18.11.2014 Aufrufe

Psychotherapeutenjournal 2/2013 (.pdf)

Psychotherapeutenjournal 2/2013 (.pdf)

Psychotherapeutenjournal 2/2013 (.pdf)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Saarland<br />

Jürgen Kriz<br />

Kappauf geht davon aus, so sein Fazit,<br />

dass Veränderungen in der Psychotherapeutischen<br />

Ausbildung und Berufstätigkeit<br />

vor allem in den Bereichen von Spezialisierung<br />

versus Standardisierung, bei der Erweiterung<br />

der Tätigkeitsfelder und der Aufhebung<br />

von Befugniseinschränkungen, in<br />

Fragen von Zuwendung und Vertrauen in<br />

der medizinischen Versorgung, der zunehmenden<br />

Technologieabhängigkeit, erfolgen<br />

müssen und plädiert für eine Reform<br />

zur heutigen Therapieausbildung zur Lösung<br />

der hinlänglich bekannten Probleme.<br />

„Psychotherapie übermorgen – Differenzierungen<br />

in der Einheit“, so der Titel des<br />

Vortrages von Prof. em. Dr. Jürgen Kriz, erweckte<br />

Neugier und versprach Einblicke in<br />

interessante neuere wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

in der Psychotherapieforschung.<br />

Prof. Kriz erläuterte in anschaulicher Weise<br />

und mit vielen praxisorientierten Beispielen<br />

dem aufmerksamen Publikum Wirkmechanismen<br />

unterschiedlicher Therapierichtungen,<br />

Notwendigkeiten von Vernetzungen<br />

der Therapieschulen in der Ausbildung<br />

und damit verbunden die Gewährleistung<br />

von Pluralität in der universitären<br />

Ausbildung, Möglichkeiten der Direktausbildung<br />

aus universitärer Sicht hin zu einem<br />

Beruf, eine therapeutische Ausbildung<br />

basierend auf störungsorientierten<br />

Ansätzen, weg von verfahrensorientierter<br />

Ausbildung.<br />

Mit vielen Skalen und Übersichtstabellen<br />

begründete Prof. Kriz seine visionären Gedanken<br />

zur Zukunft der Psychotherapie<br />

und den zukünftigen Anforderungen an<br />

eine sachgerechte Therapieausbildung.<br />

Sein Fazit bezüglich eines Ausbildungsund<br />

Praxiskonzeptes: einheitliche Theorieausbildung,<br />

einheitliche Grundausbildung,<br />

spezifische Vertiefung, allerdings mit Passungskompetenz<br />

(störungsorientierter Ansatz).<br />

Beide Referenten haben ihr Einverständnis<br />

zur Veröffentlichung ihrer Beiträge gegeben,<br />

die dem interessierten Leser auf der<br />

Homepage der PTK unter www.ptk-saar.de<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Nach der Mittagspause mit einem leckeren<br />

Imbiss haben sich die Teilnehmer der<br />

Veranstaltung in zwei von den Referenten<br />

geleiteten Workshops in sehr angeregten<br />

Diskussionen weiter vertiefend mit den jeweiligen<br />

Themen beschäftigt.<br />

Ein reger Austausch unter den KollegInnen<br />

bildete den Abschluss der Tagung, die, wie<br />

von vielen TeilnehmerInnen in einem kurzen<br />

Feedback bestätigt, als wirklich gelungen<br />

und erfolgreich bezeichnet werden<br />

kann.<br />

Gespräch im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie<br />

Am 20. März <strong>2013</strong> waren Präsident und<br />

Vizepräsidentin der PKS sowie Rechtsanwalt<br />

Manuel Schauer zum Gespräch im<br />

Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen<br />

und Familie, der Rechtsaufsichtsbehörde<br />

aller Heilberufekammern. Seitens des<br />

Gesundheitsministeriums nahmen teil<br />

Herr Dr. Peter Schichtel, Leiter der Abteilung<br />

E (Sozialversicherung, Gesundheitsund<br />

Pflegeberufe, Krankenhauswesen)<br />

sowie Herr Michael John und Frau Christine<br />

Kläsner, Referat E1 (Gesetzliche Krankenversicherung,<br />

Rechtsaufsicht Pflegeversicherung,<br />

Liquidationsrecht der akademischen<br />

Heilberufe, Heilberufekammern,<br />

Landesgremium gemäß § 90a SGB V).<br />

Kammermitgliedschaft von PiA<br />

Hauptthema war die Erörterung der rechtlichen<br />

Möglichkeiten für die seitens der<br />

Kammer angestrebte Änderung des Saarländischen<br />

Heilberufekammergesetzes<br />

(SHKG) im Hinblick auf die Mitgliedschaft<br />

von PsychotherapeutInnen in Ausbildung<br />

(PiA): Die Vertreterversammlung (VV) hatte<br />

in ihrer letzten Sitzung am 4. März <strong>2013</strong><br />

noch einmal ausführlich infrage kommende<br />

Optionen einer angemessenen Vertretung<br />

von PiA-Interessen innerhalb des<br />

obersten Gremiums der Kammer, der VV,<br />

sowie Möglichkeiten der Umsetzung von<br />

Wahlrecht und Wählbarkeit diskutiert. Im<br />

Detail geht es um folgende Fragestellungen:<br />

1. Freiwillige Mitgliedschaft versus Pflichtmitgliedschaft<br />

2. Mitgliedschaft ab Ausbildungsbeginnoder<br />

ab Beginn der praktischen Ausbildung<br />

3. Vollmitgliedschaft oder eingeschränkte<br />

Mitgliedschaft; Umsetzung eines aktiven<br />

und passiven Wahlrechts (eigener<br />

Wahlkörper?)<br />

4. (Beratendes) PiA-Mitglied in VV<br />

Dreh- und Angelpunkt im Gespräch mit<br />

der Aufsichtsbehörde waren rechtliche Bedenken<br />

gegenüber der Unterwerfung von<br />

(nichtapprobierten) PiA unter die Berufsaufsicht<br />

der Kammer. Nach Auffassung der<br />

Gesprächspartner im Ministerium bestehe<br />

wenig Interpretationsspielraum: Ohne Approbation<br />

sei die Berufsausübung nicht<br />

erlaubt, Voraussetzung einer Mitgliedschaft<br />

in der PKS sei die – zumindest jederzeit<br />

mögliche – Berufsausübung im Saarland.<br />

Dem von PKS geäußerten Einwand, wonach<br />

PiA bereits im Rahmen ihrer praktischen<br />

Tätigkeit und innerhalb der prakti-<br />

Saarland<br />

<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 2/<strong>2013</strong><br />

219

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!