29.12.2014 Aufrufe

Roundup___Co_-_Unterschaetzte_Gefahren

Roundup___Co_-_Unterschaetzte_Gefahren

Roundup___Co_-_Unterschaetzte_Gefahren

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

statter die Kennzeichnung von Glyphosat wegen reproduktionstoxischer<br />

Wirkungen als „nicht angemessen und nicht notwendig“ betrachtet;<br />

die Berichterstatter Argumente einer Industrie-finanzierten Publikation<br />

übernehmen, die auf nachweislich falschen Argumenten beruhen;<br />

die Berichterstatter Publikationen, die sich als nicht-existent erweisen,<br />

benutzen, um epidemiologische Befunde in Frage zu stellen;<br />

die bei gründlicher Überprüfung entdeckten Fehler im Abschnitt<br />

„Entwicklungstoxizität“ des RAR die Frage aufwerfen, ob in anderen<br />

Teilen dieses Berichts ähnliche Fehler bzw. Nachlässigkeiten vorliegen.<br />

Der RAR sollte daher dringend einer transparenten wissenschaftlichen<br />

Überprüfung unterzogen werden.<br />

Verweis auf historische Kontrolldaten maskieren<br />

valide Hinweise auf fruchtschädigende Wirkungen<br />

Susan Haffmans<br />

An verschiedenen Stellen im Bewertungsbericht fällt auf, dass ermittelte<br />

Effekte von Glyphosat nicht mit der unbehandelten Kontrollgruppe aus<br />

dem gleichen Versuchsaufbau verglichen, sondern „historische Kontrolldaten“<br />

aus früheren Studien herangezogen werden. Auf diese Weise werden<br />

die Ergebnisse relativiert mit dem Hinweis, dass sie „im Spektrum der<br />

historischen Kontrolldaten liegen“ (vgl. Renewal Assessment Report<br />

Glyposate 2013, Vol. 3, B.6.1, 6.4 und 6.6.10). Dabei ist gesetzlich geregelt,<br />

dass für die Beurteilung der behandlungsbedingten Reaktionen die<br />

„Standard-Bezugsdaten“ die „gleichzeitig erhobenen Kontrolldaten“ sind<br />

(Verordnung (EU) Nr. 283/2013). Historische Kontrolldaten können laut<br />

Verordnung bei Interpretation von bestimmten Reproduktionsuntersuchungen<br />

hilfreich sein, doch dass sie als zuverlässiger eingestuft werden, als<br />

die im gleichen Versuch erhobenen Standard-Bezugsdaten, ist zu kritisieren.<br />

Zwar gibt es Kriterien für das Heranziehen historischer Kontrolldaten,<br />

doch birgt der Vergleich mit ihnen immer die Gefahr, dass Variablen (Genetisches<br />

Material, Temperatur, Fütterung, Pathogene in der Umwelt u.a.)<br />

die tatsächlichen Effekte der getesteten Substanz maskieren. Zu kritisieren<br />

ist auch die Tatsache, dass der Bericht der Behörden die Daten über die<br />

herangezogenen historischen Kontrolldaten nicht offenlegt. Weder werden<br />

Aussagen zu den individuellen Endpunkten noch zur statistischen Variabilität<br />

gemacht und es wird versäumt, die Validität der historischen Kontrolldaten<br />

zu belegen. Kritik an dieser Vorgehensweise äußerten Wissenschaftler<br />

bereits 2012 (Antoniou et al. 2012).<br />

„Trotz der Veröffentlichung<br />

von mehr als 2000 akademischen<br />

Studien in wissenschaftlichen<br />

Fachzeitschriften,<br />

die zahlreiche negative<br />

Effekte von Glyphosat und<br />

Glyphosat-haltigen Pestiziden<br />

aufzeigen, hat Deutschland<br />

als Berichterstatter im<br />

Genehmigungsverfahren<br />

alle diese Studien zurückgewiesen<br />

und die Risikoanalyse<br />

vollständig auf<br />

Industrie-Studien aufgebaut,<br />

die angeblich zeigen, dass<br />

Glyphosat ungefährlich ist.“<br />

Hans Muilerman,<br />

PAN Europe Chemie-<br />

Experte<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!