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PDF-Ausgabe - Verantwortung Zukunft

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<strong>Ausgabe</strong> 2-2012 // Im Gespräch<br />

Wo sehen Sie Deutschland im internationalen<br />

Wettbewerb um das Elektroauto<br />

Die deutsche Elektroindustrie ist eine der<br />

stärksten der Welt. Der Anteil Deutschlands<br />

am Weltelektrohandel liegt bei 7 Prozent, der<br />

deutsche Markt ist mit 110 Milliarden Euro<br />

der viertgrößte Einzelmarkt weltweit. Für die<br />

deutsche Automobilindustrie gilt Ähnliches.<br />

Autos aus deutschen Landen sind führend in<br />

der Welt. Mit 12,7 Millionen Fahrzeugen im<br />

Jahr 2010 trägt jedes sechste Auto weltweit<br />

ein deutsches Konzernlogo. Insofern<br />

ist Deutschland auch für die <strong>Zukunft</strong> in der<br />

Elektromobilität sicherlich gut aufgestellt,<br />

auch wenn Automobilhersteller in einzelnen<br />

Ländern bereits weiter vorgeprescht sind.<br />

Welche Länder sind unsere schärfsten<br />

Wettbewerber<br />

Schauen wir uns in Europa um, dann fällt<br />

sofort Frankreich ins Auge. So hat die französische<br />

Regierung gleich zwei Programme<br />

mit der Entwicklung von Elektrofahrzeugen<br />

als Schwerpunkt aufgelegt: den „Pacte<br />

automobile“ und den „Plan national pour les<br />

véhicules électriques“. Es ist in Frankreich offensichtlich<br />

deutlich einfacher, in eine neue<br />

Technologie einzusteigen, als in Deutschland.<br />

Das gilt sowohl für die öffentlichen Ladestellen<br />

als auch für das Beschaffungswesen<br />

staatlicher Organisationen.<br />

Aber auch Asien schläft natürlich nicht. Japan<br />

verfügt im Vergleich zu den meisten anderen<br />

Ländern über reichhaltige Erfahrung bei Hybrid-<br />

und Elektrofahrzeugen. Dort sind bereits<br />

über 1 Million Hybridfahrzeuge zugelassen.<br />

In Korea gelten seit 2009 Steuervergünstigungen<br />

für Hybridfahrzeuge, dennoch kommt<br />

dort der Markt noch nicht so recht in Fahrt.<br />

Was konkret muss die Politik tun, um diese<br />

Form der Mobilität voranzubringen<br />

Die Politik hat schon positive Zeichen gesetzt.<br />

So hat die Etablierung der Nationalen<br />

Plattform Elektromobilität eine branchenübergreifende<br />

Zusammenarbeit aller Stakeholder<br />

in Gang gebracht. Es geht nicht nur<br />

um die Entwicklung eines neuen Produktes,<br />

sondern um den Einstieg in ein völlig neues<br />

Mobilitätssystem. Dieses können einzelne<br />

Unternehmen nicht stemmen, hier ist die<br />

Zusammenarbeit aller gefragt.<br />

Wir wollen – dies sollte noch einmal betont<br />

werden – Deutschland zum Leitmarkt für die<br />

Elektromobilität entwickeln und die deutsche<br />

Industrie zum Leitanbieter. Die Voraussetzungen<br />

hierfür sind gegeben. Wichtig ist,<br />

dass die Technologien für diese neue Form<br />

der Elektromobilität vorangetrieben werden.<br />

Also müssen Mittel in Forschung und<br />

Entwicklung gesteckt werden, ein Beispiel<br />

ist die Einrichtung von Lehrstühlen der<br />

Elektrochemie, um die Batterietechnologie<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Wann wird Elektromobilität ein<br />

Massenmarkt sein<br />

Die Elektromobilität wird sich in den nächsten<br />

Jahren evolutionär weiterentwickeln.<br />

Wir werden eine steigende Hybridisierung<br />

von Fahrzeugen bei allen großen Autoherstellern<br />

sehen. Diese Hybridisierung wird<br />

zu deutlichen Verbrauchsminderungen<br />

führen. Gleichzeitig wird man sich auch<br />

dem Nutzfahrzeugsektor verstärkt widmen<br />

müssen. Gerade die großen Lastkraftwagen<br />

werden durch die Hybridisierung zu hohen<br />

Verbrauchsreduktionen kommen können.<br />

Kommunale Fahrzeuge werden hiervon<br />

deutlich profitieren. Bei den Pkw wird der<br />

vom Pendler genutzte Kleinwagen, der<br />

zwischen Wohn- und Arbeitsstätte genutzt<br />

wird, sicherlich zuerst zu größeren Anteilen<br />

kommen.<br />

Ein Massenmarkt an Elektrofahrzeugen<br />

wird sich sicherlich nicht vor dem nächsten<br />

Jahrzehnt entwickeln.<br />

Die Fragen stellte Gabriele Kalt<br />

Seite 42 //

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