Teilstrecke A - Stralsund bis Wismar - Pilgern Bewegt
Teilstrecke A - Stralsund bis Wismar - Pilgern Bewegt
Teilstrecke A - Stralsund bis Wismar - Pilgern Bewegt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Hansestadt Rostock<br />
� Allgemein<br />
Seite | 55<br />
Rostock, heute eine moderne Hafenstadt mit einem bedeutenden Güterumschlag auf dem Seewege,<br />
entstand um das Jahr 1200 am linken Warnowufer als eine von deutschen Kaufleuten gegründete Siedlung,<br />
die 1218 das Stadtrecht nach „Lü<strong>bis</strong>chem Recht“ erhielt. Das Lü<strong>bis</strong>che Recht, basierend auf der<br />
damaligen Rechtsprechung des Rats der Stadt Lübeck zu Rechtsfragen des Handels-, See- und Privatrechts,<br />
stellt eine der bedeutendsten Rechtssysteme in der Vergangenheit dar und wurde von zahlreichen<br />
Städten des Ostseeraums angewandt.<br />
Der ersten Siedlung, die „Altstadt“ um den Alten Markt herum, folgten zwei weitere, die sich um den Neuen<br />
Markt („Mittelstadt“) und den Hopfenmarkt, heute Universitätsplatz („Neustadt“) herum gruppierten. Im<br />
Jahre 1265 vereinigten sich diese mit der Altstadt zur Stadt Rostock. Jeder der Teilorte errichtete mindestens<br />
eine Kirche, die Petrikirche in der „Altstadt“, die St. Marienkirche in der „Mittelstadt“ und die<br />
Jacobikirche in der „Neustadt“. Zum Schutz der Stadt wurde bald ein Stadtwall errichtet, dessen Überreste<br />
noch heute sichtbar sind und zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen. Von den vielen Toren im Wall<br />
sind die Reste noch heute sichtbar, so das Steintor, das Kröpeliner Tor und das Mönchetor. Auch das<br />
Kuhtor, eines der ältesten Rostocker Bauwerke, ist heute noch als Teil von Mauerresten erhalten geblieben.<br />
Im Jahre 1323 erwarb Rostock das kleine Fischerdorf Warnemünde und damit auch den Hafen und den<br />
Zugang zur Ostsee. Damit wuchs auch die Bedeutung Rostocks als maritime Handelsstadt. Der Beitritt zum<br />
Städtebund der Hanse war nur die Folge der wachsenden Bedeutung als Handelsplatz und Seehafen an<br />
der Ostsee. Bald wird Rostock zu einem wichtigen Mitglied der Hanse. Mit der Gründung der Rostocker<br />
Universität im Jahre 1419, unterstreicht die Hansestadt die zunehmende Prosperität.<br />
Viele Einflussfaktoren, wie Veränderung in den Handelsströmen, dem wachsenden Einflussstreben von<br />
Landesfürsten, vor allem aber die Einwirkungen des Dreißigjährigen Krieges mit wechselnden Besetzungen,<br />
insbesondere Warnemünde durch die Schweden, die <strong>bis</strong> zum Ende des Krieges 1648 andauerte,<br />
sowie ein verheerender Brand im Jahre 1677, bluteten die Stadt aus und führten zu einem allmählichen<br />
wirtschaftlichen und politischen Niedergang.<br />
Bis zum letzten Handelstag der Hanse im Jahre 1669 war Rostock noch deren Mitglied. Die Hanse spielte<br />
in der Folgezeit keine bedeutende Rolle mehr. Erhalten geblieben als Zeugen des Aufstiegs und der Blütezeit<br />
der Hanse sind viele hervorragende Bauwerke der Backsteingotik, darunter Profan- und Sakralbauten<br />
wie das Rathaus, die St. Marienkirche und andere typische Wohn- und Kirchenbauten aus dieser Ära.<br />
Erst viel später kam Rostock wieder zu neuem Einfluss und Reichtum, insbesondere mit der aufkommenden<br />
Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Der Schiffbau, andere Industrien und der Handel, förderten die<br />
Prosperität der Stadt, die nur durch die Auswirkungen der beiden Weltkriege unterbrochen wurden.<br />
Heute ist Rostock ein wichtiger Industrie- und Gewerbestandort in der Region. Eine gute Verkehrsinfrastruktur<br />
zu Lande, zu Wasser und in der Luft sind begünstigende Standortfaktoren, ebenso die Universität<br />
mit den verschiedenen Fakultäten, die Rostock auch zu einem Wissenschaftsstandort machen. Auch der<br />
Tourismus trägt viel zur wirtschaftlichen Entwicklung bei.