Arbeitszeit- und Betriebszeitgestaltung - Arbeitszeitberatung Dr. Hoff ...
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23 11 Die Gr<strong>und</strong>postulate Personaleinsatz<br />
Sorge um die der Patienten: Personalarbeit Gr<strong>und</strong>lage der Personalarbeit im Krankenhaus<br />
wiesen, weil hierdurch das Tätigkeitsspektrum<br />
quasi von „oben“ <strong>und</strong> „unten“ reduziert<br />
wurde; sichtbarer Ausdruck ist hierfür die<br />
am stärksten wachsende Berufsgruppe im<br />
Krankenhaus: die Arzthelferinnen. Einsatzflexibilität<br />
ist vor diesem Hintergr<strong>und</strong> die<br />
einzige Alternative zur zunehmenden Segmentierung<br />
in unterschiedliche Berufsfelder<br />
jenseits examinierter Pflegetätigkeit. Daher<br />
werden solche Krankenhäuser zukünftig<br />
stärker in Einsatzflexibilität im Pflegebereich<br />
investieren, die stabile <strong>und</strong> hochqualifizierte<br />
Beschäftigungsverhältnisse halten wollen –<br />
aus Qualitäts- wie Loyalitätsgründen –, sofern<br />
diese Investition ökonomisch vielversprechender<br />
ist als die oft nur auf den ersten<br />
Blick vorteilhafte Strategie der Ausdehnung<br />
niedriger vergüteter Beschäftigungsverhältnisse.<br />
letzt aufgr<strong>und</strong> arbeitszeitrechtlicher Erfordernisse<br />
(siehe zur Bereitschaftsdienstproblematik<br />
Kapitel 11.4.5.) in größere organisatorische<br />
Einheiten aufgehen zu lassen – zum Beispiel<br />
durch Verknüpfung von Intensivpflege <strong>und</strong><br />
Anästhesie-Funktionsdienst. Zudem werden<br />
in den nächsten Jahren Potenziale der Einsatzflexibilität<br />
genutzt werden müssen, um<br />
die tradierte deutsche OP-Saalbesetzung (Anästhesie-Arzt,<br />
Anästhesie-Funktionsdienst,<br />
OP-Instrumentierender, OP-Springer) den<br />
in anderen Ländern üblichen Strukturen<br />
mit dem Ziel von Effizienzfortschritt anzupassen.<br />
Zunächst geht es auch hier um die Ermittlung<br />
des – von der Vertragsarbeitszeit<br />
unabhängigen – Besetzungsbedarfs unter<br />
wirtschaftlichen <strong>und</strong> patientenorientierten<br />
Gesichtspunkten, der regelmäßig zu differenzierten<br />
Dienstdauern führt.<br />
11. 4. 4<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung<br />
im Funktionsdienst<br />
Spezielle Flexi-Spielregeln<br />
Servicezeiten<br />
Auf der Basis von Servicezeiten (OP- <strong>und</strong><br />
Funktionsbereichs-Betriebszeiten) hat sich<br />
bei der bedarfsorientierten flexiblen <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung<br />
eine Vorgehensweise bewährt,<br />
die auf eine teaminterne Verständigung über<br />
die Abdeckung der Servicezeit setzt – unter<br />
Einhaltung hiermit verb<strong>und</strong>ener Serviceversprechen,<br />
etwa hinsichtlich Wartezeiten <strong>und</strong><br />
Prozessdauern. Damit können bei Servicezeiten<br />
auch die persönlichen Freiheitsgrade der<br />
einzelnen Teammitglieder zunehmen, die<br />
wiederum von der Qualität der Einsatzflexibilität<br />
abhängt. Beispielsweise werden in mehr<br />
<strong>und</strong> mehr Krankenhäusern aufbauorganisatorische<br />
Veränderungen angestrebt, um die<br />
zumeist niedrigstufigen Bereitschaftsdienste<br />
(Stufe I im Tarifvertrag für den öffentlichen<br />
Dienst [TVöD] <strong>und</strong> Stufe B in den Richtlinien<br />
für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des<br />
Deutschen Caritasverbandes [AVR]), nicht zu-<br />
Des Weiteren kommt auch hier den Flexi-<br />
Spielregeln zur Abwesenheitsplanung besondere<br />
Bedeutung zu. Schwankungen im OP-<br />
Aufkommen können damit personeinsatzseitig<br />
berücksichtigt werden. Abbildung 37<br />
zeigt ein Fallbeispiel für eine jahresbezogene,<br />
fortlaufend rollierend aktualisierbare OP-Planung,<br />
das erhebliche planbare Schwankungen<br />
aufweist. Auf der Gr<strong>und</strong>lage dieser Vorausplanung<br />
erfolgt die tagesgenaue Steuerung<br />
der Abwesenheitszeiten.<br />
Für die <strong>Arbeitszeit</strong>flexibilisierung empfehlen<br />
sich drei Planungsstufen:<br />
•n<br />
In der ersten Stufe erfolgt die Dienstplanung<br />
auf der Basis der planbaren Auslastung<br />
(Arbeitsanfall <strong>und</strong> Personalverfügbarkeit)<br />
im Sinne einer Grobplanung, die<br />
von vornherein mit Optionen zur bedarfsabhängigen<br />
Veränderbarkeit ausgestattet<br />
wird. Beispielsweise werden zunächst x<br />
Mitarbeiter im Tagesdienst eingeteilt.<br />
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