Arbeitszeit- und Betriebszeitgestaltung - Arbeitszeitberatung Dr. Hoff ...
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23 11 Die Gr<strong>und</strong>postulate Personaleinsatz<br />
Sorge um die der Patienten: Personalarbeit Gr<strong>und</strong>lage der Personalarbeit im Krankenhaus<br />
11. 4. 3 <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung im Pflegedienst<br />
Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Am Anfang der Prozesskette – bei der<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>planung – entscheidet sich bereits<br />
der Erfolg betrieblicher <strong>Arbeitszeit</strong>systeme.<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>planung bedeutet vor allem Aufgabenplanung,<br />
denn diese ist Voraussetzung<br />
für das Ausbalancieren von Arbeitsaufgaben<br />
<strong>und</strong> einteilbarer Personalkapazität. <strong>Arbeitszeit</strong>planung<br />
ist ein fortlaufender Prozess der<br />
Vorstrukturierung eines schonenden Umgangs<br />
mit dem verfügbaren <strong>Arbeitszeit</strong>volumen.<br />
Angesichts des gegenüber der Pflege-<br />
Personalrichtlinien-Zeit erhöhten Bedarfs an<br />
effizienter <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung gewinnen<br />
im Pflegebereich vor allem zwei Planungsthemen<br />
an Bedeutung:<br />
•n<br />
•n<br />
der Abschied von bedarfsfernen <strong>Arbeitszeit</strong>-Traditionen:<br />
Dazu gehören etwa das<br />
„R<strong>und</strong>laufen“ von Dienstplänen – demgegenüber<br />
ist es oft gerade sinnvoll, weniger<br />
als die verfügbare Personalkapazität<br />
einzuteilen, um über eine „Atmungs“-Reserve<br />
zu verfügen. Zudem werden Überst<strong>und</strong>en<br />
anstelle flexibler <strong>Arbeitszeit</strong>en<br />
mit Zeitkonten praktiziert. Des Weiteren<br />
weisen die Dienststrukturen zu lange<br />
Überlappungen in der zudem zumeist<br />
auslastungsschwachen Zeit am frühen<br />
Nachmittag auf. Die Übergabebesprechung<br />
mit Anwesenheit sämtlicher Mitarbeiter<br />
während dieser Zeit verhindert<br />
zudem flexible Dienstenden <strong>und</strong> -beginnzeiten.<br />
Und schließlich verstärkt der Einsatz<br />
von Teilzeit-Mitarbeitern in „ganzen“<br />
(Vollzeit‐)Schichten die entsprechenden<br />
Effizienznachteile noch – indem das<br />
Potential der Abdeckung von Bedarfsspitzen<br />
mit kurzen <strong>und</strong> passgenauen Diensten<br />
verschenkt wird.<br />
die Bedeutungszunahme der Einsatzflexibilität<br />
im Sinne eines stationsübergreifenden<br />
Personaleinsatzes.<br />
Bedarfsgerechte Dienststrukturen<br />
Bezüglich des ersten Punktes zeigt in der<br />
Regel die oben beschriebene kritische Überprüfung<br />
des Besetzungsbedarfs den entsprechenden<br />
Handlungsbedarf auf. Oftmals ergeben<br />
sich dabei so genannte „Kamel-Kurven“<br />
mit Bedarfsspitzen am Morgen <strong>und</strong> am Nachmittag.<br />
Dieses Besetzungsprofil verweist auf<br />
einen Bedarf auch an kürzeren Dienstdauern,<br />
an geringen Überlappungen zwischen<br />
den Diensten sowie an – aufgr<strong>und</strong> relativ hoher<br />
Schwankungen dieses Bedarfs – flexibilisierbaren<br />
Diensträndern (Beginn/Ende). Ein<br />
Fallbeispiel für eine auf diese Anforderung<br />
besonders gut passende Dienststruktur zeigt<br />
Abbildung 35.<br />
Der lange Tagdienst dient hier als Kommunikationsträger<br />
der sich gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
nicht mehr berührenden Früh- <strong>und</strong> Spätdienste,<br />
was neue Übergabe-Kommunikationsformen<br />
erfordert. Ein interessanter<br />
Nebeneffekt war hierbei, dass die Anzahl der<br />
durchschnittlich dienstplanmäßig eingeteilten<br />
Dienste pro Woche für Vollzeit-Mitarbeiter<br />
(der sog. Wochenfaktor) von mehr als 5,5<br />
auf knapp über 5 Tage sank, so dass für die<br />
Mitarbeiter ca. 20 arbeitsfreie Tage pro Jahr<br />
zusätzlich entstanden <strong>und</strong> dennoch die gewünschte<br />
„Kamel-Kurve“ erreicht wurde.<br />
Des Weiteren kommt diese Dienststruktur<br />
gleichermaßen für Vollzeit- <strong>und</strong> Teilzeit-Mitarbeiter<br />
mit wenigen Dienstzeiten aus, von<br />
denen insbesondere die Früh- <strong>und</strong> die Spätdienste<br />
bei Bedarf sehr gut flexibel ausgelegt<br />
werden können.<br />
Spezielle Flexi-Spielregeln<br />
Zu den Flexi-Spielregeln in der Pflege können<br />
neben den im vorstehenden Kapitel 11.4.2.<br />
genannten Standardregeln insbesondere so<br />
genannte Flexi-Dienste hinzukommen, aber<br />
auch <strong>Arbeitszeit</strong>-An- <strong>und</strong> Absagen sowie<br />
Standby-Systeme:<br />
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