Roundup___Co_-_Unterschaetzte_Gefahren
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sechs Wirkstoffe (Bentazon, Linuron, Metazachlor, Metobromuron, Tepraloxydim<br />
und Tribenuron). Der Notfall-Einsatz erfolgte in den Anbaukulturen<br />
Blumenkohle, Kopfkohle, Bohnenkraut, Bohnen, Buschbohnen, Stangenbohnen,<br />
Dill, Frühjahrsfeldsalat, Feldsalat, Hopfen, Möhren, Pastinake,<br />
Porree, Petersilie, Schnittpetersilie, Sonnenblumen, Wurzelpetersilie, Sellerie,<br />
Bleichsellerie und Thymian (BVL Zulassungen für Notfallsituationen<br />
2012-2014, BVL 9.10.13).<br />
Die Notfall-Zulassungen sind ein Indikator dafür, dass der chemischen Unkrautbekämpfung<br />
geeignete und gleichzeitig für die Zulassungsbehörden<br />
toxikologisch akzeptable Wirkstoffe fehlen. Die chemische Unkrautkontrolle<br />
arbeitet dadurch oft auf der Grundlage einer Überdehnung des Rechtsrahmens.<br />
Hierdurch wird die Gefährlichkeit des chemischen Pflanzenschutzkonzeptes<br />
zusätzlich erhöht, denn schließlich werden durch “Zulassungen<br />
in Notfällen” Wirkstoffe erneut zugelassen, die eigentlich verboten sind,<br />
weil sie die Zulassungskriterien zum Schutz von Mensch und/oder Umwelt<br />
nicht erfüllen.<br />
Wege aus der Sackgasse der chemischen<br />
Unkrautkontrolle<br />
Susan Haffmans, Carina Weber<br />
Dass es sich bei Glyphosat keineswegs um einen ungefährlichen Wirkstoff<br />
handelt, wurde beschrieben. Ebenso die Probleme, die der Glyphosateinsatz<br />
und die chemische Unkrautbekämpfung insgesamt mit sich bringen.<br />
Dennoch wird an Glyphosat festgehalten. Ist Glyphosat in der Landwirtschaft<br />
also unverzichtbar<br />
Würde Glyphosat von heute auf morgen als Herbizid wegfallen, hätte dies<br />
erhebliche Probleme bei der chemischen Unkrautkontrolle zur Folge. Mit<br />
den verbleibenden, derzeit verfügbaren Wirkstoffen, wäre ein effektives<br />
Resistenzmanagement und damit eine erfolgreiche Unkrautbekämpfung<br />
bei gleich bleibenden Anbauverfahren in vielen Anbausituationen der konventionellen<br />
Landwirtschaft kaum möglich. Doch durch die Justierung von<br />
Anbaufaktoren ist es auf längere Sicht möglich, auch ohne den Einsatz<br />
von Herbiziden ungewollten Bewuchs und Problemunkräuter zu unterdrücken<br />
und die Konkurrenzkraft von Kulturpflanzen gegenüber „Unkräutern“<br />
zu stärken.<br />
Unterschiedliche Kulturpflanzen haben einen unterschiedlichen Bedarf an<br />
Nährstoffen, sie durchwurzeln den Boden verschieden, hinterlassen nach<br />
der Ernte viel oder wenig Pflanzenreste auf dem Acker, haben unterschiedliche<br />
Saat- und Erntezeiten. Durch den Anbau verschiedener Kulturpflanzen<br />
im Jahreswechsel sollen u.a. Nährstoffverluste verhindert werden, die<br />
Ertragsfähigkeit des Standortes erhalten bleiben und einer Vermehrung<br />
von Krankheitserregern und Unkräutern vorgebeugt werden. Fruchtfolgeprinzipien<br />
wie das unbedingte Einhalten von Anbaupausen bei Raps, Kartoffeln<br />
und Bohnen, ein Vermeiden von Selbstfolgen bestimmter Kulturen<br />
und die Beachtung von Anbau-Unverträglichkeiten geben den Rahmen für<br />
Fruchtfolgen vor (Raiffeisen 2014). Weil allerdings der Einsatz von Düngern<br />
es ermöglicht, Nährstoffverluste auszugleichen und gegen Schädlinge und<br />
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