br />
Maria: Wenn du nichts Besonderes im<br />
Spiel entdecken konntest, solltest du dir<br />
eine Brille kaufen. Na ja, mal im Ernst,<br />
ich weiß, die ersten zehn Levels lassen<br />
sich ziemlich öde an und man hat den Eindruck,<br />
in einem typischen Asia-Grinder zu<br />
stecken, vor allem das hässliche Interface<br />
verstärkt den Eindruck. Aber wenn<br />
man die ersten Stufen gemeistert hat,<br />
tut sich ab dem zweiten Gebiet und mit<br />
der Handwerksmission eine völlig andere<br />
Welt auf und man fängt an zu begreifen,<br />
dass AcheAge eben mehr ist als die Summe<br />
seiner Teile.<br />
Matthias: Und das wäre dann was? Ich meine,<br />
ein Spiel sollte mich doch von Anfang<br />
an mitreißen und nicht durch eine unansehnliche<br />
Benutzeroberfläche und eintönige<br />
Quests abschrecken. Da habe ich doch<br />
gleich keine Lust mehr.<br />
Maria: Okay, ich gebe dir recht, dass der<br />
Themenpark-Teil und vor allem der Spieleinstieg<br />
nicht besonders herausragend<br />
sind. Mit „mehr als die Summe seiner Teile“<br />
meine ich, dass man ArcheAge meiner<br />
Meinung nach nicht als „Sandpark“<br />
bezeichnen sollte, sondern den Themenpark-Teil<br />
gesondert von den Sandbox-Elementen<br />
des Spiels betrachten muss.<br />
Der Themenpark-Anteil ist tatsächlich<br />
„DAS OPEN-PVP<br />
IN AA IST EIN-<br />
FACH UNFAIR“<br />
Matthias (PC Games-Online-Redakteur) gibt auf<br />
08/15-Standardkost – den gibt’s in anderen<br />
Genre-Vertretern deutlich hochwertiger.<br />
Der Sandbox-Part von ArcheAge ist<br />
jedoch sehr gut gelungen und bietet viele<br />
Freiheiten, gerade für leidenschaftliche<br />
Rollenspieler. Allerdings muss man dann<br />
auch sagen, dass sich ArcheAge auch an<br />
eine besondere Zielgruppe richtet.<br />
Matthias: Das heißt wohl übersetzt so viel<br />
wie: Du meinst wohl dann eine Zielgruppe,<br />
die einen drögen Einstieg nicht fürchtet<br />
und sich erst mal durchbeißt, weil es später<br />
im Spielverlauf besser wird? Ich kenne<br />
das von Kollegen, die mir Serien empfehlen<br />
und immer dazu sagen müssen, dass es ab<br />
Staffel 3 erst richtig gut wird. Nein danke,<br />
da ist mir meine Zeit zu schade. Was habe<br />
ich davon, wenn ich den Themenpark-Teil,<br />
sprich Quests, Dungeons und Endgame,<br />
eben nicht links liegen lassen will, sondern<br />
beide Teile gleichwertig nutzen möchte?<br />
Und wie sieht’s eigentlich mit dem Open-<br />
PvP aus? Ich habe echt keine Lust auf Ganker,<br />
die ihre Minderwertigkeitskomplexe im<br />
Spiel therapieren.<br />
Maria: Du kannst natürlich auch nur die<br />
Quests und Dungeons auf dem Weg zu<br />
Stufe 50 machen. Ab Stufe 30 führen<br />
dich die Missionen dann in die PvP-Gebiete,<br />
wenn du nicht zwischen die Fronten<br />
geraten willst, kannst du aber warten, bis<br />
in der jeweiligen Region die Friedenszeit<br />
angebrochen ist – dann läufst du nicht<br />
Gefahr, von anderen Spielern angegriffen<br />
zu werden und hast beim Questen für<br />
knapp zwei Stunden deine Ruhe. Ganker<br />
habe ich bisher nicht wirklich viele gesehen<br />
und bin auch nur einmal beim normalen<br />
Questen umgehauen worden – und<br />
das auch noch von einem Mitglied meiner<br />
eigenen Fraktion. Aber gehört Open-PvP<br />
nicht auch einfach dazu, wenn du sagst,<br />
dass du alle Spielelemente gleichwertig<br />
nutzen möchtest? Immerhin gibt’s doch<br />
ein Gerechtigkeitssystem, dass die bösen<br />
Buben der Community mit Knastaufenthalten<br />
maßregelt.<br />
Matthias: Das heißt, ich muss definitiv ins<br />
PvP-Gebiet, wenn ich nur durch Quests die<br />
Maximalstufe erreichen will? Das finde ich<br />
blöd, es soll Leute geben, die keine Lust auf<br />
Open-PvP haben. Wenn gerade kein Frieden<br />
in den Gebieten ist, muss ich also entweder<br />
Handwerk betreiben, um weiter zu leveln,<br />
oder warten? Da zwingt mich das Spiel in eine<br />
gewisse Richtung – von Freiheiten kann<br />
da für mich keine Rede sein. Wo soll sie<br />
denn sein, deine Freiheit?<br />
Maria: Die spielerische Freiheit gibt es natürlich<br />
nur für Spieler, die sich auch tatsächlich<br />
auf alle Spielelemente einlassen<br />
können. Deswegen sagte ich ja, es gibt eine<br />
ganz besondere Zielgruppe. Man muss<br />
zu der Art von Spielern gehören, die sich<br />
gerne eigene Ziele setzen und nicht immer<br />
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