PDF-Ausgabe - Verantwortung Zukunft
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<strong>Ausgabe</strong> 2-2012 // Im Gespräch<br />
„Nachhaltigkeit über die gesamte Wertschöpfungskette“<br />
Interview mit Ulrich Kranz, Leiter project i der BMW AG<br />
Herr Kranz, Sie verantworten das Projekt<br />
BMW i. Was ist das Ziel<br />
Das Ziel ist es, nach dem Start des project i<br />
im Jahr 2007 und den daraus resultierenden<br />
Modellen MINI E und Active E 2013 mit dem<br />
BMW i3 ein serienreifes Elektromobil für das<br />
urbane Umfeld auf den Markt zu bringen.<br />
Kurze Zeit später folgt dann bereits der BMW<br />
i8, ein Plug-in-Hybrid-Sportwagen, mit den<br />
Leistungswerten eines Supersportcars und<br />
dem Verbrauch eines Kleinwagens.<br />
Was hat BMW i mit nachhaltiger und<br />
verantwortungsbewusster Unternehmensführung<br />
zu tun<br />
Bei BMW i stehen nachhaltige Technologien<br />
für ein verantwortungsvolles Handeln im<br />
Vordergrund. Die Fahrzeuge und Dienstleistungen<br />
von BMW i verfolgen einen revolutionären<br />
Ansatz, denn sie sind maßgeschneidert<br />
für nachhaltige Mobilität, gepaart mit<br />
dem BMW-typischen Premiumanspruch. Der<br />
Anspruch von BMW i ist die Gestaltung von<br />
Nachhaltigkeit über die gesamte Wertschöpfungskette,<br />
das bedeutet, BMW i geht über<br />
das Auto hinaus, und die BMW Group stärkt<br />
so ihre Position als innovativster und nachhaltigster<br />
Automobilhersteller.<br />
Welchen Stellenwert nimmt die Elektromobilität<br />
bei der BMW Group ein<br />
Die Elektromobilität ist eine der vier Säulen<br />
unserer Produktstrategie. Dabei beschreiten<br />
wir einen konsequenten Weg, indem wir die<br />
BMW-i-Fahrzeuge mit einer auf den Elektroantrieb<br />
ausgerichteten Architektur (Purpose-<br />
Build-Architecture) auf den Markt bringen.<br />
Die weitere Optimierung der Verbrennungsmotoren<br />
zur Senkung des CO 2 -Ausstoßes im<br />
Rahmen unseres EfficientDynamics-Angebots<br />
ist eine weitere zentrale Säule in unserer<br />
Antriebsstrategie. Darüber hinaus haben wir<br />
auch unser Angebot an Hybridantrieben sukzessive<br />
erweitert und werden das auch künftig<br />
tun. Mittel- bis langfristig ist Wasserstoff<br />
als alternativer Energieträger die vierte Säule<br />
im Rahmen der BMW-Antriebsstrategie.<br />
Wo sehen Sie noch die größten Herausforderungen<br />
für einen „Massenmarkt Elektroauto“<br />
Eine der größten Herausforderungen bei<br />
einem Elektrofahrzeug besteht in der Entwicklung<br />
von Leichtbaukonzepten. Leichtbau<br />
hilft, den Einsatz vor allem schwerer<br />
Komponenten (z.B. Batterie) zu reduzieren.<br />
Darüber hinaus ist es sehr wichtig, parallel<br />
die Infrastruktur weiter voranzutreiben. Der<br />
Kunde erwartet hier zukünftig Lösungen aus<br />
einer Hand – insofern besteht auch bei BMW<br />
ein klares Selbstverständnis zur Befähigung<br />
in diesem Bereich. Dies betrifft nicht nur<br />
die technische Entwicklung von Ladesäulen,<br />
sondern erstreckt sich auf die komplette<br />
Wertschöpfungskette bis hin zum Vertrieb.<br />
Hier tritt BMW mit neuen Partnern z.B. aus<br />
der Energiewirtschaft in Kontakt.<br />
Sie setzen sehr stark auf Carbon als Werkstoff.<br />
Welche Vorteile bietet dieses Material<br />
Ein großer Vorteil von CFK ist das geringe<br />
Gewicht. Es ist 30 Prozent leichter als Aluminium,<br />
im Vergleich zu Stahl sind es sogar<br />
50 Prozent. Dazu kommt die extreme Steifigkeit,<br />
die eine hervorragende Energieabsorption<br />
bei einem Crash ermöglicht. CFK zeigt<br />
außerdem keine Ermüdungserscheinungen<br />
im Vergleich zu herkömmlichen Werkstoffen<br />
und ist dazu noch resistent gegen Korrosion.<br />
BMW hat das Ziel, Carbon auch in großem<br />
Maßstab industriell zu verarbeiten. Ist das<br />
unter Kostengesichtspunkten überhaupt<br />
darstellbar<br />
Absolut, das haben wir ja bereits mit dem<br />
Einsatz von Carbon-Dächern im BMW M3<br />
und M6 bewiesen. Durch die Kombination<br />
aus einer weiterentwickelten CFK-Faser, die<br />
SGL beisteuert, sowie dem einzigartigen<br />
BMW-Know-how zur Fertigung von CFK-<br />
Komponenten in großem Volumen können<br />
wir im Rahmen der Industrialisierung<br />
erstmals CFK-Komponenten zu wettbewerbsfähigen<br />
Kosten im Vergleich zu alternativen<br />
Werkstoffen herstellen. Beim neuen BMW i3<br />
sprechen wir über eine Großserienproduk-<br />
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