Skript - Institut für Theoretische Physik - TU Berlin
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3. Der Starre Körper 38<br />
Hier erscheinen, im Vergleich zu Gl. (3.1), die gestrichenen und die ungestrichenen<br />
Größen in umgekehrter Reihenfolge. Der erste Basisvektor e 1 = (1,0,0) T wir durch<br />
R laut Gl. (3.1) in Re 1 transformiert und hat in K neue Koordinaten in der K-Basis,<br />
z.B. bei einer Drehung um die z-Achse die Koordinaten (cos φ,sin φ,0) . In der gedrehten<br />
Basis hat dieser Vektor allerdings die Komponenten x ′ = (1,0,0) T , was mit Gl. (3.3)<br />
wieder zu x = (cos φ,sin φ,0) wird. Man mache sich anhand einer Skizze nochmal genau<br />
klar, was hier passiert.<br />
3.1.2 Zeitabhängiger Basiswechsel<br />
Wir nehmen jetzt sowohl die Transformation R als auch den Punkt r als zeitabhängig<br />
an. Der Übersichtlichkeit halber wird das Zeitargument t in allen Größen weggelassen.<br />
Der Vektor der Geschwindigkeiten ẋ hängt dann mit dem in der K ′ -Basis zusammen<br />
über<br />
ẋ = Ṙx′ + Rẋ ′ = ṘR−1 x + Rẋ ′ . (3.4)<br />
Wenn R zeitunabhängig ist, gilt einfach ẋ = Rẋ ′ , d.h. wie beim Ortsvektor werden<br />
die K ′ - Geschwingkeitskoordinaten einfach in K-Geschwindigkeitskoordinaten transformiert.<br />
Für zeitabhängiges R gibt es den Zusatzterm ṘR−1 x, der auch der einzige Term<br />
<strong>für</strong> ẋ ′ = 0, d.h. ein <strong>für</strong> das System K ′ ruhenden Punkt r ist. Man definiert<br />
Ṙ(t)R −1 (t) ≡ Ω(t) ẋ = Ωx + Rẋ ′ , (3.5)<br />
Selbst wenn der Punkt r in K ′ ruht (ẋ ′ = 0), bewegt er sich in K (ẋ = Ωx). Dabei ist<br />
Ω = Ω(t) zu jedem Zeitpunkt t eine lineare Abbildung in R 3 , und seine Komponenten<br />
beziehen sich wie R und Ṙ auf die K-Basis. Die entsprechende Abbildung Ω′ in der<br />
K ′ -Basis folgt aus<br />
Es gilt also<br />
y = Ωx,<br />
in K<br />
R −1 y = y ′ = Ω ′ x ′ = Ω ′ R −1 x, in K’<br />
Ω ′ = R −1 ΩR = R −1 Ṙ. (3.6)<br />
ẋ = Ωx + Rẋ ′ = RΩ ′ R −1 x + Rẋ ′ = R(Ω ′ x ′ + ẋ ′ ) (3.7)<br />
womit man alles in K ′ -Koordinaten ausdrücken und dann nach K transformieren kann.