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Roundup___Co_-_Unterschaetzte_Gefahren

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Glyphosat dominiert den Herbizidmarkt<br />

Carina Weber<br />

Glyphosat ist insbesondere aus drei Gründen der Spitzenreiter des Pestizidweltmarktes<br />

und das weltweit am meisten verwendete Herbizid: Zum<br />

einen wurde es durch die verantwortlichen Fachbehörden trotz vieler<br />

kritischer Gegenstimmen bislang als wenig gefährlich eingestuft und ist<br />

deshalb in vielen Ländern noch mit wenig Beschränkungen zugelassen.<br />

Zum Zweiten führte die Zulassung gentechnisch veränderter, glyphosatresistenter<br />

Nutzpflanzen in vielen Ländern der Welt dazu, dass die Äcker<br />

nicht nur vor und nach der Ernte mit Glyphosat gespritzt werden, sondern<br />

auch in den wachsenden Pflanzenbestand hinein gesprüht werden kann.<br />

Glyphosat wird auf fast 80% der gentechnisch veränderten Nutzpflanzen<br />

ausgebracht (Soja, Raps, Mais, Baumwolle, Zuckerrüben) (Watts 2011). Allein<br />

die drei herbizidresistenten Anbaukulturen Soja, Mais und Baumwolle<br />

erhöhten in den USA in den Jahren 1996-2011 den Einsatz von Herbiziden<br />

um geschätzte 239 Millionen kg, wobei der Anstieg wesentlich aufgrund<br />

der gestiegenen Abhängigkeit von Glyphosat geschah (Benbrook 2012).<br />

Zum Anstieg des Glyphosat-Weltmarktes trägt aber auch bei, dass das<br />

Monsanto-Patent ausgelaufen ist und deshalb inzwischen auch andere<br />

Firmen Herbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat vermarkten, zum Beispiel<br />

Bayer CropScience, Dow AgroSciences, Headland, Makhteshim-Agan,<br />

Nufarm und Syngenta (University of Hertfordshire o.J.). Zum Dritten wirkt<br />

Glyphosat als Herbizid im Vergleich zu vielen anderen Herbiziden sehr<br />

breit. Es tötet sowohl Gräser (einkeimblättrige Pflanzen) als auch Kräuter<br />

(zweikeimblättrige Pflanzen) und somit fast alle Arten grüner Pflanzen –<br />

und hierbei nicht nur einjährige Pflanzen. Damit ist es ein sogenanntes<br />

Totalherbizid. Glyphosat wirkt systemisch. Es wird über die Blätter aufgenommen<br />

und kann dadurch, dass es sich in der gesamten Pflanze bis in<br />

die Wurzel hinein verteilt, die gesamte Pflanze absterben lassen. Zudem<br />

kann es bei geringer Aufwandmenge als Wachstumsregler benutzt werden.<br />

In dieser Wirkungsbreite liegt ein wesentlicher Unterschied zu vielen<br />

anderen Herbiziden, die oft nur entweder einkeimblättrige oder zweikeimblättrige<br />

bzw. nur bestimmte Pflanzen abtöten. Dieser Konkurrenzvorteil<br />

gegenüber anderen Herbiziden hat wesentlich dazu beigetragen, dass der<br />

US-Konzern Monsanto seit der Markteinführung von Glyphosat unter dem<br />

Produktnamen <strong>Roundup</strong> im Jahr 1974 den Wirkstoff in über 130 Ländern<br />

für mehr als 100 landwirtschaftliche Anbaufrüchte und zudem für Verwendungen<br />

außerhalb der Landwirtschaft registrieren und damit den globalen<br />

Herbizidmarkt dominieren konnte (Monsanto 2005, vgl. NPIC o.J.). Eine<br />

chinesische Agentur schätzte 2011, dass Glyphosat einen Anteil von mehr<br />

als 30% an den globalen Herbizid-Verkäufen hatte und dass Glyphosat-<br />

Verkäufe 2010 bei einem Verbrauchsvolumen von 610.000 Tonnen weltweit<br />

einen Wert von 3,95 Mrd. US-Dollar erreichten (CCM International Ltd.<br />

2011). Auch in Deutschland stieg die jährlich abgesetzte Glyphosat-Menge<br />

seit den 1990er Jahren stark an, von 1.093 Tonnen im Jahr 1993 auf 5.007<br />

Tonnen im Jahr 2010 und fast 6000 Tonnen im Jahr 2012, wobei die jährliche<br />

Menge zum Teil stark schwankte, mit Spitzen von 6.292 (2007) und<br />

7.608 Tonnen (2008) (Bundestagsdrucksache 17/6858).<br />

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