Skript - Institut für Theoretische Physik - TU Berlin
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2. Lagrange-Mechanik 28<br />
Entlang der Kurve wirke nun die Kraft F(s),<br />
m¨s = F(s) = − d U(s) (2.32)<br />
ds<br />
mit dem Potential U(s). Daraus folgt Energieerhaltung,<br />
(<br />
d 1<br />
dt 2 mṡ2 + U(s))<br />
= 0. (2.33)<br />
Die Gesamtenergie E ist konstant, das führt zu<br />
E ≡ 1 2 mṡ2 + U(s) t − t 0 =<br />
∫ s<br />
ds ′<br />
√<br />
s 0 2[E − U(s ′ )]/m , (2.34)<br />
man bekommt die Lösung in einer Dimension also durch direkte Integration. AUFPAS-<br />
SEN: man hat hier die positive Wurzel gezogen.<br />
AUFGABE:<br />
1. Diskutieren <strong>für</strong> U(x) = 1 2 mω2 x 2 , x Koordinate auf einer Geraden (harmonischer<br />
Oszillator).<br />
2. Diskutieren <strong>für</strong> Kraft mit Potential U(s) = 1 2 mω2 s 2 (s Bogenlänge) entlang der<br />
Kurve y = f(x) in der x-y-Ebene.<br />
3. Diskutieren <strong>für</strong> Kraft in x-Richtung mit Potential U(x) = 1 2 mω2 x 2 <strong>für</strong> Bewegung<br />
entlang der Kurve y = f(x) = α −1 sin(αx) in der x-y-Ebene.<br />
4. Diskutieren <strong>für</strong> Kraft in y-Richtung mit Potential U(y) <strong>für</strong> Bewegung entlang einer<br />
Kurve y = f(x) in der x-y-Ebene.<br />
5. Schwingungsdauer <strong>für</strong> nichttriviales Potential (anharmonischer Oszillator).<br />
2.3 Extremalprinzipien<br />
Wir werden nun ein wichtiges neues Verfahren kennenlernen, mit dessen Hilfe Grundgleichungen<br />
(Bewegungsgleichungen) in der <strong>Physik</strong> hergeleitet werden können.<br />
2.3.1 Das Brachistochronen-Problem<br />
(z.B. FLIESSBACH). (Johann, Jakob) Bernoulli und andere 1696, vgl.<br />
http://mathworld.wolfram.com/BrachistochroneProblem.html.<br />
Ein Massenpunkt m bewegt sich längs einer Kurve y = f(x) im homogenen Schwerefeld<br />
(Potential U(x) = mgy = mgf(x)) von Punkt P 1 = (x 1 ,y 1 ) nach P 2 = (x 2 ,y 2 ).<br />
Für welche Kurvenform f(x) durch diese beiden Punkte (f(x 1 ) = y 1 und f(x 2 ) = y 2 )<br />
wird die Zeit t, die das Teilchen (Anfangsgeschwindigkeit Null) braucht, minimal<br />
Wir können dieses Problem bereits mittels unserer Lösung Gl. (2.34) <strong>für</strong> die Bewegung<br />
entlang einer Kurve formulieren,<br />
t =<br />
∫ s<br />
0<br />
E ≡ 1 2 mṡ2 + U(s) <br />
ds ′ ∫ x2<br />
√<br />
1 + f<br />
√<br />
2[E − U(s ′ )]/m = ′ (x)<br />
√ 2<br />
dx = min. (2.35)<br />
x 1 2[E/m − gf(x)]