DIE GROSSE
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Unternehmensführung – Titelthema<br />
renzierung der Preise, also der Ansprache verschiedener Kundengruppen<br />
durch das Anbieten unterschiedlicher Preislagen,<br />
liegt. Der Erfolg einer solchen Strategie zeigt sich schon daran,<br />
dass sogar Aldi nicht ausschließlich Wein für 1,49 Euro<br />
pro Flasche anbietet. Eine Regalreihe weiter oben platziert der<br />
Discounter Weine zu sechs, acht oder gar zehn Euro.<br />
Nicht nur der Einzelhandel ist gut beraten, wenn er mehrere<br />
Preislagen anbietet. Auch Dienstleister wissen, dass man mit<br />
verschiedenen Preislagen für unterschiedliche Leistungsmerkmale<br />
mehr Kunden erreicht und mehr Umsatz macht. So<br />
hat der Autovermieter Budget sein simples Preismodell, das<br />
nur zwei Festpreiskategorien kannte, nach nur wenigen Jahren<br />
wieder eingestampft. Heute können die Mieter aus einer<br />
Vielzahl von Fahrzeugkategorien und -eigenschaften wählen.<br />
Wer also ein Navigationsgerät oder ein Automatikgetriebe<br />
mitmietet, zahlt auch mehr. Ebenso ist Preisdifferenzierung<br />
als Instrument für produzierende Betriebe geeignet. Häufi g<br />
ergibt sich die Notwendigkeit für differenzierte Preise schon<br />
aus der Tatsache heraus, dass die Unternehmen Absatzmärkte<br />
auf der ganzen Welt bearbeiten. „Wir legen für jedes Land<br />
eine individuelle Preispositionierung fest“, bestätigt Heidelberger-Mitarbeiter<br />
Müller. So ließen sich in Deutschland höhere<br />
Preise durchsetzen als beispielsweise in China. Das habe<br />
sowohl mit der Preisbereitschaft der Kunden zu tun als auch<br />
mit dem Wettbewerbsumfeld. Allerdings unterscheiden sich<br />
auch die Produkte voneinander: Die Maschinen, die hierzulande<br />
verkauft werden, sind besser ausgestattet als jene, die<br />
nach China gehen. Ein Flug von Berlin nach Barcelona bleibt<br />
hingegen ein Flug von Berlin nach Barcelona – und dennoch<br />
zahlen die Fluggäste mal zehn, mal 500 Euro dafür. So zahlt<br />
der spontane Urlauber mehr als der Frühbucher, der Fluggast<br />
mit Gepäck mehr als der ohne, der Business-Kunde, der fl exibel<br />
umbuchen will, mehr als der Tourist. „Die Preispolitik<br />
der Fluggesellschaften ist sehr intelligent“, sagt Diller. Denn<br />
sie bieten nicht – wie viele Unternehmen es tun – unterschiedliche<br />
Preislagen für unterschiedliche Qualitätsstufen oder<br />
Regionen an. Sie liefern die gleiche Qualität zu unterschiedlichen<br />
Preisen und erreichen damit ihr Ziel, die Flugzeuge voll<br />
zu bekommen. Dabei kümmert es die Reisenden wenig, was<br />
ihr Sitznachbar zahlt. Weil sie alle im anonymen Internet buchen,<br />
wissen sie das ja auch gar nicht.<br />
In René Sellmers Salon Emma Hair Revolution bleibt das,<br />
was der Kunde im Stuhl nebenan zahlt, übrigens ebenfalls im<br />
Dunkeln. Auch ohne Internet. Die frisch Frisierten stecken<br />
das Geld einfach in einen Umschlag.<br />
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„Wir setzen deutlich höhere Preise<br />
durch als unsere Wettbewerber.“<br />
MARKUS H. KEPKA, FISSLER GMBH, IDAR-OBERSTEIN<br />
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28 ProFirma 06 2010<br />
Foto:Fissler