DIE GROSSE
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Unternehmensführung – Serie Markenführung<br />
Markenmanagement B2B<br />
Bauchgefühl reicht nicht<br />
Auch im Geschäftsverkehr symbolisieren Marken Qualität und vermitteln Sicherheit.<br />
Dennoch betreibt der B2B-Mittelstand Markenarbeit bisher selten strategisch, und mit<br />
der Erfolgsmessung ihrer Aktivitäten tun sich viele Firmen schwer. VON BIJAN PEYMANI<br />
Wer gestandene Unternehmer auf das<br />
Thema Marke anspricht, erhält regelmäßig<br />
Antworten wie „So was brauchen<br />
wir nicht, unser Business läuft<br />
hervorragend“ oder „Wir machen doch<br />
schon Werbung“. Tatsächlich verließ<br />
sich insbesondere der B2B-Mittelstand<br />
über Jahrzehnte auf Fleiß und Intuition<br />
– und agierte damit sehr erfolgreich.<br />
Doch wenn, wie jüngst als Folge der<br />
Finanzkrise, die Nachfrage ein- und<br />
Märkte wegbrechen, offenbart sich die<br />
Kurzlebigkeit einer solchen „Strategie“.<br />
Wo Marke, sprich Bindungsenergie<br />
fehlt, koppeln sich Kunden ab.<br />
Oft geben dann die Einkaufskonditionen<br />
den Ausschlag für oder gegen einen<br />
SERIE MARKENFÜHRUNG<br />
05/2010 Markenbedeutung<br />
06/2010 Markenmanagement B-to-B<br />
07/2010 Markenkontrolle im Wandel<br />
Bekannte Marken haben für Unternehmen<br />
einen unschätzbaren Wert – im B2C-<br />
wie im B2B-Bereich. Aber sie sollten<br />
auch gepfl egt und weiterentwickelt<br />
werden. Wie Firmen dies am besten tun,<br />
beschreibt unsere Serie.<br />
Abonnenten können die Beiträge der<br />
Serie auf profi rma.de herunterladen.<br />
Abschluss. Aus Sicht von Jürgen Gietl,<br />
Managing-Partner der Agentur Brand-<br />
Trust in Nürnberg, beweist dies, „wie<br />
vorurteilsbehaftet das Verhalten der<br />
Marktteilnehmer im Verkauf von B2B-<br />
Leistungen ist“. Denn Konditionen fokussierten<br />
per se nicht den günstigsten<br />
Preis, sondern den höchsten Mehrwert,<br />
sprich den Wert einer Leistung abzüglich<br />
des Preises. Es sei ein „weitverbreiteter<br />
Irrglaube“ anzunehmen, der Mehrwert<br />
könne nur durch Preisabschläge<br />
erhöht werden.<br />
Den guten Namen erhalten<br />
Vielmehr müssten Unternehmen lernen,<br />
ihre erschaffenen Werte zu vermitteln,<br />
mahnt Gietl – „und genau hier<br />
wirken Marken“. Gerade kleine und<br />
mittelständische B2B-Anbieter platzen<br />
förmlich vor Spitzenleistungen, etliche<br />
tragen sogar den Namen des Gründers<br />
oder Inhabers. „Aber viele Gründer<br />
würden sich vermutlich im Grab umdrehen,<br />
wenn sie wüssten, wie mit dem<br />
guten Ruf ihres Namens umgegangen<br />
wird, den sie übrigens meist nicht durch<br />
teure Werbung, sondern durch das<br />
langjährige Einhalten von Versprechen<br />
aufgebaut haben“, so Gietl.<br />
Tatsächlich zeigt die Mehrzahl hiesiger<br />
B2B-Unternehmen großen Nachholbedarf<br />
in Sachen Markenbildung und<br />
-führung (siehe Interview Seite 35).<br />
„Von vielen Mittelständlern wird Marke<br />
„Mehrwert lässt sich<br />
nicht nur durch Preisabschläge<br />
erhöhen.“<br />
30 ProFirma 06 2010<br />
ProFirma<br />
Serie<br />
JÜRGEN GIETL, BRAND TRUST, NÜRNBERG<br />
immer noch der Werbung zugeordnet<br />
und somit als Kostenblock gesehen“,<br />
analysiert Wolfgang Schiller, Senior-<br />
Brand-Consultant der Agentur Schiller<br />
in Merzhausen bei Freiburg. Dabei<br />
sei sie, sekundiert Klaus Brandmeyer,<br />
„Angelegenheit des gesamten Unternehmens<br />
und nicht nur des Marketings,<br />
also eine klassische General-Management-Aufgabe“.<br />
Im Prinzip, so Brandmeyer, Inhaber<br />
einer gleichnamigen Beratungsfi rma<br />
in Hamburg, sei die Gleichung simpel:<br />
Fotos: privat, SSBC