Roundup___Co_-_Unterschaetzte_Gefahren
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und 3 unterschieden werden soll“, wird in der Fachwelt bemängelt (Krauth<br />
et al. 2013). Kürzlich bewerteten Krauth et al. (2013) 30 Systeme der<br />
Qualitätsbeurteilung von präklinischen bzw. toxikologischen Studien. Der<br />
Klimisch-Score befand sich bei ihrer Bewertung im schlechtesten Viertel.<br />
Zudem ist zu kritisieren, dass die Klimisch-Kriterien in den RARs auch zur<br />
Bewertung epidemiologischer Studien herangezogen werden, obwohl sie<br />
ursprünglich nur für Tierversuche und ökotoxikologische Studien konzipiert<br />
wurden. Nur eine grundsätzliche Überarbeitung der Bewertungskriterien<br />
im Zulassungsprozess, anhand derer Behörden Studien bewerten, kann<br />
sicherstellen, dass zukünftig unabhängige Studien angemessen berücksichtigt<br />
werden.<br />
Good Laboratory Practice (GLP) und<br />
Prüfrichtlinien der OECD – Nutzen und Kritik<br />
Julia Sievers-Langer<br />
GLP-Richtlinien wurden erstmalig 1978 initiiert von der US Food and Drug<br />
Administration als Reaktion auf schwerwiegende Betrugsprobleme bei<br />
Industriestudien zu Pestiziden, die auch toxikologische Tests bei glyphosathaltigen<br />
Pestiziden betrafen. GLP-Richtlinien dienen seither als Qualitätskontrolle<br />
für von der Industrie eingereichte Studien im Rahmen der<br />
Risikobewertung und Zulassung von Chemikalien. Auch die OECD hat<br />
solche GLP-Richtlinien aufgestellt (OECD o.J.). Bei der Durchführung von<br />
regulatorischen Studien müssen zudem OECD-Richtlinien zur Prüfung von<br />
Chemikalien beachtet werden (BfR o.J.). Während die OECD-Prüfrichtlinien<br />
vorgeben, wie Studien durchzuführen sind (z.B. Angaben zur Zahl der<br />
Versuchstiere, Art der Dosierung und Verabreichung der Testsubstanz und<br />
Dauer der Studien), legen die GLP-Prinzipien sehr detailliert den organisatorischen<br />
Ablauf und die Dokumentation von Studien fest. So positiv die<br />
OECD-Prüfrichtlinien und GLP-Richtlinien für die Qualitätssicherung und<br />
Prävention vor Betrugsfällen bei regulatorischen Studien prinzipiell sind,<br />
gibt es dennoch einige Kritikpunkte am bestehenden System. Vor allem ist<br />
zu kritisieren, dass die Nicht-Berücksichtigung der GLP-Prinzipien durch<br />
wissenschaftliche Institute automatisch dazu führt, dass der RMS den Studien<br />
die wissenschaftliche Qualität aberkennt (vgl. Abschnitt „Klimisch-Kriterien<br />
diskreditieren unabhängige Studien“). Dies ist deshalb problematisch,<br />
weil GLP zwar die Qualität hinsichtlich des organisatorischen Ablaufs<br />
und der Berichterstattung bei Laborstudien sichern kann, jedoch keine Bedeutung<br />
für andere wichtige Aspekte der wissenschaftlichen Qualität einer<br />
Studie hat. So erläutert zum Beispiel eine Gruppe von 30 Wissenschaftlern<br />
die Grenzen des GLP-Standards folgendermaßen: GLP „specifies nothing<br />
about the quality of the research design, the skills of the technicians, the<br />
sensitivity of the assays, or wheather the methods employed are current or<br />
out-of-date“ (Myers et al. 2009, S. 117-309). In einer anderen Studie wird<br />
kritisiert, dass überholte Vorgaben für Studien gemacht werden, was dazu<br />
führe, dass toxische Effekte von Chemikalien teilweise nicht entdeckt werden<br />
können. Hierzu heißt es: „Very high doses are used (to assure statistical<br />
significance, due to insensitivity of the assays), but such near-poiso-<br />
„Tierversuche mit veralteter<br />
Methodik, zu kleine Tierzahlen,<br />
nicht-nachvollziehbare<br />
Interpretationen, Trickserei<br />
bei der Auswertung. Der<br />
„Hammer“: Reagieren die<br />
Kontrollen nicht wunschgemäß,<br />
werden passende<br />
historische Kontrolldaten<br />
herangezogen. Dies schreit<br />
nach einer neuen und transparenten<br />
Risiko-Beurteilung<br />
von Glyphosat“.<br />
Dr. med. vet. Peter P. Hoppe<br />
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