Informationsverarbeitung I Grundlagen
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3.7. Datenkompression<br />
Wird bei den Verfahren zur Fehlererkennung und -korrektur gezielt Redundanz eingeführt, so<br />
sollen die Verfahren der Datenkompression Redundanz reduzieren, etwa um Speicherplatz<br />
einzusparen oder die Dauer einer Datenübertragung zu verkürzen.<br />
Grundlage der Datenkompression bildet dabei die Beobachtung, dass verschiedene Werte nur<br />
selten gleich häufig gebraucht werden (z. B. kommt in deutschen Texten das „E” wesentlich<br />
häufiger vor als das „Y”). Diese Beobachtung kann ausgenutzt werden, indem häufiger<br />
vorkommende „Zeichen” durch kürzere Bitfolgen dargestellt werden als seltenere Zeichen<br />
(mit dieser Maßnahme allein kann z. B. bei deutschen Texten eine Reduktion des benötigten<br />
Speicherplatzes um ca. 30% erreicht werden).<br />
Aufwändigere Verfahren, die noch bessere Ergebnisse liefern, berücksichtigen darüber hinaus<br />
Abhängigkeiten zwischen verschiedenen „Zeichen” (so kann z. B. angenommen werden, dass<br />
in den Worten der deutschen Sprache auf jedes „Q” ein „U” folgt; Bilder besitzen häufig<br />
größere, mit einer Farbe eingefärbte Flächen, sodass ein Bildpunkt weitaus häufiger mit der<br />
Farbe eines Nachbarpunktes eingefärbt ist als mit einer anderen Farbe). Extrem hohe<br />
Kompressionsraten kann man in Spezialfällen erreichen, in denen das „Original” nicht exakt<br />
rekonstruierbar, sondern lediglich erkennbar bleiben muss (z. B. bei Bildern oder<br />
Schallwellen); höhere Datenkompressionsraten bedingen in diesen Fällen jedoch immer einen<br />
stärkeren Qualitätsverlust zum Original. Kann man das Original wieder vollständig herstellen<br />
spricht man von verlustfreier Kompression, ansonsten von verlustbehafteter Kompression.<br />
Komprimierte Daten sind zur Durchführung von Be- und Verarbeitungsoperationen allerdings<br />
ungeeignet. Vor Be- und Verarbeitungsschritten sind diese Daten daher wieder zu<br />
dekomprimieren.<br />
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