DAS HANDWERK-Magazin - hier - Weser Kurier
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Künstlerisch-kreativ<br />
Exklusive Unikate „Made in Bremen“<br />
Schmuckausstellung Gold am Fluss zeigt kreatives Schaffen der Gold- und Silberschmiede-Innung<br />
Es gehört mit zu den ältesten<br />
Gewerben der Welt: das Goldschmiedehandwerk.<br />
Zeugnisse<br />
dieser einzigartigen Schmiedekunst<br />
gibt es bereits seit<br />
dem fünften Jahrtausend vor<br />
Christi.<br />
Sachverständigenbüro<br />
Axel T<strong>hier</strong>felder<br />
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Öffentlichbestellter und<br />
vereidigterSachverständiger für das<br />
Gold- und Silberschmiedehandwerk<br />
Terminvereinbarung erforderlich<br />
Bremen, Tel. 0421-38 1614<br />
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Carl Bullenkamp e. K.<br />
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Inh. Alfred Solf<br />
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für Uhren und Schmuck<br />
Gröpelinger Heerstr. 224 •Telefon 61 17 32<br />
Seine erste Blütezeit erlebte sie in<br />
den Kulturen des Alten Orients,<br />
Vorderasien sowie bei den alten<br />
Ägyptern. Die Goldschmiedekunst<br />
wurde im frühen Mittelalter<br />
vor allem in den Klöstern gepflegt<br />
und ging ab der zweiten Hälfte<br />
Funk-<br />
Keramik,<br />
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Antikuhren ·Service<br />
Der Uhrmacher<br />
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Inh. Gerd Martin<br />
Vor dem Steintor 119<br />
28203 Bremen<br />
Telefon/Fax (0421)756 00<br />
Gold Fluss<br />
Schmuckausstellung<br />
Untere Rathaushalle Bremen<br />
15. | 16. | 17. November 2013<br />
Fr & Sa 10-19, So 10-18 Uhr<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
www.goldamfluss.de<br />
Martin Henn<br />
Klavierbaumeister<br />
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Heinrich-Heine-Str. 29<br />
28211 Bremen<br />
Tel. (0421) 2449429<br />
des 12. Jahrhunderts mehr auf<br />
höfische Werkstätten und bürgerliche<br />
Handwerker in den Städten<br />
über. Lübeck, Wien, Augsburg,<br />
Dresden und Köln entwickelten<br />
sich zu bedeutenden Zentren der<br />
Gold- und Silberschmiedekunst.<br />
Und auch in der Hansestadt erfreut<br />
sich der Beruf einer langen<br />
Tradition, ebenso wie die Ausstellung<br />
der Bremer Gold- und Silberschmiede<br />
sowie Schmuckdesigner,<br />
die in diesem Jahr bereits in<br />
ihre nunmehr 18. Runde geht. Von<br />
Freitag, 15. bis Sonntag, 17. November,<br />
präsentieren wieder<br />
18 Betriebe der Gold- und Silberschmiedeinnung<br />
ihre exklusiven<br />
Unikate der Öffentlichkeit.<br />
Ohne Seile wäre unser Leben<br />
unvorstellbar: Kein Fahrstuhl<br />
würde sich bewegen, keine<br />
Brücke würde Schluchten<br />
überspannen und kein Schiff<br />
im Hafen festmachen. Ohne<br />
Seile geht es nicht – weder bei<br />
der Schifffahrt noch beim Klettern<br />
oder auf dem Spielplatz.<br />
Seit Jahrhunderten sind Seiler<br />
gefragte Handwerker. Heute<br />
gibt es nur noch wenige, obwohl<br />
sie beste Chancen auf<br />
dem Arbeitsmarkt haben.<br />
Mit bis zu 10 000 Besuchern hat<br />
sich die Ausstellung als eine der<br />
größten und meistbesuchten ihrer<br />
Art in Deutschland etabliert.<br />
Die Besucher erwartet ein kreativer<br />
Querschnitt aus dem künstlerischen<br />
Schaffen der Bremer Innung.<br />
„Es gehört zu den Ur-Bedürfnissen<br />
der Menschen, sich zu<br />
schmücken“, weiß Ulrike Claussen,<br />
Mitorganisatorin der Ausstellung.<br />
Die Goldschmiedemeisterin<br />
und freischaffende Künstlerin aus<br />
Liliental ist seit 30 Jahren in diesem<br />
Beruf tätig und erklärt: „Wir<br />
wollen unser Handwerk einem<br />
breiten Publikum vorstellen und<br />
zeigen, dass <strong>hier</strong> in Bremen samt<br />
Umland Besonderes entsteht“.<br />
Teil der Seiherstellung. FOTO: JON<br />
Ein freundliches Moin, ein fester<br />
Händedruck und schon geht es<br />
los: Norman Schenk steckt sich<br />
gelbe Gehörschutzstöpsel in die<br />
Ohren und führt durch die Produktionshallen<br />
von Gleistein Ropes<br />
in Blumenthal. Vorbei an großen<br />
Maschinen, die in atemberaubender<br />
Geschwindigkeit rotieren<br />
und die Halle mit lauten, metallischen<br />
