18.11.2014 Aufrufe

Psychotherapeutenjournal 2/2013 (.pdf)

Psychotherapeutenjournal 2/2013 (.pdf)

Psychotherapeutenjournal 2/2013 (.pdf)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Rheinland-Pfalz<br />

eine entsprechende Ausarbeitung vornehmen<br />

wird.<br />

Neuordnung der Geschäftsführung<br />

In quasi eigener Sache wurde noch auf Änderungen<br />

in der Geschäftsstelle verwiesen,<br />

die durch den kurzfristigen und überraschenden<br />

Weggang der Geschäftsführerin,<br />

Fr. Dr. Rössler, notwendig wurden. Hr. RA<br />

Hartmut Gerlach, der bislang schon kommissarisch<br />

als Geschäftsführer tätig war,<br />

wird diese Aufgabe weiter erfüllen bis dann<br />

im Sommer Fr. Petra Regelin endlich – und<br />

nach eigener Ankündigung gerne auf Dauer<br />

die Geschäftsführung hauptamtlich übernehmen<br />

wird. Die Kammerversammlung<br />

hatte bereits Gelegenheit, Fr. Regelin kennen<br />

zu lernen und sicher wird sie sich bei<br />

nächster Gelegenheit hier auch allen unseren<br />

Mitgliedern bekannt machen.<br />

Aufbruch zu einer neuen Therapieausbildung<br />

Auf einer Tagung der Landespsychotherapeutenkammer<br />

am 15. März <strong>2013</strong> informierten<br />

und diskutierten Fachleute und<br />

Kammermitglieder über die verschiedenen<br />

Modelle einer zukünftigen Psychotherapieausbildung.<br />

Aus den unterschiedlichsten<br />

Vorstellungen erwuchs eine Resolution,<br />

die auf der Sitzung der Vertreterversammlung<br />

am 13. April <strong>2013</strong> einstimmig<br />

von den Vertretern der Landespsychotherapeutenkammer<br />

Rheinland-Pfalz<br />

verabschiedet wurde. Damit kann der<br />

Diskussionsprozess auch im Bundesland<br />

Rheinland-Pfalz fruchtbar fortgeführt werden.<br />

Resolution:<br />

Die Vertreterversammlung der LPK RLP fordert umgehend eine Reform<br />

der Psychotherapeutenausbildung<br />

In den zurückliegenden 15 Jahren seit der<br />

Verabschiedung des PsychThG haben sich<br />

die Berufe des PP und KJP fest in den Strukturen<br />

einer qualitativ hochwertigen Versorgung<br />

psychisch kranker Menschen etabliert.<br />

Mit dem raschen wissenschaftlichen Fortschritt<br />

auch im Gesundheitsbereich sowie<br />

unter Berücksichtigung des beschleunigten<br />

gesellschaftlichen Wandels zeichnen sich<br />

veränderte Versorgungsnotwendigkeiten im<br />

Gesundheitssystem ab. Unter sachgerechten<br />

Zielsetzungen sowie von ihrer Qualifikation<br />

her, können und sollen Psychotherapeuten<br />

größere Verantwortung in der Versorgung<br />

einschließlich der Prävention und<br />

Rehabilitation übernehmen. Das im<br />

PsychThG definierte, eng reglementierte<br />

Berufsbild verhindert bzw. erschwert jedoch<br />

diese Weiterentwicklungen zum Nachteil<br />

kranker Menschen.<br />

Eine grundlegende Reform der Psychotherapeutenausbildung<br />

kann zudem am<br />

ehesten sicherstellen, dass endlich Grundlagen<br />

für eine angemessene Vergütung<br />

der praktischen Tätigkeit von Ausbildungsteilnehmern<br />

geschaffen werden, dass für<br />

die Behandlung der verschiedenen Altersgruppen<br />

(Kinder, Jugendliche, Erwachsene)<br />

ein gleichwertiges Qualifikationsprofil<br />

gewährleistet wird.<br />

Folgende Eckpunkte sollen in einer Reform<br />

der Ausbildung umgesetzt werden:<br />

1. Die zukünftige Ausbildung muss sich an<br />

einem konsentierten künftigen Berufsbild<br />

des Psychotherapeuten ausrichten,<br />

in das die Versorgungsnotwendigkeiten<br />

des Gesundheitssystems der kommenden<br />

Jahre einfließen.<br />

2. Ziel ist es, einen Beruf des Psychotherapeuten<br />

zu schaffen.<br />

3. Die Struktur der Psychotherapeutenausbildung<br />

wird der Struktur von Ausund<br />

Weiterbildung der anderen akademischen<br />

Heilberufe angeglichen.<br />

Dies beinhaltet:<br />

• Einen Berufszugang mit allgemeiner<br />

Hochschulreife.<br />

• Ein wissenschaftliches und auf die Praxis<br />

ausgerichtetes Studium, das zur eigenständigen<br />

Anwendung und Umsetzung<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

befähigt, Inhalte einer Approbationsordnung<br />

vermittelt und mit dem Staatsexamen<br />

abschließt.<br />

• Vermittlung von Grundkenntnissen und<br />

-kompetenzen in allen wissenschaftlich<br />

anerkannten Verfahren, die den Absolventen<br />

später eine substanzielle Wahl<br />

ermöglicht, sich für eine vertiefte verfahrensbezogene<br />

Weiterbildung (ehemals<br />

Fachkunde) an einem Weiterbildungsinstitut<br />

entscheiden zu können.<br />

• Praktische Behandlungserfahrungen mit<br />

Einblicken in verschiedene ambulante<br />

und stationäre Praxisfelder.<br />

• Eine altersgruppenunabhängige Approbation<br />

mit dem Titel „Psychotherapeut/<br />

in“.<br />

• Eine an die Approbation anschließende<br />

Weiterbildung, die sich auf psychotherapeutische<br />

Verfahren und auf Altersgruppen<br />

(Kinder und Jugendliche bzw.<br />

Erwachsene) bezieht und auch spezielle<br />

Bereiche (z. B. Neuropsychologie)<br />

beinhalten kann.<br />

• Rahmenbedingungen ähnlich wie in<br />

den anderen akademischen Heilberufen,<br />

die eine alternative/zusätzliche<br />

akademische Laufbahn mit universitären<br />

Abschlüssen wie Master, Promotion<br />

und Habilitation ermöglichen.<br />

• Alle psychotherapeutischen Verfahren<br />

werden an den Hochschulen in der<br />

Lehre berücksichtigt. Psychotherapieforschung<br />

soll die breite wissenschaftliche<br />

Weiterentwicklung der Psychotherapie<br />

in ihren erweiterten Anwendungsfeldern<br />

gewährleisten.<br />

Das Kompetenzprofil, über das Psychotherapeuten<br />

entsprechend des erweiterten<br />

Berufsbilds nach der Aus- bzw. Weiterbildung<br />

verfügen sollten, wird in einem transparenten<br />

Diskussionsprozess innerhalb der<br />

Profession entwickelt.<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 2/<strong>2013</strong><br />

215

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!