DIE GROSSE
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einsehbar und verbinden die Grundidee<br />
einer Nullfehler-Kultur sowie eines kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozesses<br />
mit der betrieblichen Praxis. Monatliche<br />
Zielgespräche zwischen Prozesseigentümern<br />
und Geschäftsleitung geben die<br />
Marschrichtung im jeweiligen Bereich<br />
vor. Eine feststehende Agenda fragt in<br />
14-täglichen Treffen eines Koordinationsteams<br />
aller Prozesseigentümer den<br />
Status der Prozesse ab und betrachtet<br />
die jeweiligen Kennzahlen, die einmal<br />
jährlich festgelegt werden.<br />
„Etwa die Hälfte meiner Arbeit entfällt<br />
auf Monatsgespräche und Rundgänge<br />
im Unternehmen, um zu sehen, wo es<br />
klemmt“, erklärt die Unternehmerin.<br />
Wenn es irgendwo heißt, „das machen<br />
wir schon immer so“, wird die Unternehmerin<br />
aufmerksam: „Hier liegen<br />
häufi g ungenutzte Effektivitätspotenziale<br />
brach.“ Besonders wichtig ist der<br />
Maschinenbauerin die innere Einstellung<br />
ihrer Mitarbeiter: Achtsam und<br />
sorgfältig sollen tägliche Aufgaben erledigt<br />
werden. Wer schlampt, betätigt sich<br />
als Effektivitätskiller, so ihre Überzeugung.<br />
Als Konsequenz schafft Technoplast<br />
ein konzentriertes Arbeitsumfeld<br />
für seine Mitarbeiter. Radio hören ist<br />
tabu, in Mitarbeitergesprächen werden<br />
Störfaktoren wie die unzureichende Besetzung<br />
von Prozessen thematisiert.<br />
Ein gravierendes Effektivitätsproblem<br />
sieht die Technoplast-Chefi n beim Thema<br />
Leiharbeiter: „Manche dieser Leute<br />
wissen gar nicht, wer ihr Chef ist.“ Aus<br />
Bauer-Groitls Sicht würden Leiharbeiter<br />
schlechter geführt und häufi g als Mitarbeiter<br />
Zweiter Klasse behandelt – dass<br />
man dennoch erstklassige Arbeit von<br />
diesen Menschen verlange, passe nicht<br />
zueinander und beeinträchtige letztlich<br />
ProFirma 06 2010<br />
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Prozessmanagement Der Beitrag schildert,<br />
wie Unternehmer sich wiederholende Vorgänge<br />
optimal steuern.<br />
auch die Wirtschaftlichkeit eines solchen<br />
Arrangements.<br />
Andreas Holz, kaufmännischer Leiter<br />
von Holz Automation in Backnang,<br />
beschäftigt nur hoch qualifi zierte Fachkräfte,<br />
auf Leihpersonal verzichtet das<br />
Unternehmen. Bei dem Sondermaschinenbauer<br />
gibt es keine Hilfstätigkeiten<br />
– umso größer ist das Augenmerk der<br />
Geschäftsführung auf eine zügige Einarbeitung<br />
neuer Mitarbeiter gerichtet.<br />
Es dauert in der Regel drei bis sechs<br />
Monate bis Neulinge sich vollkommen<br />
zurechtfi nden. „Jeder unserer knapp<br />
30 Mitarbeiter muss die Prozesswege<br />
kennen, damit er die Schnittstellen<br />
bedienen kann“, sagt Holz. In jeder<br />
Abteilung hängen die jeweiligen Ablaufpläne<br />
sichtbar und klar strukturiert<br />
an der Wand und fügen sich so zur<br />
Prozesslandschaft des Unternehmens<br />
zusammen. In der Einarbeitungsphase<br />
unterstützen Paten neue Mitarbeiter.<br />
Alle wesentlichen Informationen rund<br />
ums Unternehmen, vom Recycling-<br />
System über Urlaubsregelungen, Garderobenhaken<br />
bis hin zur Nutzung von<br />
E-Mail und Internet, sind in einem rund<br />
zwölfseitigen Begrüßungsheft aufgelistet.<br />
Ergänzt wird dieses von Namen<br />
und Fotos der Belegschaft. Das Infoheft<br />
ist Teil der Betriebsordnung, über deren<br />
Änderungen direkt informiert wird und<br />
die für alle greifbar ausliegt. „Statt immer<br />
wieder Dinge nachzufragen, haben<br />
so alle im Unternehmen wesentliche Infos<br />
parat und wissen, wie was funktioniert“,<br />
erklärt Holz.<br />
Abläufe auf dem Prüfstand<br />
„Was kann man vereinfachen, was delegieren?<br />
Wie kann man die Qualität<br />
verbessern? Wie die EDV optimal nutzen?“,<br />
lauten für Paul Ehrlich, geschäftsführender<br />
Gesellschaft der Autohaus<br />
Ehrlich GmbH in Aschaffenburg, die<br />
Fragen, mit denen er alle sechs Monate<br />
seine Abläufe auf den Prüfstand stellt.<br />
Oft reichten schon Kleinigkeiten, um<br />
Effekte zu erzielen. Ehrlich ist gerade<br />
dabei, die Papierberge in seiner Verwaltung<br />
zu reduzieren: „Wir haben die<br />
Ablage abgeschafft, bei uns wird alles<br />
gescannt und elektronisch hinterlegt,<br />
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Auch die Akten von rund 150<br />
Wagen, die zum Verkauf stehen, sind<br />
digital hinterlegt.<br />
Ehrlich ist überzeugt, dass in seinen<br />
mehr als 50 Mitarbeitern ein enormes<br />
Potenzial schlummert. Dieses will er<br />
nach und nach heben. Sei es über Zielprämien,<br />
nicht nur im Verkauf, sondern<br />
auch im Lager und bei der Reparaturannahme,<br />
sei es durch die optimale<br />
Zuordnung von Verkäufern auf die einzelnen<br />
Fahrzeugmarken oder die Beteiligung<br />
seiner Monteure an eingesparter<br />
Arbeitszeit. Die Anknüpfungspunkte<br />
sind vielseitig.<br />
Der Autohändler fahndet längst nicht<br />
nur innerhalb seines Unternehmens<br />
nach Potenzialen, um Kosten zu reduzieren:<br />
„Für uns – wie für viele KMU – ist<br />
es ein Riesenthema, günstig an Geld zu<br />
kommen“, erklärt der fi ndige Geschäftsmann.<br />
Er arbeitet ständig daran, an der<br />
Zinsschraube zu drehen und das Rating<br />
seines Unternehmens zu verbessern. Ein<br />
Grundlagenseminar hat ihn mit dem nötigen<br />
Basiswissen ausgestattet, den Rest<br />
hat er sich angeeignet. Mit Erfolg: „Heute<br />
sind wir mit unserer Bank im ständigen<br />
Dialog und wissen, wenn wenige Prozente<br />
für einen Zinssprung fehlen und<br />
es sich lohnt, aktiv zu werden.“<br />
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