DAS HANDWERK-Magazin - hier - Weser Kurier

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Bauen / Modernisieren / Rund ums Haus
Ein sehr persönliches Handwerk
Raumausstatter sorgen für die individuellen vier Wände
Rainer Gloth berät bei Raumausstatter Herbert Kemena.
MÖBEL
Hemmstraße 174/176
28215 Bremen
Telefon: 04 21 /355860
Telefax: 04 21 /358333
Mobil: 01 70 /1677279
www.moebelschoof.de
FOTO: JON
Polsterei, Bodenbeläge, Wand- u. Deckenbelag
aus Baumwolle, Dekoration, Sonnenschutz
Inhaberin: Martina Komoß
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Buntentorsteinweg 66 – 68 · 28201 Bremen
Telefon (0421) 55 59 16
RAUMAUSSTATTUNG
seit 1957
Raumausstatter und Polstereibetrieb
Thorsten Schoof
Die offizielle Berufsbezeichnung
Raumausstatter wurde
erst im Jahr 1965 eingeführt,
doch das kreative Handwerk
blickt auf eine lange Tradition
zurück. Schon vor Jahrhunderten
wurde gepolstert, dekoriert
und tapeziert. Viele der
bewährten Arbeitstechniken
kommen auch heute zum Einsatz.
Denn Raumausstatter
bieten vor allem eines: Handarbeit,
die dem Auftraggeber
lange Zeit Freude bereitet.
Spurlos sind die Jahre aber
nicht an dem Handwerk vorbeigegangen
– denn auch in Sachen
Raumausstattung gibt es Modeerscheinungen.
„Unsere Branche
hat sich stark gewandelt“, sagt
Rainer Gloth, Raumausstatter bei
Herbert Kemena in der Schwachhauser
Heerstraße 192. Opulente
Vorhänge und Gardinen schmückten
in den vergangenen Jahrzehnten
nahezu jedes Haus und jede
Wohnung in Bremen. Das hat sich
geändert. „Heute sind schlichte
Flächenvorhänge und Jalousien
gefragt“, sagt der Experte.
Mehr als nur hängen
Dabei kann eine Gardine viel
mehr als nur dekorativ an einer
Stange hängen und hat durchaus
ihre Vorzüge. „Gardinen wirken
wie ein Raumfilter und reduzieren
herumfliegenden Staub. Sie regulieren
die Feuchtigkeit in Räumen
und können auch vor Elektrosmog
schützen.“ Wer einst in Gardinen
investierte, nahm viel Geld
in die Hand, meist mehrere Tausend
Mark. Dafür schmückten die
teuren Stoffe die Wohnräume
dann auch für Jahrzehnte. Heute
setzen große Möbelhäuser jedes
Jahr neue Trends. Mit den extrem
niedrigen Preisen kann kein
Raumausstatter konkurrieren.
„Wir können mit den Discountpreisen
nicht mithalten, weil wir
keine Discountqualität abliefern“,
sagt Carsten Kuehn, Inhaber von
Kuehner Wohnen in der Leher
Heerstraße 65–67. Das Handwerk
des Raumausstatters zeichne vor
allem die werterhaltende Arbeit
aus. „Wenn wir beispielsweise ein
altes Sofa aufarbeiten, dann ist
das zeitintensiv. Doch das Schöne
ist: Das Ergebnis sieht aus wie
neu und fühlt sich auch so an,
aber der Charme des alten Liebhaberstücks
bleibt erhalten“, sagt
der Raumausstattermeister.
Vor einigen Jahren entdeckte
Kuehn einen alten Stuhl auf dem
Sperrmüll und möbelte ihn wieder
auf. Die ehemalige Besitzerin
entdeckte ihn im Schaufenster
und war völlig überwältigt. „Mit
dem nötigen Wissen und den richtigen
Handwerkstechniken werden
aus alten Schätzchen neue
Liebhaberstücke“, schwärmt Kuehn.
In den vergangenen Jahren
beobachte er zudem eine wachsende
Bereitschaft, wieder in
Qualitätsarbeit zu investieren.
Auch die derzeit niedrigen Zinsen
sorgten für volle Auftragsbücher.
„Das ist ein äußert erfolgreiches
Geschäftsjahr für uns“, verrät der
Unternehmer.
Ist das Handwerk also eine
Empfehlung für junge Menschen,
die einen Ausbildungsplatz suchen
„Unbedingt. Wer eine Ausbildung
zum Raumausstatter absolviert,
wird sehr umfangreich
ausgebildet“, sagt Kuehn, der
auch im Bremer Prüfungsausschuss
sitzt. Polstern, Dekorieren,
Anfertigen von Sicht- und Sonnenschutz,
Verlegen von Bodenbelägen
sowie das Bekleiden von
Wänden und Decken – all das beherrschen
Raumausstatter nach
ihrer Lehrzeit. Sieben Azubis haben
seinen Meisterbetrieb bis
jetzt durchlaufen. Ein Landessieger
war sogar dabei.
Dennoch sei es nicht einfach,
geeigneten Nachwuchs zu finden.
Seit zwei Jahren sucht Kuehn
nach motivierten Auszubildenden.
„An der Ausbildungsvergütung
kann es nicht liegen“, erklärt
Kuehn. Die sei zwar niedrig, aber
er rät auf das Herz zu hören. Denn
es sei eine sehr erfüllende Tätigkeit.
Raumausstatter verbinden
handwerkliche Arbeit mit Kreativität
und benötigen zudem eine
große Portion Einfühlungsvermögen.
Gerade beimThema Wohnen
und Renovieren ist ein persönliches
Verhältnis zum Kunden wichtig.
Mit Qualität überzeugen
„Um unsere Kunden optimal
beraten zu können, kommen wir
entweder direkt zu ihnen nach
Hause oder präsentieren unsere
Produkte im Laden“, erläutert
Gloth. Raumgestaltung Kemena
bietet rund 10 000 Musterstoffe,
die man inspizieren und natürlich
auch anfassen kann. Außerdem
helfen sich die Raumausstatter in
Bremen gegenseitig und verleihen
auch schon mal Stoffmuster
an die Kollegen. „Die Beziehungen
zu den anderen Geschäften
sind sehr freundschaftlich. Früher
war das undenkbar, da waren wir
alle Konkurrenten“, sagt Gloth.
Aber die Branche hat sich gewandelt.
Und sie wird auch in der Zukunft
weiter durch Qualität überzeugen.
JON
Lindenstr. 32·28755 Bremen ·Telefon (04 21)663388·
Fax (04 21)663308·www.bertram-bremen.de
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e-mail: kuehner-wohnen@online.de www.kuehner-wohnen.de
Carsten Kuehn, Inhaber von Kuehner Wohnen in seiner Werkstatt.
FOTO: JON