Psychotherapeutenjournal 2/2013 (.pdf)
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Kommentare zu erschienenen PTJ-Artikeln<br />
gleichzeitig die Psychotherapeutschaft bei<br />
deren autonomer Ausübung der Fachkunde<br />
schwerwiegend zu behindern und die<br />
Patientenversorgung unnötig einzuschränken?<br />
Bei der Richtlinien-Psychotherapie<br />
verwenden die Krankenkassen zu diesem<br />
Zwecke als sogenannte vorgezogene Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
das Gutachterverfahren.<br />
Als gutachterliche Experten werden<br />
dazu fachlich qualifizierte Berufskolleginnen<br />
und -kollegen eingesetzt, die anhand<br />
von deren Berichten die Notwendigkeit,<br />
Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der<br />
beantragten Psychotherapie beurteilen.<br />
Die Entscheidungen der Krankenkassen,<br />
ob diese die Kosten für eine beantragte<br />
Psychotherapie übernehmen, stützen sich<br />
somit auf Expertenempfehlungen. Naturgemäß<br />
erfüllt dieses Vorgehen nur eingeschränkt<br />
die in der Forschung üblichen<br />
wissenschaftlichen Gütekriterien, und die<br />
unzureichende Bezahlung des Arbeitsaufwandes<br />
zum Erstellen der Berichte führt<br />
bei den Vertragsbehandlerinnen und -behandlern<br />
nachvollziehbar zu einer großen<br />
Unzufriedenheit.<br />
Die Suche nach besseren Alternativen<br />
zum Gutachterverfahren findet seit Längerem<br />
in der Fachöffentlichkeit der Psychotherapeutenschaft<br />
wie auch in den<br />
Gremien der sogenannten gemeinsamen<br />
Selbstverwaltung (Gemeinsamer Bundesausschuss,<br />
G-BA) statt. Bisher wurde allerdings<br />
kein Ergebnis erzielt, das ein Ablösen<br />
des GAV hinreichend begründen könnte<br />
und zu einem Konsens der Interessensgruppen<br />
geführt hätte.<br />
Der Artikel hat als Stimulus das Reizthema<br />
GAV berührt, das war mir beim Verfassen<br />
sehr bewusst. Eines möchte ich aus Respekt<br />
gegenüber den hier veröffentlichten<br />
kontroversen Meinungen hervorheben: Ich<br />
halte die Suche nach Verbesserungen der<br />
Psychotherapie-Richtlinien und speziell<br />
des GAV für sinnvoll. Damit diese Diskussion<br />
lebendig weiter geführt werden kann,<br />
sollte in Fachzeitschriften und Tagungen<br />
dafür großzügig Raum geboten werden.<br />
Bernd Ubben, Dresden<br />
156 <strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 2/<strong>2013</strong>