PDF-Ausgabe - Verantwortung Zukunft

Ausgabe 2-2012 // Im Gespräch
Selbstverständlich wird jede Batterie, die das
Ende ihres Lebenszyklus erreicht hat, zukünftig
recycelt werden. Letztendlich enthält sie
in Abhängigkeit von der eingesetzten Technologie
wertvolle Inhaltsstoffe, die einem
erneuten Einsatz zugeführt werden können.
Viele Journalisten bezweifeln, dass die
Reichweiten ausreichend sind für einen größeren
Markt. Sehen Sie hier Fortschritte
Die Reichweite der aktuell geplanten Elektrofahrzeuge
ist seit Anbeginn des Hypes in
der Elektromobilität ein Diskussionsthema,
an dem sich die Geister scheiden. Elekttromobilität
in Form des allein mit einer
Batterie betriebenen Elektrofahrzeugs wird
sicherlich nicht auf kurze und mittlere Sicht
für den Langstreckeneinsatz geeignet sein.
Schaut man aber auf die durchschnittlichen
Fahrstrecken, die die Mehrzahl der Pendler
zwischen Wohnung und Arbeitsplatz
zurücklegt, so ist das Elektrofahrzeug eine
echte Alternative zu allen anderen Antriebsarten.
Auch wird sich die Einstellung potentieller
Käufer im Zuge der weiteren Entwicklung
und des Markteintritts von Elektrofahrzeugen
sicherlich verändern. Dies ist bei allen neu
eingeführten Technologien bisher so gewesen.
Als die LED erstmals in der Lichttechnik
eingesetzt wurde, stand man ihr auch noch
sehr skeptisch gegenüber. Heute sind selbst
Autoscheinwerfer – in der Mittel- und
Oberklasse – mit LED-Lampen ausgestattet.
Außerdem spielt der Umweltschutzgedanke
heute eine große Rolle. Elektrofahrzeuge, die
mit Strom aus erneuerbarer Energie geladen
werden, sind emissionsfrei. Es gibt eine
Vielzahl von Menschen, die bereit sind, für
solche Fahrzeuge mehr Geld auszugeben. Das
Umdenken hat also bereits begonnen, und
nicht allein die Reichweite wird das zukünftige
Kriterium für die Kaufentscheidung sein.
Was antworten die Energieversorger, wenn
man ihnen vorwirft, dass die Bilanz der
E-Autos so lange schlecht ist, solange der
Strom nicht umweltfreundlich produziert
wird
Diese Frage sollten die Energieversorger
selbst beantworten, denn Deutschland ist
nach dem begonnenen Ausstieg aus der
Kernenergie auf dem Weg zu neuen Energieformen.
In diesem Umfeld kann und wird
die Elektromobilität eine entsprechende Rolle
spielen. Der Energiekonsument von heute
ist der Energieproduzent von morgen – oder
neudeutsch ein „Prosumer“.
Wer wird die erforderliche Infrastruktur
bereitstellen, und wann wird diese flächendeckend
sein
Die erforderliche Infrastruktur im öffentlichen
Raum wird momentan von den Kommunen,
den Stadtwerken, den Netzbetreibern oder
auch den Energieversorgungsunternehmen
(EVU) errichtet. Aber auch Unternehmen, die
öffentlich Parkplätze zur Verfügung stellen,
wie Flughafenbetreiber oder Supermärkte,
bieten inzwischen Parkplätze für Elektrofahrzeuge
an. Flächendeckend muss die
Infrastruktur erst dann sein, wenn auch ein
entsprechender Anteil an Elektrofahrzeugen
auf den Straßen zu finden ist. Abgesehen
davon wird der Schwerpunkt der Lade- und
Infrastruktur am privaten Wohnort und am
täglich aufgesuchten Dienstort liegen, da
die Mehrzahl der Fahrten von Pendlern zur
Arbeitsstätte und zurück durchgeführt wird.
Wie bewerten Sie die Aktivitäten der Automobilhersteller
und der Stromkonzerne.
Gehen sie die Herausforderungen mit angemessenen
Investitionen überzeugend an
Alle deutschen Markenproduzenten haben
inzwischen im Portfolio ihres Typspektrums
Hybridfahrzeuge. Elektromobile sind für die
nächsten Monate angekündigt oder bereits
verfügbar. Den zukünftigen Markt hier
richtig einzuschätzen ist auch für die großen
deutschen, erfahrenen Autohersteller keine
einfache Sache. Insofern sind die bisherigen
Aktivitäten, die bereits einen hohen Investitionsaufwand
beinhalten, zu Unrecht kritisiert
worden. Die Automobilhersteller und die EVU
werden ihren Anteil für einen erfolgreichen
Weg in die Elektromobilität zu leisten wissen.
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