Informationsverarbeitung I Grundlagen
Informationsverarbeitung I Grundlagen
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Um diese "Trias" bei der Gestaltung der Interaktion entsprechend zu berücksichtigen, kann<br />
das von Tom Moran in den frühen achtziger Jahren entwickelte Modell herangezogen werden.<br />
Hierin wird die Benutzungsschnittstelle in eine Hierarchie von vier Ebenen zerlegt, wobei<br />
eine Ebene auf die jeweils untergeordnete abgebildet wird.<br />
• Auf der Aufgabenebene verfolgen Benutzende das Ziel, eine bestimmte<br />
Arbeitsaufgabe zu erledigen und damit weitere Aufgabenziele zu erreichen. Dieses ist<br />
ihr Primärziel, dafür setzen sie ihre Kompetenz, ihr Wissen und ihre Kenntnisse über<br />
Problemlösungsstrategien ein. Hierbei muss das Computersystem unterstützen und<br />
darf nicht behindern!<br />
• Auf der semantischen Ebene werden die geeigneten Werkzeuge für die<br />
Aufgabenbearbeitung aus der verfügbaren Funktionalität des Computersystems<br />
ausgewählt. Unter "Funktionalität des Computersystems" ist die gesamte Menge der<br />
verfügbaren Systemfunktionen und repräsentierter Objekte zu verstehen.<br />
• Auf der syntaktischen Ebene müssen Benutzende ihr Wissen einbringen, um die<br />
ausgewählten Systemfunktionen auszuführen. Sie müssen sich die Fragen<br />
beantworten:<br />
o Wie heißt das Objekt (z. B. Datei)?<br />
o Was muss ich tun, um es auszuwählen?<br />
o Wie starte ich die Systemfunktion, um das gewünschte Objekt zu bearbeiten?<br />
• Die Interaktionsebene unterteilt sich ihrerseits nochmals in:<br />
o eine Kommunikationskomponente, bei der Benutzende die erkannten Befehle<br />
in Handlungen umsetzen, um diese wirklich zur Ausführung zu bringen. Zum<br />
Beispiel wird der Mauszeiger zum gewünschten Objekt bewegt, der rechte<br />
Mausknopf gedrückt und die gewünschte Systemfunktion aus dem Popup-<br />
Menü gewählt.<br />
o eine physikalische Komponente, durch die die Gestaltung und räumliche<br />
Anordnung der Teile des Systems sowie deren technische Eigenschaften<br />
festgelegt sind. Hierbei sind zum einen die Hardware und ihre Platzierung im<br />
Arbeitsumfeld, aber auch die aktuellen Einstellungen gemeint, zum anderen<br />
ebenso die Platzierung von Objekten und Werkzeugen auf der<br />
Arbeitsoberfläche des Computers.<br />
Bei der Gestaltung von Benutzerschnittstellen muss also die "Dreierbeziehung" von Aufgabe,<br />
Mensch und Computer einbezogen werden und der Aufbau der Interaktion in aufeinander<br />
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