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Mut zu neuen Perspektiven

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Im Auge schwimmt eine Träne der Rührung<br />

Vorwort 06<br />

Highlights 2005 10<br />

Der Krankenhausmarkt im Umbruch 16<br />

Wir wollen begeisterte Patienten 20<br />

Fit für die Zukunft 28<br />

Reportage über die Sana Kliniken Ostholstein 36<br />

Die PKV: Gesellschafter der Sana 48<br />

Lagebericht 52<br />

Bericht des Aufsichtsrates 60<br />

Finanzbericht 62<br />

In Eutin trifft sich Chefarzt Maghsudi mit seinen Kollegen aus der Chirurgie <strong>zu</strong>r nachmittäglichen<br />

Röntgenbesprechung in der kleinen Bibliothek. Rund ein Dutzend Ärzte<br />

diskutieren in dem abgedunkelten Raum ohne Fenster zweimal am Tag anhand der von<br />

einem Beamer an eine Leinwand geworfenen Knochenbilder, was <strong>zu</strong> tun ist. Eutin ist<br />

von den Berufsgenossenschaften als Unfallkrankenhaus <strong>zu</strong>r Schwerverletztenversorgung<br />

<strong>zu</strong>gelassen, der Chefarzt und alle Oberärzte haben die Zusatzqualifikation <strong>zu</strong>m Unfallchirurgen.<br />

Bei den Röntgen- und Diagnosebesprechungen können sich vor allem die<br />

jüngeren Ärzte ständig weiterbilden.<br />

Keiner ist älter als 50 Jahre. Alle reden, wie sich Richter das von Zeugen wünschen:<br />

knapp, anschaulich, inhaltsreich. Es geht um Knieprothesen, Sprunggelenks-, Schulterund<br />

Oberschenkelhalsbrüche. Maghsudi legt Wert auf flache Hierarchien und kollegiales<br />

Miteinander. Er will, dass sich seine Oberärzte spezialisieren und lebt berufsfachliches<br />

Engagement vor. Vor kurzem hat er die Facharztprüfung auch in Orthopädie abgelegt, für<br />

eine eintägige Hospitanz fährt er in ein Fach-Klinikum der Schweiz und lässt sich regelmäßig<br />

von einem „personal coach“ beraten: Konflikttraining, Transaktionsanalyse, Personalentwicklung<br />

– alles Felder, die wichtig sind in seiner ausgleichenden und fördernden<br />

Funktion, die aber weder im Studium noch in der täglichen Praxis vermittelt werden.<br />

Er kann es kaum erwarten, Harry Begemann <strong>zu</strong> begutachten. Die tägliche Visite seiner<br />

Privatpatienten macht er allein. Als Maghsudi an die Zimmertür klopft und sie mit Bedacht<br />

öffnet, ruft ihm Wirbelsäulenpatient Begemann <strong>zu</strong>: „Tach, Herr Dokter!“ Der frisch Operierte<br />

lacht, stellt die Fernsehnachrichten mit der Fernbedienung leiser und bewegt die<br />

Füße wie ein Kind, das gekitzelt wird. „Morgen kommen Sie in die Röhre, dann wollen<br />

wir nachsehen, ob alles okay ist. Ich habe ein gutes Gefühl“, sagt Maghsudi und stellt<br />

dem Patienten <strong>zu</strong> dessen Verwunderung die Rückenlehne des Betts hoch: „Danach werden<br />

wir schon versuchen, Sie <strong>zu</strong> mobilisieren.“<br />

In Begemanns Auge schwimmt eine Träne. Die Behandlung in Eutin war sein großes Los.<br />

Noch fällt es ihm schwer, das Leben leicht <strong>zu</strong> nehmen. Draußen blinzelt die Sonne durch<br />

die Bäume.<br />

* Die Namen der Patienten wurden geändert.<br />

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