Geräuschen erfüllen. Es<br />
riecht nach Plastik, Schmiermittel<br />
und Metall. „Alles beginnt <strong>hier</strong>mit“,<br />
sagt der Seiler-Meister und<br />
bleibt neben einer Rolle mit weißem<br />
Strick, stehen. Er dröselt ein<br />
dünnes Band auf, das in etwa so<br />
dick ist wie eine Spagetti. Es besteht<br />
aus zarten Fasern, dünner<br />
als Haare und ist der Rohstoff eines<br />
jeden Seils. Dieses dünne<br />
Bändchen wird zu dickerem Garn<br />
verdreht, welches wiederum zu<br />
noch dickeren Zwirn verdreht<br />
wird und abermals verbunden zu<br />
einem Seil wird. Immer wieder<br />
werden die einzelnen Teile verdeht<br />
und am Ende verflochten. So<br />
entstehen Tauwerke, die gigantische<br />
Schiffe halten und tonnenschwere<br />
Lasten heben können.<br />
Das Prinzip der Seilherstellung<br />
hat sich seit Jahrhunderten kaum<br />
verändert. Schon im alten Ägypten<br />
wurden Seile gedreht. Damals<br />
per Hand, heute mit modernen<br />
Maschinen.<br />
Seiler kennen den Aufbau der<br />
verschiedenen Konstruktionen,<br />
die Eigenschaften des Materials<br />
und können so die Bruchlast eines<br />
Seils berechnen. Deshalb sind<br />
gute Kenntnisse in Mathematik<br />
und Physik Grundvoraussetzungen<br />
für den Beruf. „Wer das Handwerk<br />
des Seilers erlernen will,<br />
sollte zudem technisches Verständnis<br />
und handwerkliches Geschick<br />
mitbringen“, sagt Meister<br />
Schenk. Gerade einmal 50 Seiler<br />
werden derzeit in ganz Deutschland<br />
ausgebildet. Deshalb gibt es<br />
nur eine Berufsschule. Für die<br />
Azubis bedeutet das, während der<br />
Schöner Schmuck in besonderem<br />
Ambiente.<br />
FOTO: FR<br />
Entgegen dem weitläufigen<br />
Trend zu industrieller Massenware<br />
setzt der im unteren Rathaussaal<br />
ausgestellte Schmuck seinen<br />
Fokus auf Individualität und kreative<br />
Innovation. „Wir sind die<br />
Avantgarde“, sagt Claussen ganz<br />
selbstbewusst. In vielen Dingen<br />
würden die vermeintlich kleinen<br />
Designer eine Vorreiterrolle spielen,<br />
deren Ideen erst viel später<br />
von der Industrie aufgegriffen<br />
würden. Sich zu schmücken, das<br />
sei heutzutage nicht ausschließlich<br />
der Damenwelt vorbehalten,<br />
sondern sei auch „Männersache“,<br />
wie Claussen betont. Deshalb lege<br />
Gold am Fluss auch Wert auf<br />
eine ausgewogene Vielfalt für beide<br />
Geschlechter jeglichen Alters<br />
und finanziellen Budgets. Gold<br />
am Fluss ist am Freitag und Sonnabend<br />
in der Zeit von 10 bis 19<br />
Uhr sowie am Sonntag zwischen<br />
10 und 18 Uhr geöffnet. Infos zu<br />
den Ausstellern gibt es im unter<br />
www.goldamfluss.de. ENI<br />
Ein Handwerk, das zusammenhält<br />
Familienunternehmen Gleistein Ropes bildet Seiler aus<br />
dreijährigen Ausbildung stehen<br />
regelmäßig Aufenthalte in Bayern<br />
an. Zwar werden Seile heute<br />
größtenteils maschinell hergestellt,<br />
doch zur hohen Kunst des<br />
Gewerks gehört nach wie vor viel<br />
Handarbeit. Besonders deutlich<br />
wird das beim Herstellen von<br />
Endverbindungen, dem sogenannten<br />
Spleißen. „Ein Spleiß ist<br />
die beste Verbindung für ein Seil<br />
und wesentlich stärker als ein<br />
Knoten“, erläutert Schenk. Dafür<br />
werden die Seilenden aufgetrennt<br />
und die Stränge, sogenannte Kardeele,<br />
nach bestimmten Mustern<br />
wieder zusammengeflochten. Für<br />
jeden Seiltyp gibt es einen speziellen<br />
Spleiß. Neben Messer und<br />
Marlspieker sind die Hände das<br />
wichtigste Werkzeug der Spleißer.<br />
Das Fachwissen der Experten<br />
wird mitunter weltweit angefordert.<br />
So kann es vorkommen,<br />
dass die Profis von Gleistein nach<br />
Costa Rica fliegen, um Tauwerk<br />
auf einer Luxusyacht zu spleißen.<br />
Bei Gleistein kann man auf einen<br />
großen Erfahrungsschatz zurückgreifen.<br />
Im Jahre 1824 gegründet,<br />
ist es das älteste industrielle<br />
Familienunternehmen Bremens.<br />
„Wer das Handwerk des<br />
Seilers erlernt, hat beste Zukunftsaussichten“,<br />
ist Abteilungsleiter<br />
Schenk überzeugt. Nicht nur<br />
in der Seil- und Netzproduktion,<br />
sondern auch in der Kabelherstellung,<br />
in der Automobilzuliefererbranche<br />
oder im Segelsport sind<br />
Seiler gefragte Fachkräfte. JON