DAS HANDWERK-Magazin - hier - Weser Kurier
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Aktuelles aus dem Handwerk<br />
5<br />
Das Handwerk ist bunt<br />
Bei der Nachwuchssuche ist niemand ausgeschlossen<br />
„Bei uns zählt nicht, wo man<br />
herkommt. Sondern wo man<br />
hinwill.“ Dieser Spruch stammt<br />
von einem Plakatmotiv der aktuellen<br />
Imagekampagne des<br />
Handwerks. Er bringt zum Ausdruck,<br />
dass das Handwerk<br />
Menschen mit Migrationshintergrund<br />
und Migranten als<br />
wichtige Bevölkerungsgruppe<br />
sieht, die es möglichst zahlreich<br />
in den eigenen Branchen<br />
vertreten sehen möchte.<br />
Lokal und bundesweit wirbt<br />
man um Menschen unterschiedlichster<br />
Herkunft. In Bremen bemüht<br />
sich zum Beispiel der Förderverein<br />
des Bremischen Handwerks<br />
um die Integration von<br />
Menschen mit Migrationshintergrund<br />
und Migranten. Auch auf<br />
Bundesebene spielen sie eine<br />
wichtige Rolle. Anlässlich des<br />
diesjährigen Integrationsgipfels<br />
hat Otto Kentzler, Präsident des<br />
Zentralverbands des Deutschen<br />
Handwerks, auf die betriebliche<br />
Einstiegsqualifizierung als gute<br />
Möglichkeit gerade für schwache<br />
Schulabgänger die keine Lehrstelle<br />
finden, aufmerksam gemacht.<br />
Die Vorteile liegen für Kentzler<br />
darin, dass sich Betrieb und Bewerber<br />
bis zu zwölf Monate kennenlernen<br />
können und dass beim<br />
Abschluss eines Ausbildungsvertrages<br />
sich der Azubi das vorab<br />
Gelernte anrechnen lassen kann.<br />
Kentzler möchte insbesondere<br />
Menschen mit Migrationshintergrund<br />
und Migranten auf diese<br />
Die Herkunft ist im Handwerk mehr als zweitrangig.<br />
Möglichkeit aufmerksam machen,<br />
denn in dieser Gruppe bleiben<br />
laut Zentralverband bisher fast<br />
ein Drittel der 25- bis 35-Jährigen<br />
ohne Berufsabschluss. Kentzler<br />
zufolge verfügt heute jede zweite<br />
Handwerkskammer über Berater<br />
mit Migrationshintergrund und<br />
Migranten im Ehrenamt.<br />
Eine Initiative im Handwerk<br />
zeigt auf, wie Erwachsene einen<br />
Abschluss im Lebensmittel- und<br />
im Bauhandwerk erwerben können.<br />
Menschen ohne qualifizierte<br />
Ausbildung, aber mit beruflicher<br />
Erfahrung werden gezielt auf die<br />
sogenannte Externenprüfung, mit<br />
der unter bestimmten Voraussetzungen<br />
Berufsabschlüsse nachgeholt<br />
werden können, vorbereitet.<br />
Ziel ist der Erwerb des Abschlusses<br />
als Hochbau-, Tiefbau- oder<br />
FOTO: DPA<br />
Ausbaufacharbeiter oder Fachverkäufer<br />
im Lebensmittelhandwerk<br />
mit Schwerpunkt Bäckerei erwerben.<br />
Derzeit gibt es das Angebot<br />
an den Projektstandorten Köln,<br />
Düsseldorf, Duisburg, Krefeld und<br />
Wesel.<br />
Die Teilnehmer sollen in sechs<br />
Monaten fit für die Abschlussprüfung<br />
werden. Bildungscoaches<br />
der Kampagne überprüfen, welche<br />
Möglichkeiten zur finanziellen<br />
Unterstützung für Interessenten<br />
bestehen. Das Vorhaben wird im<br />
Rahmen des Bundesprogramms<br />
„Xenos – Integration und Vielfalt“<br />
durch das Bundesministerium für<br />
Arbeit und Soziales und den Europäischen<br />
Sozialfonds gefördert.<br />
Weitere Informationen gibt es im<br />
Internet auf www.qualifizierenim-handwerk.de.<br />
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Moderne Form der Weiterbildung<br />
Trend Blended Learning ist auch im Handwerk vertreten<br />
Viele Berufstätige kennen das<br />
Problem: Man möchte im Job<br />
weiterkommen. Eine berufsbegleitende<br />
Weiterbildung ist<br />
dann die geeignete Möglichkeit,<br />
um neue Qualifikationen<br />
zu erwerben. Häufig ist das<br />
Problem jedoch, dass reine<br />
Präsenzkurse zeitlich nicht zu<br />
bewältigen sind und ausschließliches<br />
eigenverantwortliches<br />
Lernen nicht jedem liegt.<br />
Wie wäre es dann mit der Mischung<br />
aus beidem Blended<br />
Learning heißt der Trend, den<br />
es auch im Handwerk gibt.<br />
Der englische Begriff (zu<br />
deutsch: gemischtes oder integriertes<br />
Lernen) bedeutet, dass<br />
man sich sowohl daheim am PC<br />
weiterbildet sowie Präsenzkurse<br />
belegt. Dadurch kann man der<br />
Gefahr vorbeugen, beim reinen<br />
Selbstlernen die Disziplin zu verlieren,<br />
ohne dass es jemand mitbekommt.<br />
Das Innosight Institute<br />
definiert Blended Learning als formales<br />
Bildungsprogramm, in<br />
dem ein Lernender zumindest<br />
teilweise durch Online-Bereitstellung<br />
von Inhalten und Anweisungen<br />
mit Elementen von Lernkontrolle<br />
lernt sowie in einer Einrichtung<br />
außerhalb der eigenen vier<br />
Wände.<br />
Blended Learning vermischt Lernmethoden.<br />
FOTO: DPA<br />
In Bremen gibt es Blended<br />
Learning im Kompetenzzentrum<br />
Handwerk der Handwerkskammer<br />
Bremen. Dort werden parallel<br />
zu den Lehrgängen Module online<br />
zum Nacharbeiten angeboten.<br />
Auch die Zentralstelle für Weiterbildung<br />
im Handwerk wendet<br />
Blended Learning für ihre Weiterbildung<br />
zum Geprüften Fortbildungstrainer<br />
an. Selbstlern- und<br />
Präsenzphasen wechseln sich bei<br />
dem berufsbegleitenden Lehrgang<br />
ab.<br />
Auch Fachhochschulen und<br />
Fernuniversitäten, die berufsbegleitende<br />
Studiengänge anbieten,<br />
setzen auf Blended Learning. Das<br />
bekannteste onlinebasierte System,<br />
das dabei zur Anwendung<br />
kommt, heißt Moodle, eine sogenannte<br />
Open-Source-Software.<br />
Die Onlinephasen der Studenten<br />
wechseln sich dabei mit Präsenzseminaren<br />
ab.<br />
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Michael Meyer<br />
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