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Arbeitszeit- und Betriebszeitgestaltung - Arbeitszeitberatung Dr. Hoff ...

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11.4 <strong>Arbeitszeit</strong>- <strong>und</strong> <strong>Betriebszeitgestaltung</strong> 11<br />

bedeutet, die <strong>Arbeitszeit</strong>en so zu gestalten,<br />

wie sie nachgefragt werden – also länger<br />

zu arbeiten, wenn mehr zu tun ist, <strong>und</strong><br />

weniger, wenn weniger Arbeit anfällt. Dies<br />

ist insbesondere dann nur eingeschränkt<br />

möglich, wenn sich führungsseitige Erwartungen<br />

<strong>und</strong> Leistungsbeurteilungen<br />

der Mitarbeiter an den Anwesenheitszeiten<br />

ausrichten.<br />

2. Mit diesem ersten Gr<strong>und</strong>satz zu vereinbarende<br />

zeitliche Interessen der Mitarbeiter<br />

müssen sämtlich realisiert werden können.<br />

Dies bedeutet, dass flexible <strong>Arbeitszeit</strong>systeme<br />

einen Anreiz für sämtliche<br />

Beteiligten setzen <strong>und</strong> setzen müssen,<br />

bedarfsferne Einschränkungen von persönlichen<br />

zeitlichen Gestaltungsspielräumen<br />

– insbesondere durch starre Anwesenheitsvorgaben<br />

– zu identifizieren <strong>und</strong><br />

abzuschaffen. Das hat im Wesentlichen<br />

zwei Gründe: Flexible <strong>Arbeitszeit</strong>en können<br />

nur in „Geben <strong>und</strong> Nehmen“ gedeihen<br />

– <strong>und</strong> die Einstellung der Mitarbeiter<br />

zur Flexibilisierung des Personaleinsatzes<br />

nimmt Schaden, wenn sie wahrnehmen,<br />

dass diese als „Einbahnstraße“ praktiziert<br />

wird. <strong>Arbeitszeit</strong>-Selbststeuerung macht<br />

den Mitarbeitern den ergebnisorientiert<br />

notwendigen Abschied aus der Welt starr<br />

geregelter <strong>Arbeitszeit</strong>en schmackhaft, da<br />

die zeitlichen Gestaltungsspielräume im<br />

Team selbstverständlich auch für persönliche<br />

Zeitinteressen genutzt werden können.<br />

Zudem liegt in der Fähigkeit flexibler<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>systeme, wirksame Entlastung<br />

für die Mitarbeiter von überlangen<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>en zu erreichen, zugleich ihr<br />

größtes Effizienzpotenzial: In der Möglichkeit,<br />

in Zeiten geringeren Arbeitsanfalls<br />

tatsächlich weniger zu arbeiten, liegt<br />

das entscheidende ökonomische Potenzial<br />

flexibler <strong>Arbeitszeit</strong>systeme. Es kann weitest<br />

möglich jedoch nur genutzt werden,<br />

wenn dem Mitarbeiter die Eigenverantwortung<br />

für die eigene Entlastung übertragen<br />

wird.<br />

Gr<strong>und</strong>prinzip: Entlastung + Effizienz<br />

Flexible <strong>Arbeitszeit</strong>systeme verdienen daher<br />

dann ihren Namen, wenn sie fortlaufend<br />

wirksame Beiträge gleichermaßen zur Entlastung<br />

der Mitarbeiter <strong>und</strong> zur Verbesserung<br />

der Effizienz liefern. Denn der Anreiz,<br />

mit der für Mitarbeiter wie Krankenhaus besonders<br />

knappen <strong>Arbeitszeit</strong> so sparsam wie<br />

möglich umzugehen, trifft gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ein gemeinsames Interesse: Entlastungen<br />

der Mitarbeiter von überlangen <strong>Arbeitszeit</strong>en<br />

erfordert <strong>und</strong> fördert Verbesserungen von<br />

betrieblicher <strong>und</strong> persönlicher Arbeitsorganisation<br />

<strong>und</strong> wird damit für das Krankenhaus<br />

produktiv.<br />

Dies gilt auch dann, wenn die Überst<strong>und</strong>en<br />

im ärztlichen Dienst bislang gar nicht<br />

dokumentiert worden sind. Auf nichts sind<br />

die Krankenhäuser im DRG-Zeitalter so angewiesen,<br />

wie auf die Fähigkeit, ihre Leistungsträger<br />

in die erforderlichen Verbesserungen<br />

ihrer Organisationsabläufe aktiv einzubeziehen.<br />

Wird dieser Gr<strong>und</strong>satz anerkannt,<br />

kann <strong>und</strong> muss die Steuerung der <strong>Arbeitszeit</strong>en<br />

weitest möglich dezentral erfolgen –<br />

in den Teams, Bereichen <strong>und</strong> Abteilungen<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt durch Gestaltungsspielräume<br />

jedes einzelnen Mitarbeiters. Die bislang<br />

in der Praxis übliche Vorgehensweise,<br />

dass der Arbeitgeber die <strong>Arbeitszeit</strong>en <strong>und</strong><br />

der Mitarbeiter die Freizeit steuert, ist damit<br />

die Gr<strong>und</strong>lage entzogen. Eine solche Zweiteilung<br />

kann es in flexiblen Systemen auch gar<br />

nicht geben: Sie ist einer der Gründe für die<br />

Unfähigkeit herkömmlicher <strong>Arbeitszeit</strong>systeme,<br />

in Auslastungstälern tatsächlich auch<br />

weniger zu arbeiten.<br />

Flexi-Spielregeln<br />

Ihre konkrete Ausgestaltung finden diese<br />

Gr<strong>und</strong>sätze in betrieblich vereinbarten sog.<br />

Flexi-Spielregeln. Flexi-Spielregeln sind betrieblich<br />

vereinbarte Regeln im Umgang mit<br />

urheberrechtlich geschützt<br />

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