Roundup___Co_-_Unterschaetzte_Gefahren
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werden Rückstandshöchstgehalte im Korn von 10 mg/kg akzeptiert und<br />
damit eine 10fach höhere Belastung als bei Kulturen wie Buchweizen und<br />
Mais, in denen Glyphosat ausschließlich zur Unkrautvernichtung eingesetzt<br />
wird (BfR 2014).<br />
Rückstände im Stroh können Auswirkungen auf die Tiergesundheit haben,<br />
wenn belastetes Getreidestroh zur Tierfütterung genutzt wird. Verschärft<br />
wird dies durch die Tatsache, dass mit dem Handelsprodukt Plantaclean<br />
360 nach wie vor ein Glyphosat-Produkt mit POE-Tallowamin als Netzmittel<br />
auf dem Markt ist, das auch zur Sikkation zugelassen ist.<br />
Dass die Spätanwendung von Herbiziden zusätzliche Risiken für Oberflächengewässer,<br />
das Grundwasser und Nichtzielorganismen mit sich<br />
bringt, bestätigt der Entwurf des Bewertungsberichts zur Neubewertung<br />
von Glyphosat (Renewal Assessment Report 2013, Volume 1, S. 125). Vorschläge<br />
für in der gesamten EU geltende regulatorische Konsequenzen<br />
werden daraus jedoch nicht abgeleitet. Vielmehr wird mit dem Hinweis auf<br />
die Nationalen Pestizid-Aktionspläne (NAP) die Lösung des Problems dem<br />
nationalen Willen bzw. Unwillen der 25 Mitgliedstaaten überantwortet und<br />
auf die Möglichkeit der Festlegung von Risikominderungsmaßnahmen auf<br />
nationaler Ebene verwiesen.<br />
Die behördliche Überwachung und Kontrolle des<br />
Verkaufs und der Anwendung von Glyphosat ist<br />
intransparent und uneffektiv<br />
Carina Weber<br />
Seit 2004 gibt es in Deutschland ein bundesweites Pflanzenschutz-Kontrollprogramm,<br />
über dessen Ergebnisse jährlich auf Bundesebene berichtet<br />
wird (BVL o.J.b). Ziel ist, die Einhaltung pflanzenschutzrechtlicher<br />
Vorschriften beim Inverkehrbringen und bei der Anwendung von Pestiziden<br />
und Pflanzenschutzgeräten zu kontrollieren. Eine Sichtung der seit 2004<br />
veröffentlichten Pflanzenschutz-Kontrollberichte zeigt, dass festgestellte<br />
Missstände bezüglich Glyphosat keineswegs zeitnah abgestellt wurden<br />
und in der Berichterstattung Probleme nicht konsequent bis zur Problemlösung<br />
nachverfolgt wurden. Zudem ist der Informationsgehalt der Kontrollberichte<br />
dürftig, weil weder Ross und Reiter noch die geografische Verteilung<br />
der Probleme benannt werden.<br />
Glyphosat wird in sämtlichen Berichten der Jahre 2006 bis 2011, dem letzten<br />
aktuell vorliegenden Bericht, erwähnt. Die auf Glyphosat bezogenen<br />
Probleme betreffen:<br />
a) „signifikante Abweichungen in den Gehalten eines Beistoffes“ (Bericht<br />
2006), wobei der Beistoff und die geografische Verteilung der Probleme<br />
nicht genannt werden<br />
b) bei eBay bzw. im Internet beanstandete Angebote von „<strong>Roundup</strong>-<br />
Glyphosat-Präparaten“ (Berichte 2007, 2008, 2009, 2010)<br />
c) Verstöße gegen „Vorgaben zum Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln<br />
mit dem Wirkstoff Glyphosat“ (Berichte 2008, 2009, 2010)<br />
d) nicht erlaubter Einsatz von Glyphosat in Besenheide (Bericht 2011)<br />
e) Mängel in Verdachtsproben von Handelsprodukten (Bericht 2012),<br />
wobei nicht deutlich wird, um welche Mängel es sich genau handelt.<br />
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