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PDF-Ausgabe - Verantwortung Zukunft

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<strong>Ausgabe</strong> 2-2012 // Aus der Forschung<br />

Norbert Reithofer über den i8: „Er verbindet<br />

die Leistung eines Sportwagens mit dem<br />

Verbrauch eines Kleinwagens. Er bietet eine<br />

Beschleunigung von 0 auf 100 von unter<br />

5 Sekunden mit einem Verbrauch von 2,7<br />

Litern beziehungsweise einem CO 2 -Wert von<br />

66 Gramm je Kilometer. Diese Werte bietet<br />

bislang kein anderes Fahrzeug auf diesem<br />

Leistungsniveau.“ Reithofer weiter: „Die<br />

beiden Fahrzeuge sind von Anfang an für<br />

den elektrischen Antrieb entwickelt worden.<br />

Mit ihrem speziellen Design werden die<br />

Fahrzeuge neue Standards für die umweltfreundliche,<br />

individuelle Mobilität der<br />

<strong>Zukunft</strong> setzen.“<br />

Bei aller Bewunderung, die Automobil-Experten<br />

der BMW Group für ihren Mut und ihren<br />

innovativen Geist zollen, kommen aber auch<br />

skeptische Töne auf. So schrieb die „Welt“<br />

unter der Überschrift „Keine leichte Sache für<br />

BMW“: „Der Konzern pumpt Milliarden in die<br />

Produktion von Karbon-Autos – ein großes<br />

Risiko für den Autobauer.“<br />

Immerhin respektieren die Journalisten die<br />

konsequente Strategie: „Um den Erfolgskurs<br />

dauerhaft halten zu können, muss sich<br />

BMW neu erfinden. Denn die Münchner<br />

stecken in einer Zwickmühle. Ein Einstieg<br />

ins Massengeschäft komme nicht in Frage.<br />

„Premium ist und bleibt unser Geschäftsmodell“,<br />

sagt BMW-Chef Reithofer. Er will<br />

dort bleiben, wo man richtig Geld verdienen<br />

kann. Also müssen noch effizientere Verbrennungsmotoren<br />

her, weitere technische<br />

Lösungen wie die Start-Stop-Automatik<br />

oder Hybridmodelle – und vor allem völlig<br />

saubere Autos, Elektrofahrzeuge.<br />

Nur: Damit ein Stromer das typische BMW-<br />

Gefühl beim Fahren erzeugen kann, braucht<br />

er eine starke Batterie. Die aber sind wahre<br />

Schwergewichte. Und so räumt Ulrich<br />

Kranz, Projektleiter von project i ein, dass<br />

genau hier der Vorteil von Carbon liegt:<br />

„Elektroautos haben durch die schweren<br />

Batterien einen Gewichtsnachteil. Diesen<br />

wollen wir kompensieren.“<br />

Dass ein grundlegender Wandel im Automobilbau<br />

erforderlich ist, daran lässt auch<br />

die Politik keinen Zweifel mehr. Gerade<br />

werden in der EU neue Grenzwerte für den<br />

CO 2 -Ausstoß diskutiert, und BMW geht<br />

davon aus, dass er 2020 bei 95 Gramm<br />

pro Kilometer liegen wird. Derzeit liegt der<br />

durchschnittliche Ausstoß der BMW-Flotte<br />

bei 148 Gramm.<br />

Neben den produktionstechnischen Problemen<br />

müssen BMW und SGL jetzt noch<br />

das Kostenproblem lösen, das viele andere<br />

Hersteller bislang davon abgehalten hat,<br />

mit Carbon zu planen. Im Auto verarbeiteter<br />

Stahl kostet derzeit bis zu 5 Euro pro Kilo,<br />

bei einem Kilo Aluminium kalkuliert man<br />

mit 20 Euro. Carbon liegt bei 80 Euro. In den<br />

Werken in Wackersdorf und Landshut macht<br />

BMW derweil große Fortschritte und ist sich<br />

sicher, deutliche Kostenreduzierungen zu<br />

erreichen. Man werde sich noch wundern,<br />

zu welchen Preisen man die neuen Modelle<br />

anbieten könne.<br />

Wie ernst es BMW mit der Carbonproduktion<br />

nimmt, zeigt sich auch in der<br />

Investitionspolitik. Die BMW AG hat sich<br />

im November 15,1 Prozent der Anteile an<br />

der SGL Carbon SE gesichert. Bereits im<br />

Frühjahr 2011 hatte die BMW-Großaktionärin<br />

Susanne Klatten ihren Anteil an dem<br />

Kohlefaserspezialisten auf 26,98 Prozent<br />

ausgebaut und sich damit eine Sperrminorität<br />

im Unternehmen gesichert. „Das Thema<br />

Leichtbau spielt in der Automobilindustrie<br />

zukünftig eine immer größere Rolle“, sagte<br />

Finanzvorstand Friedrich Eichiner im Herbst.<br />

„Die Beteiligung an der SGL Group ist ein<br />

konsequenter Schritt.“ gk<br />

Fotoquelle (Seiten 44 – 46): © BMW Group<br />

Seite 46 //

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