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PDF-Ausgabe - Verantwortung Zukunft

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<strong>Ausgabe</strong> 2-2012 // Megatrends<br />

Gemeinschaft übernehmen. Politisch ist das<br />

ein klares „Jetzt“.<br />

Teufelskreis durchbrechen<br />

Und jetzt sehen wir einer Nachhaltigkeits-<br />

Konferenz der Vereinten Nationen entgegen,<br />

die Mitte Juni im brasilianischen Rio<br />

de Janeiro stattfinden wird. Sie ist eine<br />

Wiederholung. 1992 fand dort bereits die<br />

erste, legendäre Nachhaltigkeitskonferenz<br />

aller Staaten der Welt statt. Ihre politische<br />

Strahlkraft war groß. Sie war die Geburtsstunde<br />

der ersten Regelwerke zum globalen<br />

Umweltschutz. Ein neues Kapitel der<br />

internationalen Politik wurde aufgeschlagen.<br />

Viele Aktionen gingen vom Erdgipfel in „Rio“<br />

aus. Aber nach zwanzig Jahren ist die Bilanz<br />

nicht positiv. Zu vieles ist im Interessengestrüpp<br />

des politischen Nordens und Südens,<br />

zwischen Vorreiterstaaten und Bremsern<br />

liegengeblieben. Zu wenig haben die Industriestaaten<br />

ihre Versprechung eingelöst, die<br />

Armut in der Welt zu bekämpfen. Zu wenig<br />

hat sich der Gedanke Bahn gebrochen, dass<br />

Umweltschutz und Armutsbekämpfung in<br />

vielen Ländern Hand in Hand gehen. Stattdessen<br />

hat die wirtschaftliche Globalisierung<br />

mit ihrem Diktat des Immerschneller und<br />

Immermehr ihre eigenen Regeln aufgestellt.<br />

Letztlich verleiteten sie zu einem gigantischen<br />

Schuldenmachen. Diese Schulden sind<br />

ökonomisch-fiskalischer und ökologischer<br />

Art. Letztere werden oft fahrlässig vernachlässigt<br />

– sie werden erst gar nicht bilanziert.<br />

Seit dem Ausbruch der Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise 2008 macht das Stichwort „Green<br />

Economy“ Karriere. Es steht für das Anliegen,<br />

den Teufelskreis der multiplen Wirtschaftkrisen<br />

durch eine andere Art des Wirtschaftens<br />

zu durchbrechen. Dafür ist die systematische<br />

Integration von Einzelaspekten nötig, mit<br />

anderen Worten: eine an Nachhaltigkeit<br />

orientierte Wirtschaft, die von der Politik<br />

durch Schaffung der geeigneten Rahmenbedingungen<br />

in einer sozialen Marktwirtschaft<br />

begleitet wird. Green Economy weltweit – sie<br />

fragt nach einer klimaverträglichen und<br />

ressourcenerhaltenden Wirtschaftsweise,<br />

die nicht einfach nur Masse und Tonnage,<br />

sondern die qualitative Befriedigung von<br />

Bedürfnissen der Menschen im Blick hält und<br />

sich <strong>Zukunft</strong>soptionen belässt und erweitert.<br />

Eine Wiederholung ist also sicher nicht das,<br />

was in Rio 2012 stattfindet. Es geht nicht<br />

um eine Jubiläumsfeier. Es geht um die neue,<br />

erweiterte und hochbrisante Agenda einer<br />

„Green Economy“ sowie um die lange schon<br />

ausstehende Reform der UN-Institutionen,<br />

die sich um Umwelt und Entwicklung sowie<br />

die Nachhaltigkeit kümmern sollen. Sie arbeiten<br />

ineffektiv und weitgehend ohne durchschlagenden<br />

Erfolg. Zu Recht erwartet man<br />

von Rio 2012, dass hier mehr <strong>Verantwortung</strong><br />

für die <strong>Zukunft</strong> von Mensch und Umwelt<br />

organisatorisch und institutionell verankert<br />

werden kann.<br />

Wettbewerbsvorteil für Deutschland<br />

Für Deutschland steht viel auf dem Spiel. Es<br />

wird nach einer <strong>Zukunft</strong>svision des „Made in<br />

Germany“ gefragt und dabei kommt natürlich<br />

zuallererst die Energiewende ins Visier. Die<br />

Entscheidung zur Energiewende Deutschlands<br />

wird international sehr interessiert verfolgt.<br />

Wird es Deutschland als Hochindustrieland<br />

gelingen, die Energieversorgung so radikal<br />

und schnell umzubauen, ohne die industrielle<br />

Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen Im<br />

Ausland herrscht Skepsis vor. Aber oft wird<br />

diese von der Befürchtung begleitet, dass ein<br />

potentiell mögliches Gelingen der Energiewende<br />

Deutschland einen großen Wettbewerbsvorteil<br />

bescheren würde. Ausschließen<br />

mag das niemand. Eine Sustainability „made<br />

in Germany“ ist zuallererst eine Frage von

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