29.10.2014 Aufrufe

buffed Magazin World of Warcraft - Warlords of Draenor (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SPIELER-FREUNDSCHAFTEN REPORTAGE<br />

Dennis erzählt ...<br />

Dennis ist seit einem Badeunfall vor zehn Jahren querschnittsgelähmt. In <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong><br />

fand er nicht nur neuen Lebensmut, sondern auch viele Freunde.<br />

BLINDER SPIELER IM WOW-RAID<br />

Könnt ihr euch vorstellen, in <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> einen Schlachtzug mit verbundenen Augen zu bestreiten?<br />

Warum man so etwas versuchen sollte? Ganz einfach, weil es funktioniert. WoW-Spieler<br />

Ben verlor beim Auslandseinsatz im Irak bei einem Anschlag in Basra sein Augenlicht und wollte<br />

sich nach seiner Rückkehr nicht damit abfinden, sein liebstes Hobby WoW aufzugeben. Dank der<br />

Hilfe seiner Gilde und einem Spieler, der sich als sein persönlicher WoW-Blindenhund sieht, raidet<br />

Ben dank Makros und verschiedenster Add-ons sowie vieler Anweisungen im Teamspeak. Die komplette<br />

Geschichte könnt ihr euch übrigens auf www.<strong>buffed</strong>.de/WoWBlind anschauen.<br />

Dennis möchte anonym bleiben. Seiner<br />

Erfahrung nach ist seine Körperbehinderung<br />

nämlich noch immer<br />

ein Problem im Umgang mit anderen Menschen<br />

und er möchte nicht, dass Bekannte<br />

in sozialen Netzwerken und MMOs auf die<br />

Art davon erfahren. „Es ist meine persönliche<br />

Geschichte. Wenn ich der Meinung bin,<br />

ich kann jemandem vertrauen und er ist ein<br />

Freund, der nicht s<strong>of</strong>ort auf Abstand geht<br />

oder ein Problem damit hat, dann erzähle<br />

ich es ihm direkt in einem Gespräch. Ich<br />

habe auch viele Bekannte, die es nicht wissen<br />

müssen. Das ist mir dann zu privat.“<br />

Wahrscheinlich ist es einfach die Unsicherheit,<br />

die viele Menschen verspüren,<br />

wenn sie auf Behinderte treffen, weil sie<br />

nicht recht wissen, wie sie damit umgehen<br />

sollen – helfen, Mitleid haben, ignorieren?<br />

„In Online-Spielen ist das erst einmal<br />

kein Problem, denn meinem Avatar sieht<br />

man ja schließlich nicht an, welche Person<br />

im realen Leben vor dem Computer sitzt<br />

und spielt.“ Seit einem Badeunfall 2004<br />

ist Dennis auf einen Pflegedienst angewiesen,<br />

aufgrund einer Querschnittslähmung<br />

unterhalb des Brustkorbs kann er seinen<br />

Körper nicht mehr bewegen. Lediglich seine<br />

Finger sind noch eingeschränkt und<br />

langsam beweglich.<br />

Für ihn selber war es ein harter Schicksalsschlag,<br />

der sein Leben auf brutale Weise<br />

auf den Kopf stellte. „Damit musste ich<br />

auch erst mal klarkommen. Mein altes Leben<br />

war vorbei. Und das neue konnte und<br />

wollte ich zu Beginn nicht akzeptieren“, erklärt<br />

Dennis. Besonders schlimm war für ihn<br />

der Rückzug seiner Freunde, die mit seiner<br />

Behinderung einfach nicht zurechtkamen.<br />

Alles, was sie früher einmal verband, die gemeinsamen<br />

Hobbys und Unternehmungen,<br />

waren plötzlich nicht mehr möglich. Nach einem<br />

endlosen Jahr in der Reha-Klinik blieben<br />

ihm nur sehr wenige Vertraute aus dem<br />

ehemaligen Freundeskreis erhalten. Als<br />

er wieder zu Hause war und begann, sei-<br />

96

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!