Psychotherapeutenjournal 2/2013 (.pdf)
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ten Mitglieder der Landespsychotherapeutenkammern<br />
durchgeführt hat. Dank der<br />
breiten Unterstützung durch die Landespsychotherapeutenkammern<br />
konnte mit<br />
einer Rücklaufquote von über 30 % erstmals<br />
differenziert erhoben werden, wo<br />
und wie Psychotherapeuten in Anstellung<br />
arbeiten.<br />
Ein Tätigkeitsschwerpunkt von angestellten<br />
Psychotherapeuten liegt mit 39,5 % im<br />
Krankenhaus, gefolgt von der Jugendhilfe<br />
(SGB VIII-Bereich inklusive der Erziehungsberatungsstellen)<br />
mit 15,6 %, der Rehabilitation<br />
mit 15,4 % und den weiteren Beratungsstellen,<br />
wie z. B. Suchtberatungsstellen<br />
mit 8,3 %. Immerhin 21,1 % der Befragten<br />
kreuzten sonstige Einrichtungen<br />
an. Hierzu zählen u. a. die Anstellung in<br />
MVZ oder Psychotherapiepraxen, Hochschulen,<br />
Strafvollzugsanstalten, schulpsychologischem<br />
Dienst oder auch sozialpädiatrischen<br />
Zentren bzw. Frühförderstellen.<br />
Fast 60 % der Psychotherapeuten führen<br />
in ihrer beruflichen Tätigkeit, also in ihrem<br />
aktuell gültigen Arbeitsvertrag bzw. Dienstverhältnis,<br />
nicht ihre Berufsbezeichnung<br />
Psychotherapeut. Nur 26,8 % werden als<br />
Psychologische Psychotherapeuten (PP)<br />
oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten<br />
(KJP) benannt. 13,7 % führen<br />
weder diesen Titel noch werden sie mit<br />
ihrem Grundberuf bezeichnet, sondern haben<br />
andere Berufsbezeichnungen.<br />
Damit steht vermutlich in engem Zusammenhang,<br />
dass die Approbation bei fast<br />
75 % der Psychotherapeuten in einem Anstellungsverhältnis<br />
keinen Einfluss auf die<br />
Höhe ihrer Vergütung hat. Für nur knapp<br />
25 % der Psychotherapeuten schlägt sich<br />
die Tatsache der Approbation als PP oder<br />
KJP positiv auf die Vergütungshöhe nieder.<br />
Dr. Dietrich Munz sicherte den Delegierten<br />
für den Vorstand der BPtK zu, dass<br />
Mitteilungen der Bundespsychotherapeutenkammer<br />
weitere differenzierte Analysen der Angestelltenbefragung<br />
folgen werden, die<br />
man z. B. im Kontext der Beratungen zur<br />
Strukturqualität in Krankenhäusern in der<br />
politischen Diskussion nutzen werde.<br />
Aus den Reihen des DPT wurde die Initiative<br />
der BPtK für diese Befragung begrüßt.<br />
Hilfe für Opfer sexueller Gewalt<br />
umsetzen<br />
Der DPT hielt fest, dass seit dem Runden<br />
Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch“ im November<br />
2011 wenige der damals diskutierten<br />
konkreten Verbesserungen wirklich<br />
umgesetzt wurden. Der 22. DPT forderte<br />
deshalb all jene auf, die bei der Umsetzung<br />
der Empfehlungen des Runden Tisches<br />
in der Pflicht stehen, ihre Zusagen<br />
und Selbstverpflichtungen endlich umzusetzen<br />
und dazu beizutragen, dass möglichst<br />
wenig neues Leid entstehe.<br />
Bundespsychotherapeutenkammer<br />
Diotima-Ehrenpreis <strong>2013</strong> für Dr. Hans Hopf und Prof. Dr. Fritz Mattejat<br />
Am 19. April <strong>2013</strong> erhielten Dr. Hans Hopf<br />
und Prof. Dr. Fritz Mattejat in Berlin den<br />
Diotima-Ehrenpreis der deutschen Psychotherapeutenschaft.<br />
Psychotherapie ist<br />
bei den meisten psychischen Erkrankungen<br />
das wirksamste Mittel zur Behandlung.<br />
Dies gilt für Kinder und Jugendliche in ganz<br />
besonderer Weise. Die BPtK ehrte mit Dr.<br />
Hopf und Prof. Mattejat zwei Psychotherapeuten,<br />
die mit ihrem wissenschaftlichen<br />
und therapeutischen Wirken auf herausragende<br />
Weise dazu beigetragen haben,<br />
dass in Deutschland heute ein differenziertes<br />
und wissenschaftlich fundiertes psychotherapeutisches<br />
Versorgungsangebot<br />
zur Verfügung steht.<br />
BPtK-Präsident Prof. Dr. Rainer Richter würdigte<br />
Dr. Hopf in seiner Laudatio als einen<br />
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten,<br />
der sich als Praktiker in der Versorgung,<br />
als Wissenschaftler mit Beiträgen zur<br />
analytischen Kinder- und Jugendpsychotherapie,<br />
als Gutachter mit seinem Engagement<br />
zur Sicherung der Qualität von<br />
Psychotherapie und als Lehrer in der Ausbildung<br />
des psychotherapeutischen Nachwuchses<br />
auf besondere Weise um die Psychotherapeutenschaft<br />
verdient gemacht<br />
habe.<br />
Kinder immer weniger Halt und Sicherheit<br />
erfahren. Psychisch präsente Väter könnten<br />
entscheidend dazu beitragen, dass sich<br />
Symptome wie Unruhe und Unaufmerksamkeit<br />
bei Jungen zurückbilden. Mütterliche<br />
und väterliche Haltung seien dabei an<br />
kein Geschlecht gebunden. Entscheidend<br />
für die Entwicklung der Kinder sei die Qualität<br />
der innerfamiliären Beziehungen.<br />
Prof. Dr. Fritz Mattejat wurde von Prof. Richter<br />
in der Laudatio als Psychotherapeut<br />
Dr. Hans Hopf<br />
<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 2/<strong>2013</strong><br />
In seiner Dankesrede ging Dr. Hans Hopf<br />
auf das Thema der Zunahme externalisierender<br />
Störungen insbesondere bei Jungen<br />
ein. Wesentliche Ursache sei aus seiner<br />
Sicht eine familiäre und institutionelle Erziehung,<br />
die geschlechtsspezifische Unterschiede<br />
zwischen Jungen und Mädchen,<br />
z. B. beim Bewegungsdrang, nicht angemessen<br />
berücksichtige. Auch hätten Änderungen<br />
im gesellschaftlich erwünschten Erziehungsstil<br />
der Eltern dazu geführt, dass<br />
Prof. Dr. Fritz Mattejat<br />
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