PDF-Ausgabe - Verantwortung Zukunft

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Die grüne Gentechnik wird
zu Unrecht bekämpft //
Bessere Ernten
Von Winand von Petersdorff
Nachhaltig sein bedeutet auch, mit
der Zukunft zu rechnen: Es wird mehr
Menschen geben, die mehr und besser
(Fleisch) essen wollen. Wenn für ihre
Ernährung weder die letzten Wälder und
Naturreservate geopfert werden sollen
noch die Vielfalt der Fauna, zwingt die
Arithmetik zu der schlichten Erkenntnis:
Die Welt muss bessere Ernten von
vorhandenen Ackerflächen einfahren,
ohne die Umwelt zu stark zu belasten
mit Pestiziden und Dünger.
Die Zeit drängt jetzt schon: Während im
Laufe des 20. Jahrhunderts die Weltmarktpreise
für Nahrungsmittel deutlich
gesunken sind, hat sich der Trend in den
vergangenen zehn Jahren umgekehrt, berichtet
der Göttinger Agrarwissenschaftler
Matin Qaim. Die hohen Preise signalisieren
nicht in erster Linie Spekulation,
sondern Knappheit. Essen wird teurer.
Was ist Europas Antwort auf diese
Entwicklung Man konzentriert sich auf
die Beschimpfung der Spekulanten in
Agrargütern. Dabei hätte Europa mehr zu
bieten. Zum Beispiel im globalen Vergleich
extrem fruchtbare Böden, Know-how und
Kapital. Der konventionelle Landbau mit
klassischer Pflanzenzüchtung, Agrartechnik,
Kunstdünger, Herbiziden und Pestiziden
hat in den vergangenen 50 Jahren
wahre Wunder bewirkt und die Nahrungsmittelproduktion
verdreifacht. Doch jetzt
kommt er an seine Grenzen. Mehr Einsatz
bringt hier kaum noch mehr Ertrag.
Eine Hoffnung für bessere Ernten birgt
die grüne Gentechnik. Doch in Deutschland
wird die grüne Gentechnik gehasst.
Rund hundert Versuchsfelder sind von
militanten Gegnern der Gentechnik in
den vergangenen 15 Jahren zerstört
wurden. Die Folgen sind spürbar: Europa
hat die grüne Gentechnik erfolgreich
verbannt. Als letztes Land leistet sich
Spanien noch den Anbau von Genmais
in flächendeckendem Stil. Schuld an der
Vertreibung der manipulierten Pflanzen